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Bericht: Audi 100 Coupé S – Für Individualisten

Das Audi 100 Coupé S begeisterte 1969 auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt die Fachleute. Das sportliche Aussehen ähnlich eines Fiat Dino und die starke Motorisierung waren für die Marke Audi damals ungewöhnlich, ein erster Schritt in Richtung Oberklasse.

Von 30.687 gebauten Exemplaren sind heute nur noch weltweit geschätzte 600 Fahrzeuge zugelassen. Eine der seltenen Pretiosen war am vergangenen Wochenende bei der Oldtimer-Rallye Hamburg-Berlin-Klassik zu sehen. Die Audi 100 Limousine füllte seit 1968 mit drei Motorenvarianten eine Lücke zwischen Mittel- und Oberklasse-Autos. Der Erfolg des Stufenhecks konnte sich sehen lassen, doch wünschte sich Audi-Konstrukteur Dr. Ludwig Kraus „für sich“ noch eine sportliche Variante. Mit verkürztem Radstand, einem auf 1900 Kubikzentimeter vergrößerten Hubraum und zweifachem Solex-Vergaser kam das Coupé schließlich 1970, ein Jahr nach seiner IAA-Präsentation, auf den Markt. Ein höhenverstellbares Lenkrad, breitere Reifen, Drehzahlmesser und ein mit Holz veredeltes Armaturenbrett  gehörten zur hochwertigen Innenausstattung.  

Eine Besonderheit beim Automatik-Coupé stellten die Gebläse zur Kühlung der vorderen, innenliegenden Scheibenbremsen dar. Eine bemerkenswert aufwändige, heute fast schon skurril anmutende Konstruktion. Mit dem Modelljahr  1974 verzichtete man darauf und verlegte bei der ganzen Audi 100-Reihe die Bremssättel mit den Scheiben nach außen in die Felgen.

Schlechte Werte

Zwar beeindruckte das Äußere mit eleganter Dachlinie, dem Fastback, breiter Motorhaube und Doppelscheinwerfern, doch ein durchschlagender Erfolg des 115 PS starken und bis zu 185 km/h frontgetriebenen Sportwagens blieb aus. Seine Abgaswerte, bereits seit 1970 von der Europäischen Gemeinschaft reglementiert und beim Coupé angemahnt, waren zu hoch. Damit war der Wagen nicht konkurrenz-, geschweige denn exportfähig. Kurzerhand entschlossen sich die Konstrukteure, auf einen der Register-Vergaser zu verzichten, und so ging der schnittige Ingolstädter ab 1972 mit 112 PS über den Tisch.

Den Fahrleistungen tat dies kaum Abbruch, und der Verbrauch sank von ursprünglich bis zu 17 Litern auf durchschnittliche 13,5 Liter pro 100 Kilometer. Bei der sich anbahnenden Ölkrise sicher keine schlechte Entwicklung, doch auch diese Nachricht brachte dem Audi Coupé keine Verkaufsrekorde ein. Hauptursache für die mangelnde Nachfrage war der Preis. Mit 14.400 DM lag er auf hohem Niveau. Kein Brot- und Butter-Auto also, Opel Manta oder Ford Capri waren für den sportwagenaffinen Otto-Normal-Verbraucher schon eher erschwinglich.

Nur 31.000 Exemplare

Im Laufe der Baujahre erfuhr das 100er Coupé noch einige Veränderungen optischer und technischer Art, was letztendlich eine Art unterschiedlicher Kleinserien hervorbrachte. Während es die Limousine in acht Jahren auf rund 880.000 verkaufte Exemplare brachte, rollten  vom Coupé nur 30.687 vom Band. Der Audi 100 Coupé  S blieb ein Auto für Individualisten - bis heute. Gut erhaltene Einzelstücke bekommt man nur selten zu sehen oder gar zu kaufen. Ersatzteile sind schwierig zu bekommen, insbesondere die rostanfälligen Blechteile.

Audi machte mit dem 100 Coupé S trotzdem einen großen Schritt. Weg vom Image des Altherrenfahrers mit Hut und Klorolle, hin in Richtung Moderne und Sportlichkeit. Für die damalige Zeit mag das zu früh gewesen sein, doch setzte das schnittige Modell einen Meilenstein auf dem Weg zur Oberklasse. Das Coupé avancierte zum Kultmobil und stilistische Elemente des Coupés werden in aktuellen Modellen von Audi, wie dem A7, gerne zitiert.

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