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Erster Test: Jaguar XK Cabrio – Erfrischend anders

Mit leichten Optik-Änderungen, schickerem Innenraum und mehr Ausstattung startet das Jaguar XK Cabriolet in die Frischluft-Saison 2009. Doch was uns auf unserer ersten Testfahrt besonders beeindruckte, war der völlig neue Fünf-Liter-V8 mit 385 PS und ein zudem spürbar besser abgestimmtes Fahrwerk.

Noch dezent und doch unverkennbar fallen die optischen Änderungen des gelifteten 2+2-Sitzers aus. Der neue XK ist unter anderem an senkrechten Lüftungskiemen rechts und links in der Frontschürze und LED-Blinklichtern in den Außenspiegeln erkennbar. Auch die Rückleuchten mit neuer LED-Grafik erstrahlen nun moderner. Schließlich wird die etwas tiefer liegende Heckschürze von zwei ovalen statt runden Auspuffrohren eingerahmt.

Das Interieur wurde sogar deutlicher aufgewertet. Die Instrumente im Armaturenträger werden nun weiß statt grün beleuchtet, Ein schicker Velours-Dachhimmel verkleidet von innen das vollautomatische Stoffdach. Zusätzlich sorgen neue Leder- und Chromakzente im ohnehin stilvollen und modern gestalteten Interieur für noch mehr Edel-Ambiente.

Schaltkulisse des XF

Darüber hinaus präsentiert sich der bereits beim Vorgänger vorbildlich aufgeräumte Arbeitsplatz noch aufgeräumter. Wie bisher kommt das serienmäßige Infotainment-Navisystem dank großem Farb-Touchscreen mit wenigen Bedienknöpfen aus. Die meisten Funktionen lassen sich über den berührungsempfindlichen Bildschirm steuern.  Auch die Bedieneinheit der serienmäßigen Klimaautomatik ist übersichtlich und funktional.

Besonders hervorzuheben ist aber der Wegfall der altbackenen Automatik-Schaltkulisse mit langem Wahlhebel. Statt dessen schmückt nun der mit dem XF eingeführte Jaguar-Drive-Selector die Mittelkonsole. Über einen eleganten, versenkbaren Drehknauf in Metalloptik wählt man im XK nun den gewünschte Fahrmodus an.

Deutlich mehr Druck

Direkt hinter dem Drive-Selector befindet sich der Startknopf, über den nach kurzem Druck der neue Fünf-Liter-V8-Motor zum Leben erweckt wird. Dank des schlüssellosen Start- und Zugangssystems kann der Signalgeber in der Hosentasche bleiben.

Sogleich bekommt man die deutlich höhere Agilität des neuen Saugmotors zu spüren. Der im Stand noch unscheinbar vor sich hin säuselnde V8 sorgt beim Tritt aufs Gaspedal mit seinem spontanen Ansprechverhalten und hoher Drehfreudigkeit für eine erfrischende hohe Präsenz.

Schnell wie der alte XKR

Neben dem Hubraum wuchs auch die Leistung des neuen V8 deutlich: Statt 4,2 fassen die acht Zylinder nun fünf Liter und stieg parallel die PS-Zahl von knapp unter 300 auf 385. Für einen Saugbenziner ist zudem das Drehmoment recht hoch. Die maximal 515 Newtonmeter liegen bei niedrigen 3.500 Touren an, bereits bei knapp über 1.000 und noch jenseits der 6.500 Umdrehungen stehen jeweils über 400 Newtonmeter zur Verfügung.

Damit bietet der neue Antrieb das nahezu gleiche Leistungsniveau wie der 412 PS starke Kompressormotor der alten Stark-Version XKR. Entsprechend erreicht der neue XK bei den Fahrleistungen fast die Werte des bisherigen R: 5,6 Sekunden dauert der Sprint, bei 250 km/h wird elektronisch abgeregelt. Gleichstand mit dem alten R erreicht der neue XK beim Zwischenspurt: Von 80 auf 112 km/h vergehen auch mit dem neuen Fünf-Liter-Motor nur 2,5 Sekunden.

Deutlich effizienter

Darüber hinaus erfreut der eindrucksvolle V8-Motor mit einer markanten, sportlichen Klangkulisse. Sonores Brummen und wildes Fauchen aus den zwei voluminösen Auspuffendrohren machen das Offenfahren im angenehm windgeschützten Innenraum zu einem besonderen Erlebnis.

Trotz der wesentlich besseren Fahrleistungen verbraucht der von Jaguar selbst entwickelte Saugmotor in etwa gleichviel Benzin wie der alte 4,2-Liter-V8. Nach Herstellangabe liegt der Spritkonsum theoretisch weiterhin bei knapp elf Litern auf 100 Kilometer. Praktisch wird man aber mit dem neuen Fünfliter meist deutlich mehr verfeuern: Zumindest zeigte nach unserer Testfahrt der Bordcomputer rund 16 Liter an.

