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Erster Test: Hyundai Tucson mit 48-Volt-Diesel – Mehr Strom für den Selbstzünder

Der Tucson ist für Hyundai ein Selbstläufer: Kein Modell im Portfolio der Koreaner verkauft sich weltweit besser. Mit einer Modellpflege soll das Kompakt-SUV für die restliche Laufzeit von rund drei Jahren möglichst attraktiv und up-to-date bleiben.

Äußerlich muss man zweimal hinschauen, um zu erkennen, was den neuen, ab Sommer erhältlichen Tucson vom alten unterscheidet. In erster Linie sind das der neue Grill und Leuchtgrafik in den LED-Scheinwerfern, sowie neue Rückleuchten nebst einer geänderten Heckklappe und Heckschürze. All dies lässt sich relativ kostengünstig umsetzen, weil neue Blechteile hohe Millionenbeträge an Presswerkzeugen verschlingen würden. So blieb mehr Geld für Technik und Interieur. Letzteres umfasst ein komplett neues Armaturenbrett. Der Tucson fährt jetzt mit freistehendem Bildschirm, besseren Materialien, schickeren Farben sowie modernerem Cockpit und steht in dieser Beziehung seinem großen Bruder Santa Fe, der in neuer Generation gerade in den Handel geht, in nichts nach.

Erster Hyundai Mildhybrid

Nicht weniger aufwändig gestalteten die Entwickler die Antriebsseite. Der Tucson ist Hyundais erstes Modell, das mit einem 48-Volt-Mildhybrid-System bestellt werden kann. Dabei fiel die Entscheidung nicht, wie teils bei anderen Herstellern geschehen, auf einen Benziner, sondern die Ingenieure kombinierten die 48-Volt-Elektrifizierung mit dem größten und stärksten Dieselmotor im Programm, dem 2,0-LIter-Vierzylinder mit 136 kW/185 PS. Grund: Er ist in Europa die meistgewählte Motorisierung im Tucson. Benziner haben nur einen verschwindend geringen Anteil. Schwestermarke Kia setzt den Antrieb beim gerade erneuerten SUV Sportage ebenfalls ein.

Die Vorteile einer Elektrifizierung mit 48 Volt liegen auf der Hand. Punkt eins: Das Starten des Motors erfolgt weicher als mit einem herkömmlichen Anlasser, ein nicht zu unterschätzender Komfortgewinn. Punkt zwei: Beim Beschleunigen fehlt es einem Dieselmotor bei niedrigen Drehzahlen prinzipbedingt an Durchzugskraft (Stichwort: Turboloch). Hier kann der sogenannte Mild Hybrid Starter Generator (MHSG) den Selbstzünder mit bis zu zwölf Kilowatt Leistung unterstützen. Punkt drei: Gleichzeitig rekuperiert der Starter-Generator, gewinnt also Strom, sobald vom Gas gegangen oder gebremst wird und speist eine Lithium-Ionen-Batterie. Da die Energiezufuhr für elektrische Verbraucher nicht mehr über die Arbeit des Verbrennungsmotors stattfinden muss, was Leistung und damit Kraftstoff kostet, reduziert die elektrische Hilfe des 48-Volt-Systems den Spritverbrauch. Hyundai verspricht für den Tucson bis zu sieben Prozent und gibt einen Normwert von 5,7 Litern pro 100 Kilometer an.

Der 185 PS starke Zweiliter-Diesel überzeugt durch guten Antritt und geschmeidigen Lauf. Seine typischen Geräusche sind nur beim Anfahren und Beschleunigen aus geringen Geschwindigkeiten zu hören. Auf Strecke bei höherem Tempo gibt sich der Selbstzünder als zurückhaltender Geselle und macht besonders Spaß, wenn er mit der optionalen Achtgang-Automatik – sie ersetzt die alte Sechsgangversion – kombiniert wurde. Alles läuft dann genauso geschmeidig, wie man es von einem SUV dieser Klasse erwarten würde.

Neue Assistenten

Wem für den Alltag weniger Leistung reicht, der sollte den neu entwickelten 1,6-Liter-Diesel wählen. Ihn gibt es mit 85 kW/115 PS oder 100 kW/136 PS. Der Normverbrauch von nur 4,7 bis 4,9 Litern ist eine klare Ansage, dass die Ingenieure alle Register ihres Könnens gezogen haben, auch wenn es im täglichen Umgang mit dem Tucson durchaus zwei Liter mehr werden können. Im nächsten Jahr will Hyundai dann auch für den kleinen Diesel die neue 48-Volt-Technik nachreichen.

Mit der jüngsten Modellpflege erhielt der Tucson auch neue Assistenzsysteme. Unter anderem den Abstandstempomat Smart Cruise Control mit Stop&Go-Funktion. Hier hält der Wagen bis zu einem Tempo von 180 km/h den Abstand zum Vordermann und bremst im Stau auf null herunter. Allerdings fährt der Tucson nur innerhalb von drei Sekunden wieder von alleine an. Steht man länger, genügt ein kurzer Tipp aufs Gaspedal.

Preislich startet Hyundais Kompakt-SUV bei 22.970 Euro. Wählen kann der Kunde unter fünf Ausstattungslinien, wobei „Pure“ die frühere „Classic“-Version ersetzt. Die von uns gefahrene 48-Volt-Version mit Automatik und serienmäßigem Allradantrieb ist an die „Premium“-Linie gebunden und kostet mindestens 41.000 Euro. Allen Motorisierungen ist gemeinsam, dass sie die ab September 2019 gültige Abgasnorm Euro 6d-temp erfüllen. Hyundai gibt auf den Tucson fünf Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung. (sp-x/ms/jms)

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