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Erster Test: Opel Astra TwinTop – Das stahlharte Cabrio

Erste Ausfahrt auf Sardinien: Wir haben Opels Wundercabrio auf italienischen Strandpisten schon mal ausprobiert. Die zittrigen Zeiten sind ein für allemal vorbei. Zittern dürften dafür die Mitbewerber: Denn das elegante Design und die irre Verdeck-Konstruktion stehlen allen die Show.

Klasse gemacht: Im Gegensatz zum Rucksack-Design des Peugeot 307, sieht der Astra TwinTop geschlossen aus wie ein durchgestyltes Coupé. Damit sich die Dachlinie wie beim legendären Opel Calibra bogenförmig über die Karosserie spannen kann, musste Opel mächtig tricksen. Statt aus zwei wie beim SLK, besteht das Stahltop gleich aus drei Dachhteilen.

Es lässt sich optional (195 Euro) auch über die Fernbedienung des Zündschlüssels öffnen. Fünf Elektromotoren und acht Hydraulikzylinder steuern die komplizierte Mimik. Exakt wie ein Schweizer Taschenmesser falten sich die elf beweglichen Teile in Zeitlupentempo auseinander. Selbst Passanten, die sich bislang nie für einen Opel interessierten, bleiben mit offenem Mundwerk vor der Showeinlage des Astra TwinTop stehen. Dabei klappt die "Deutschland sucht das Superdach-Show" nicht nur im Stand, sondern auch während der Fahrt. Bis Tempo 30 km/h sind möglich. Wie praktisch, wenn wir bei plötzlichem Starkregen nicht mehr anhalten müssen, um das Dach zu schließen.

Mit Top drauf stehen stolze 440 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung. Bei geöffnetem Dach sind es immer noch 205 Liter. Ein Highlight ist das Beladungssystem "Easy Load". Ein Druck auf den Knopf in der Heckklappe reicht, und das zusammengeklappte Faltdach hebt sich wie ein UPS-Paket auf dem Gabelstapler 25 Zentimeter nach oben. Damit kann das Gepäck auch dann bequem ausgeladen werden, wenn die drei Dachschichten den Kofferraum verstopfen.

Stabil wie ein Panzer

Wer Opel kennt, weiß, dass die früheren Cabrios auf schlechter Straße mitunterheftig gezittert haben. Der neue Astra TwinTop ist stabil wie ein Panzer. Im Vergleich zum Vorgänger hat der Astra TwinTop noch mal 30 Prozent an Torsionssteifigkeit zugelegt. Auf unserer ersten Ausfahrt haben wir mit Absicht die miesesten Buckelpisten Sardiniens angesteuert. Ergebnis: Kaum Verwindungen, kein klappern, kein zitternder Innenspiegel. Opel hat in der Qualität massiv aufgeholt. Selbst vor einem Mercedes CLK muss sich der Viersitzer aus Rüsselsheim nun nicht mehr verstecken.

Die Anmutung der Materialien geht in Ordnung. Besonders gut gefallen hat uns das Cockpit im Alu-Look. Die Sitze bieten ordentlich Beinauflage und Seitenhalt. Die lang gezogene Windschutzscheibe ermöglicht bis Tempo 100 nahezu zugfreies Fahren. Mit knapp 4,50 Metern Länge stößt der Astra TwinTop in die Dimensionen von Mittelklasse-Cabrios vor. Der lange Radstand von 2,61 Metern schafft die Voraussetzungen für einen geräumigen Innenraum. Auf den beiden Fondplätzen sitzen Erwachsene dank der klassenbesten Schulter- und Kniefreiheit auch auf längeren Strecken komfortabel.

