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Erster Test: Smart Fortwo Cabrio Facelift – Morgendämmerung

Ausgerechnet Mercedes. Dass die Marke mit gewissem Hang zu Leistung und Luxus ein Micro-Auto als Kult- und Öko-Mobil der Zukunft anpreist, ist schon irgendwie paradox. Mercedes-intern und bei Autokunden hatte der seit 1998 polarisierende Stadtfloh einen entsprechend schweren Stand.

Dass es ihn überhaupt und weiterhin gibt, ist fast ein Wunder. Doch glaubt man den Trendforschern, befindet sich unsere Mobilität im Wandel und hat für den 2,70 Meter kurzen Zweisitzer nach Herstellermeinung die Morgendämmerung eingesetzt. Einige Neuerungen zum Modelljahr 2011 verleihen ihm zudem etwas mehr Pepp.
Trendforscher propagieren dieser Tage besonders vehement den fortschreitenden Wertewandel unserer individuellen Mobilitätsbedürfnisse. Internet-Revolution, das Ende des Öls, der Klimawandel – neue Zeiten verlangen nach neuen Lösungen. Statt sich überdimensionierte Spritschlucker als Statussymbol in die eigene Garage zu stellen, werden künftig kleine, emissionsarme Autos kurzzeitig angemietet und nicht mehr gekauft. Was in Ulm unter dem Namen car2go bereits sehr erfolgreich funktioniert, könnte Modellcharakter für die urbane Mobilität in Deutschland bekommen.

Und sogar emissionsfrei und rein elektrisch kann man den Smart in der Eletric-Drive-Version bereits heute fahren, zunächst allerdings nur ein eingeschränkter Kundenkreis und erst ab 2012 quasi Jedermann. Behalten die Apologeten des Mobilitäts-Wandels recht, wäre der Smart Fortwo für die Zukunft in der Tat gut aufgestellt.

Ein Möchtegern-Facelift

Auf dem Weg zum endgültigen Siegeszug hat die dreieinhalb Jahre alte, zweite Fortwo-Generation noch ein paar Neuerungen mit auf den Weg bekommen. Neue Multimedia-Anwendungen und ein aufgewerteter Innenraum sorgen für mehr Wohlfühl-Ambiente. Parallel wurden die Motoren etwas sparsamer und die Außenoptik lässt sich noch auffälliger und individueller gestalten.

Obwohl Smart dieses attraktivitätssteigernde Neuheiten-Paket fürs Modelljahr 2011 als Facelift bezeichnet: Weder Blech, noch Weichteile wurden modifiziert. Im Prinzip kann man sich den neuen Fortwo in der gleichen Außenoptik wie vor dem Facelift bestellen. Doch gibt es eine Reihe neuer Optionen. So wurde die Farbpalette um die Lackierungen Metallic-Blau und Matt-Grün erweitert. Außerdem kann man auf Wunsch den Spoiler vorn, die Seitenschweller sowie die Heckschürze in Wagenfarbe bestellen. Mehr Farben fürs Cabrio-Verdeck und die Sicherheitszelle sind weitere Neuheiten. Besonderen Charakter verleihen dem Fortwo schließlich neue 15-Zoll-Räder und optionale LED-Tagfahrlichter. Letztere versprühen allerdings einen gewissen D&W-Charme.

Fährt sich wie gehabt

Bei den Antrieben hat sich nichts Grundlegendes geändert. Weiterhin gibt es den Ein-Liter-Benziner in den vier Leistungsstufen 61, 71, 84 und 102 PS sowie einen Diesel mit 54 PS. Bei dem von uns gefahrenen Benziner mit 71 PS wurden die Brennräume leicht modifiziert und die Motorsoftware verändert, was insgesamt für eine marginale Verbrauchssenkung sorgt. Im Zusammenspiel mit der serienmäßigen Start-Stopp-Automatik soll der Spritkonsum bei erfreulichen 4,2 Litern liegen. Ein allgemein zwar sehr niedriger Wert, doch angesichts der Fahrzeuggröße auch nicht überragend effizient.

