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Erster Test: BMW 3er Cabrio und Coupé Facelift – Unauffällig besser

Ein Facelift ist für einige Kunden, die sich vor Kurzem noch das nicht modifizierte Modell zugelegt haben, ein harter Schlag. Da hat man ein neues Auto und doch schon wieder ein altes.

Eine neue Frontmaske, neue Scheinwerfer, neue Felgen, Heckschürzen und teils erhebliche Änderungen am Interieur schreien förmlich: Ich bin der Neue! BMW geht da behutsamer ans Werk – freuen können sich daher alte wie neue Kunden. Denn die Änderungen liegen im Detail. Bestes Beispiel: Das überarbeitete 3er Cabrio und das Coupé-Pendant. Bei den Schön-Varianten des BMW 3ers fällt auf, dass erst einmal nicht viel auffällt. Die markante Motorhaube, die beispielsweise Limousine und Touring im Spätsommer 2008 erhalten haben, bleiben Cabrio und Coupé verwehrt.

So dezent wie möglich, so auffällig wie nötig

Dennoch sind auch bei den zweitürigen 3er-Derivaten die Motorhauben neu. Beide wuchsen – der schönen Linie geschuldet – um rund 20 Millimeter nach vorne. Die Niere ist nun markanter, breiter und stärker gewölbt. Sie ist dreidimensionaler, wie uns Produktmanager Dieter Hilsch erklärt – das fällt auf, jedoch nur im direkten Vergleich mit dem Vor-Facelift-Modell. Neben dem Kühlergrill gibt es dezent veränderte Bi-Xenon-Scheinwerfer serienmäßig. Das im Lichtmodul enthaltene Tagfahrlicht strahlt mit seinen zwei Leuchtringen nach wie vor mittels Glühlampen, es sei denn, man wählt die Ausstattung LED-Lichtelemente für 300 Euro. Dann leuchten die vorderen Blinker und das Tagfahrlicht in LED-Technik.

Die vordere Schürze ist nun mit zwei silber lackierte Horizontal-Stäben geschmückt und soll die offene Variante und das Coupé im Rückspiegel breiter wirken lassen. An den Seiten fallen vor allem die größer dimensionierten Außenspiegel auf. Die neu gestalteten Schweller sehen hingegen nur eingefleischte Fans. Das Heck wartet augenscheinlich mit der markantesten Veränderung auf. Alle Cabrios und Coupés besitzen fortan LED-Rücklicht und Dioden-Blinker, unabhängig von der Ausstattungssituation. Das markante L-Nachtdesign ist nun also bei der gesamten 3er-Reihe obligat. Des Weiteren modifizierten die Designer die Heckschürze, die ebenfalls mehr Kontur erhalten hat. An den – je nach Motorisierung – drei verschiedenen Abgasanlagen ändert sich nichts.

Innen nichts Neues

Noch unspektakulärer geht es im Innenraum zu. Lediglich die Schalter der Sitzheizung sind von der Schalterleiste vor dem Schalthebel in die Klimabedieneinheit gerutscht. Laut Hilsch erwarten die Kunden dort eher diese Funktion, da es ebenfalls mit dem Raumklima unmittelbar in Zusammenhang gebracht wird.

Neue Stoffsitz-Bezüge und aufpreispflichtiges Leder runden das Angebot ab. Endlich hat BMW die gewöhnungsbedürftigen Schaltwippen am Lenkrad (Bei DKG im 335i) gegen die aus dem M-Modell getauscht.

Die Verarbeitung ist nach wie vor top. Missfallen könnten höchstens die neu lackierten, silberfarbenen Dekorleisten, die es ab Werk gibt. Sie wirken wenig hochwertig und verlangen förmlich nach dem Tausch gegen die mindestens 150 Euro teuren Optionen.

Neues Stahl-Fahrwerk

Keinen Cent extra kostet das neu abgestimmte Standard-Fahrwerk. Komfortabler ist der 3er geworden. Hauptanteil daran haben neue Stoßdämpfer, die in ihrem Inneren nicht mehr mit Spiralfedern arbeiten, sondern von nun an auf Mini-Blattfedern setzen. Das hilft vor allem, die Dämpfer bei kurzen Stößen sanfter anzusprechen zu lassen. Die Abstimmung ist äußerst gelungen, auch wenn das gefahrene 335i Cabrio mit komfortorientierten winterbereiften 17-Zöllern ausgestattet war. Eine ungewohnte Begleiterscheinung ist ab sofort eine erhöhte Wank- und Rollneigung, die jedoch in keinster Weise stört.