Fahrwerk perfektioniert

Denn auf unserer kurvenreichen Bergtour in Südfrankreich fühlten wir uns doch dazu genötigt, dem edlen Kätzchen mächtig das Fell zu bürsten. Und für lustvolle Grenzbereich-Touren ist der an sich sehr komfortabel ausgelegte Brite ein toller Spielgefährte. Für den Spieltrieb besonders förderlich ist das neue, serienmäßig verbaute adaptive Fahrwerk. Die Feder-Dämpfer-Kombination passt sich automatisch der jeweiligen Fahrsituation an, mit spürbaren Vorteilen bei Haftung und Straßenlage.

Auch das spontane Einlenkverhalten der sehr leichtgängigen wie präzisen Lenkung sorgt für gehobenen Kurvenspaß. Von der enormen Antriebskraft bleibt die Lenkung unbeeinflusst, da die hohe Leistung ausschließlich an die Hinterräder geleitet wird. Und selbst angesichts der 1,7 Tonnen fühlt sich das neue XK Cabriolet noch ausreichend leichtfüßig an. Zudem wurden auch die gut zupackenden Bremsen verbessert.

Für Genussmenschen mit Geld

Wem die Fahrwerksauslegung des neuen XK noch immer zu schwammig ist, dem bietet die Serienausstattung ein besonderes Schmankerl: Über eine Taste in der Mittelkonsole mit Zielflaggen-Symbol lässt sich der Dynamic Mode aktivieren, der neben kürzeren Schaltzeiten der insgesamt hervorragend arbeitenden Sechsgang-Automatik außerdem noch für eine spontanere Gasannahme und ein härteres Fahrwerk sorgt. Selbst sportlich orientierten Fahrern, die wohl eigentlich einen XKR-S fahren würden, dürfte der Dynamic-Modus ausreichend viel Härte vermitteln. Das Tolle: Wer genug von dieser betont sportlichen Auslegung hat, kann spontan wieder in den Standard-Modus wechseln und den sehr guten Federkomfort des Schmusekaters genießen.

Allerdings hat der Genuss des Jaguar-Fahrens einen wie gehabt hohen Preis: Im Fall des XK 5.0 L V8 Cabriolets werden mindestens 97.000 Euro fällig. Immerhin lässt die sehr umfangreiche Serienausstattung nur noch wenige Wünsche offen. Wer allerdings gerne schnell durch Kurven fährt, wird um Sportsitze mit vernünftigen Seitenhalt nicht vorbeikommen. Diese kann man allerdings erst im 7.000 Euro teuren Ausstattungspaket R-Performance bestellen und das ausschließlich in Verbindung mit dem nun 112.000 Euro teuren und 510 PS starken Offen-XKR.

Technische Daten
Marke und Modell Jaguar XK Cabriolet
Ausstattungsvariante
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 4.791/ 1.892 / 1.329
Radstand (mm) 2.752
Wendekreis (m) 10,9
Leergewicht (kg) 1.696
Kofferraum (Liter) 200 - 313
Bereifung Testwagen 245/45 R18 - 275/40 R18
Motor
Hubraum (ccm) / Zylinder (Zahl, Bauart) 5.000 / V8
Leistung (PS) 385
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 515 / 3.500
Antriebsart Heckantrieb
Getriebeart 6-Gang-Automatik
Verbrauch
Krafstoffart Benzin
Kombiniert laut Werk (l/100km) 11,2
CO2-Emissionen (g/km) 264
AS24-Verbrauch (l/100km) k.A.
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 5,6
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k. A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k. A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 250
Preise
ab (Euro) 97.100
Empfohlene Extras Soft-Grain-Sportsitze, die es allerdings nur im R-Performance-Paket (7.000 Euro) für den XKR gibt (112.000 Euro)
VergrößernVerkleinern
Die optischen Änderungen am XK Cabriolet sind von marginaler Natur. Sportlich, elegant, schön ist der edle Brite also weiterhin. Auch der Innenraum wurde dezent aufgewertet und modernisiert. Mit dem neuen Drehschalter für die Automatik aus dem XF wirkt der Arbeitsplatz im XK noch aufgeräumter. Doch viel wichtiger ist der neue V8-Motor, der den XK auf das Niveau des alten XKR katapultiert. Für mehr sportliche Fahrfreuden sorgt darüber hinaus das vorzüglich abgestimmte, adaptive Fahrwerk mit seinem per Knopfdruck wählbaren Dynamic Mode.

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