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Erster Test: BMW X3 3.0sd – Bestens gerüstet

Noch ist der BMW X3 der Verkaufsschlager im SUV-Segment. Selbst in der Mitte des Produktionszyklus wird er den Bayern regelrecht aus den Händen gerissen: Klassen-Primus im vergangenen Jahr, auch aktuell steht der X3 an Platz 1 der Geländewagen-Verkaufscharts.

Doch mit dem Audi Q5 und dem Mercedes MLK steht mittelfristig ernstzunehmende Konkurrenz ins Haus. Ein Facelift soll den X3 darauf vorbereiten. Als Bonus gibt es auch gleich noch neue Motoren. Highlight ist der Doppelturbo-Diesel mit 286 PS.
Kann man an einem Auto, das so eindeutig in der Gunst der Käufer steht, überhaupt etwas verbessern? Ja, man kann. Und BMW tat es. Es gab da nämlich durchaus Punkte, die nicht nur die verwöhnte Journaille, sondern auch Otto-Normal-Fahrer störte.

Nicht jedermanns Sache waren beispielsweise die unlackierten Stoßfänger vorne und hinten. Klar, der X3 sollte bewusst robust daherkommen. Doch viele, die gewillt sind, 40.000 bis 60.000 Euro für ein Auto auszugeben, wollten hier eine elegantere Lösung. Ist nun passiert, und sieht wirklich besser aus.

Gezielt investiert

Ähnlich verhielt es sich im Innenraum. Das Ambiente war nüchtern, die Kunststoffe gerade einmal erträglich, Details wie der Türgriff kamen regelrecht billig daher. Auch hier wurde kräftig nachgebessert. Die unterschäumten Bereiche an Armaturenbrett und Türverkleidung erhielten eine neue, deutlich hochwertiger anmutende Narbung. Eine breite Dekorleiste hübscht die Instrumententafel auf, galvanisierte Griffe und Regler vervollständigen die Premium-Atmosphäre.

Schöner und zugleich praktisch sind breiten Türfächer, die die bisher verwendeten Netze ersetzen. Auch an die Fondpassagiere wurde gedacht. Die Rückbank ist etwas höher gepolstert und der Seitenhalt in den Sitzkuhlen besser. Auf Wunsch gibt es eine Sitzheizung.

Vier neue Motoren

Neues auch hinter der verbreiterten Niere: Lediglich die Basis-Vierzylinder (Benziner und Diesel, jeweils 2,0 Liter Hubraum und 150 PS) blieben unverändert. Die neuen Reihensechszylinder-Benziner haben 2,5 Liter Hubraum und 218 PS beziehungsweise 3,0 Liter Hubraum und 272 PS. Auf Diesel-Seite werden nun ein 3,0-Liter-Reihensechser mit 218 PS als 3.0d und als absolutes Topmodell der 3.0sd mit - festhalten - 286 PS angeboten.

Vor zwei Jahren im 535d eingeführt, wurde dieses Aggregat leicht modifiziert und noch einmal 14 PS stärker. Quell der brutalen Kraft sind zwei Turbolader. Der kleinere schaufelt dem Triebwerk schon bei niedrigsten Touren Luft zu, der größere pustet dann bei höheren Drehzahlen mit voller Kraft. Das Ergebnis in Zahlen: Bereits zwischen 1.750 und 2.250 U/min steht das maximale Drehmoment von 580 Nm an, erst bei (für einen Dieselmotor sehr hohen) 5.070 U/min schreitet der Begrenzer ein.

Sportwagenwerte

Wie sich das anfühlt? Einfach brachial. Ohne spürbare Verzögerung reißt der Motor an, dreht spielend hoch, katapultiert den Zweitonner in Sportwagenmanier nach vorne. Nach nur 6,6 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, wenige Augenblicke später zeigt die Tachonadel 140, 160, 180 km/h. Schluss mit Vortrieb ist erst bei 240 Sachen. Die Kraftübertragung erfolgt serienmäßig über eine neue Sechsgangautomatik, die nicht nur supersanft, sondern für einen Wandlerautomat auch beeindruckend schnell schaltet.

Der Spritkonsum hält sich einigermaßen in Grenzen. Laut Werksangabe liegt der Durchschnittsverbrauch bei 8,7 Liter je 100 Kilometer. Bei unseren wohlwahr forschen Testfahrten errechnete der Bordcomputer einen Wert von rund elf Liter.

Dynamisch…

An den Fahreigenschaften hat sich mit dem Facelift nichts geändert: Nach wie vor ist der X3 das mit Abstand agilste und kurvenhungrigste SUV auf dem Markt. Die messerscharfe Lenkung und das straff abgestimmte, wankunempfindliche Fahrwerk stellen so manche auf sportlich getrimmte Mittelklasselimousine in den Schatten. Neu: Das Fahrstabilitätsprogramm DSC erlaubt nun auch den sportlichen DTC-Betrieb (regelt später).

Für optimale Traktion sorgt wie gehabt der permanente Allradantrieb xDrive, der grundsätzlich 40 Prozent der Antriebskraft an die Vorder- und 60 Prozent an die Hinterachse schickt. Im Bedarfsfall verteilt die elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung blitzschnell bis zu 100 Prozent des Drehmoments an eine Achse. Dank ausreichender Bodenfreiheit (20 cm) und passablem Böschungs- (vorne 23,9 Grad; hinten 21,8 Grad) sowie Rampenwinkel (17,2 Grad) meistert der X3 auch mittelschweres Gelände. Eine Berganfahrhilfe (neu) verhindert das Zurückrollen am Hang, eine Bergabfahrhilfe hält die vorher bestimmte Geschwindigkeit.

…und teuerwie eh und je

Was Preise und Ausstattung betrifft, hat sich wenig geändert. Der X3 ist ein teurer Spaß. Der Basisbenziner startet bei 33.500 Euro und am oberen Ende der Preisskala schlägt der Superdiesel mit 50.300 Euro zu Buche. Alle relevanten Sicherheitsfeatures sind grundsätzlich an Bord. Doch selbst beim Topmodell müssen Komfortfeatures wie automatisch abblendende Spiegel, ein MP3-fähiges CD-Radio, die Einparkhilfe oder Lederausstattung extra bezahlt werden. Nimmt man dann noch ein Navigationsgerät hinzu, sind 10.000 Euro für Sonderausstattungen schnell beisammen.

Fazit

Alles beim Alten, und doch insgesamt noch einmal deutlich besser: Der BMW X3 ist die Fahrmaschine unter den SUVs. Hier trifft das „S“, das für „Sport“ steht, uneingeschränkt zu. Dank neuer Materialien im Innenraum wird nun auch der Premium-Anspruch voll erfüllt. Die sachten Retuschen am Exterieur lassen den Bayern zudem weitaus stattlicher und eleganter auftreten als den plastikbeplankten Vorgänger.

Der neue Top-Diesel mit Doppelturbo und Stufenaufladung ist die reine Freude. Akustisch äußerst gepflegt und mit unbändiger Kraft gesegnet macht er den Bayerischen Motorenwerken alle Ehre.

Trotz der gesalzenen Preise wird den X3 so schnell keiner vom SUV-Thron stoßen. Selbst für die in den nächsten Jahren angekündigten, direkten Konkurrenten von Audi (Q5) und Mercedes (MLK) scheint der frisch gemachte X3 bestens gerüstet.

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