Sparsamer und stärker

Unter der eleganten Motorhaube hat sich ein wenig getan. Der universell eingesetzte Zwei-Liter-Diesel erhielt eine PS-Spritze von 177 auf 184 und das Drehmoment stieg von 350 auf 380 Newtonmeter, gleichzeitig verringerte sich der Verbrauch um marginale 0,1 Liter. Der dafür betriebene Aufwand war indes größer als vermutet. So besitzt der 320d unter anderem einen neuen, kleineren Turbolader, eine neue Ansaugführung und einen verringerten Einspritzdruck, der nur noch in Ausnahmefällen 1.800 bar erreicht.

Zu spüren ist von alldem nichts. Der Motor geht nach wie vor ungestüm vorwärts, spricht für Dieselverhältnisse sehr spontan an und ist vergleichsweise ruhig – Benchmark in der Hubraumklasse. Genau wie mit seinem Verbrauch von 5,1 Litern. Audi A5 Cabrio 2.0 TDI (5,5 Liter) und Mercedes E 220 CDI Cabrio (5,4 Liter) können da nach wie vor nicht mithalten.

Erneuert wurde auch der 325d, der nun 204 anstatt 197 PS leistet, 430 anstatt 400 Newtonmeter Drehmoment bietet und 6,4 Liter benötigt. Er wurde einer Komplettüberarbeitung unterzogen und basiert nun auf dem neueren 330d (ebenfalls 6,4 Liter). Auf die Einführung des ebenfalls 204 PS starken Zwei-Liter-Biturbo-Diesels verzichtet BMW noch immer? Laut Kundenbefragung schätzt die Klientel gerade den Sechs-Zylinder.

Nur noch ein Lader

Die Leistungsspitze bei den Reihen-Sechsern markiert der 335i. Wurde der 306 PS-Motor zur Markteinführung im Sommer 2006 als die Sprit-Spar-Sport-Waffe schlechthin gelobt, musste er nun Federn lassen. Die Federn verlor in Form seines zweiten Turboladers, der durch einen Twin-Scroll-Mono-Lader ersetzt wurde, gleichzeitig implementierten die Ingenieure dem 335i nun die spritsparende Valvetronic-Ventilsteuerung, was vorher technisch nicht möglich war.

Die Leistungsdaten bleiben unverändert, lediglich das Maximal-Drehmoment von 400 Newtonmeter liegt nun bereits ab 1.200 Touren an. Verbessern soll sich durch die neue Technik, die BMW mit dem 535i GT einführte, vor allem das Ansprechverhalten des Motors auf spontane Gasbefehle. Das ist gelungen, auch wenn ein 330i noch immer deutlich giftiger am Gas hängt. Netter Nebeneffekt: Der Verbrauch des 335i Cabrios konnte um fast einen Liter auf nur noch 8,8 Liter gesenkt werden, bei den Fahrleistungen ändert sich nichts.

Alle anderen Motoren, also der 330d (245 PS), 318i (143 PS), 320i (170 PS), 325i (218 PS) und der 330i (272 PS) bleiben unverändert, mit der Änderung, dass fortan alle die Euro-5-Norm erreichen.

Das 318i Cabrio gibt es ab 38.700, der Sechs-Zylinder-Einstieg 325i kostet mindestens 46.350 Euro, was übrigens nur geringfügig mehr ist, als Mercedes für das 184-PS-Basis-Modell der neuen Oben-Ohne-E-Klasse aufruft. Das 335i Cabrio gibt es ab 52.350 Euro und wer einen Diesel möchte, ist mit dem neuen 320d Cabrio für 44.400 Euro bestens versorgt. Das neue 3er Coupé kostet im Schnitt rund 7.000 Euro weniger. Hier gibt es zusätzlich den nun ebenfalls Euro-5-sauberen 335d mit 286 PS und für fünf Motorvarianten sogar den Allradantrieb xDrive.

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