Auch bei der passiven Sicherheit hat sich einiges getan: Um die Folgen eines Überschlags zu minimieren, verfügt der Astra TwinTop neben dem massiven Windschutzscheiben-rahmen serienmäßig über ein aktives Überrollschutzsystem. Ein spezieller Gierratensensor im Airbag-Steuersystem erkennt eine schnelle Drehbewegung des Fahrzeugs um die Längs- oder Querachse. Im Falle eines drohenden Überschlags löst das Steuergerät daraufhin die Gurtstraffer aus. Parallel dazu schnellen innerhalb von 0,2 Sekunden zwei massive Aluminiumbügel hinter den Fondsitzen nach oben und werden fest verriegelt. Das System löst ebenfalls aus, wenn die Airbag-Sensoren für Front- oder Seitenaufprall einen Crash melden. So sind die Bügel auch dann zur Stelle, wenn es in Folge dieser Unfallarten zu einem Stromausfall und erst dann zu einem Überschlag kommt. Bei geschlossenem Dach funktioniert dieser Mechanismus ebenfalls und bietet so zusätzlichen Schutz.

Zahme Sauger, temperamentvolle Turbos

Den Opel Astra TwinTop gibt es ausschließlich mit vier Zylindern. Die 1,6-Liter- (105 PS, ab 23.650 Euro) und 1,8-Liter-Triebwerke (140 PS, ab 25.400 Euro) gehen behäbig zur Sache. Beim Ampelstart nervt zudem die leichte Anfahrschwäche. Sonderlich sparsam sind die Sauger leider auch nicht: Laut Bordcomputer fließen selbst bei ruhiger Landstrassenfahrt 8,1 Liter Super je 100 Kilometer durch die Einspritzdüsen. Hier fordert das hohe Leergewicht (1,5 Tonnen) seinen Tribut. Mehr Spaß machen die durchzugsstarken Turbo-Benziner mit 170 (ab 27.265 Euro) bzw. 200 PS (ab 29.980 Euro) sowie der 1,9-Liter-CDTI-Diesel (150 PS, ab 28.150 Euro) mit serienmäßigem Rußpartikelfilter (DPF).

Der große Turbo-Benziner und der Turbodiesel geben ihre Power über ein sehr exakt schaltbares Sechsganggetriebe an die Vorderräder. Alle anderen lassen es bei fünf Schaltstufen bewenden. Eine Automatikversion ist zum Verkaufsstart im Mai 2006 noch nicht erhältlich, soll aber nachgeliefert werden. Die Windgeräusche sind für ein Cabrio erstaunlich niedrig. Viel Spaß hat uns die sportliche Fahrwerksabstimmung gemacht. Das IDS-Fahrwerk hält den Astra TwinTop sauber in der Spur, während das optionale IDS-Sportfahrwerk inklusive zuschaltbarem Sportmodus und kennfeldgesteuerter Servolenkung dem Fahrer sogar kleine Drifts erlaubt. Das optionale, adaptive IDSPlus-Fahrwerk mit elektronischer Dämpferregelung hat der Astra TwinTop als einziger seiner Klasse.

Aggressive Preispolitik

Die Preise für das Opel Cabrio starten bei 23.650Euro. Die Grundversion Astra TwinTop "Beau" bringt bereits CD-Radio, Bordcomputer und Geschwindigkeitsregler mit. Serienmäßig an Bord sind ebenfalls Klimaanlage, Geschwindigkeitsregler, CD-Radio mit sechs Lautsprechern, elektrische Fensterheber, Bordcomputer, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, längs- und höheneinstellbares Lederlenkrad, "Easy Entry"-Sitze mit Memoryfunktion, Rücksitze mit Armlehne und Durchlademöglichkeit sowie Nebelscheinwerfer. Die Version "Cosmo" (ab 24.480 Euro) hat darüber hinaus eine Fernbedienung für das Dach und ein Sportlenkrad. Der TwinTop soll ausstattungsbereinigt gut 3.000 Euro günstiger sein als sein künftiger Wettbewerber VW Eos. Das wird Volkswagen gar nicht schmecken.

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