Technische Daten
Marke und Modell Smart Fortwo Cabrio 52 kW
Ausstattungsvariante Passion
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 2.695/ 1.559 / 1.565
Radstand (mm) 1.867
Wendekreis (m) 8,75
Leergewicht (kg) 855
Kofferraum (Liter) 220
Bereifung Testwagen 175/55R15 vorne/ 195/50R15 hinten
Motor
Hubraum (ccm) / Zylinder (Zahl, Bauart) 999 / 3, Reihe
Leistung kW (PS) 52 (71)
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 92 / 2.800
Antriebsart Heckantrieb
Getriebeart automatisiertes 5-Gang-Getriebe
Verbrauch
Krafstoffart Benzin
Kombiniert laut Werk (l/100km) 4,2
CO2-Emissionen (g/km) 97
AS24-Verbrauch (l/100km) k.A.
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 13,7
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k.A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k.A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 145
Preise
ab (Euro) 15.800
Empfohlene Extras Für iPhone-Nutzer ein Muss: Die zehn Euro teure Smart-App
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Das Fahren ist wie gehabt: Von unten raus noch recht spritzig, wird der Vortrieb bei höheren Geschwindigkeiten etwas verhaltener. Mit einer Sprintzeit von 13,7 Sekunden und maximal 145 km/h ist man für alle Verkehrssituationen dennoch ausreichend gut, wenn auch nicht übermotorisiert. Das automatisierte Fünf-Gang-Schaltgetriebe sorgt weiterhin beim Hochschalten für Nickbewegungen in Längsrichtung, während Unebenheiten im Asphalt für vertikale Unruhe im Innenraum sorgen. Ein Smart ist nun mal kein sanfter Gleiter.

Attraktive Interieur-Aufwertungen

Angenehm aufgewertet wurde der für zwei Personen recht großzügig geschnittene Innenraum. Frische und schicke Sitzbezüge, großflächige Stoffbezüge auf dem Armaturenbrett, ein großer Navibildschirm – nach billigen Kleinstwagen sieht das nicht aus. Innovativ und erfreulich sind die neue Surround-Soundanlage und das Touchscreen-Navi. Letzteres bietet für 995 Euro ein funktionsreiches, vollintegriertes System mit 6,5-Zoll-Display und diversen Schnittstellen.

Wer statt eines Navisystems lieber sein iPhone einsetzen will, kann neben einer speziellen Halterung noch eine Smart-App ordern. Mit dieser App kann man einfach eine Freisprech-Funktion anwählen, seine Musik abspielen, navigieren und Internetradio hören. Zudem kann man über die Funktion Car Finder sich den Weg zu seinem geparkten Smart weisen lassen. Die spezielle Halterung für 240 Euro und die 10 Euro teure App – für iPhone-Nutzer mit Smart ein Muss.

Auf Wunsch auch teuer

Optionen bietet der Smart reichlich, was ihn auch recht teuer machen kann. Zwar ist die nackte Coupé-Basis bereits ab 10.000 Euro zu haben. Doch richtig attraktiv wird der Fortwo erst als Cabrio mit einigen Extras garniert. Wer zur Top-Ausstattung Passion noch fleißig Konfigurator-Häkchen setzt, kann seinen Traum-Smart locker auf 20.000 Euro bringen.

Mehr noch: Das über das Smart-Händlernetz vertriebene Brabus-Veredelungsprogramm bietet neben üppiger Motorleistung noch viele Individualisierungs-Optionen, die den Preis-Horizont bis jenseits der 30.000 Euro erweitern. In diesen Preisregionen ist der Zwerg ein kleines Schmuckstück und in der von 98 auf 102 PS erstarkten Brabus-Antriebsvariante zudem sehr flott unterwegs. Auch wenn man für den Smart vieles bekommen kann: Mehr als zwei Sitze und neue Antriebstechnik wird es vor 2013 nicht geben.

Fazit

Ob nun die Zeit für den Smart gekommen ist oder nicht: Der einzigartige Zweisitzer ist eine überzeugende Mobilitäts-Alternative vor allem für Städter. Diese können mit dem Fortwo künftig besser auffallen, schickeren Flair innen genießen und sich zudem an neuen Infotainment-Funktionen sowie seiner weiterhin tollen Wendigkeit und der entspannten Parkplatzgarantie erfreuen.

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