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Erster Test: Suzuki Swift Sport 4-Türer – Eröffnung neuer Möglichkeiten

Der vor knapp zwei Jahren eingeführte Sport ist mit gut 15 Prozent Anteil am Verkaufskuchen eine feste Säule in Suzukis Swift-Programm. Grund genug also, den Giftzwerg mit einem zusätzlichen Kaufanreiz zu versehen: Der Eckenfeger kommt zum Modelljahr 2014 erstmalig mit separaten Fondtüren.

Diese zusätzlichen Eingänge mögen zwar ungemein praktisch sein, allerdings bremsen sie den kleinen Kraftmeier optisch aus: Der in Ungarn gebaute Japaner transportiert mit Spoiler, Seitenschürzen, dicken Auspuffrohren mit angedeutetem Diffusor und 17-Zoll-Alurädern sein Ansinnen in durchaus überzeugender Weise nach außen, doch die zusätzlichen Türen und die damit einhergehende Verkürzung der vorderen Einstiege konterkarieren diesen Look. Irgendwie wirkt der Swift in den Flanken nicht mehr so pfeilschnell und elegant und die beiden Türen zudem auch zwischen A- und B-Säulen gequetscht.

Im Gegenzug erleichtern sie den Autoalltag ungemein. Dank der verkürzten vorderen Türen ist für Fahrer und Beifahrer der Ein- und Ausstieg in engen Lücken besser möglich. Doch entscheidender ist der deutlich bessere Zugang zur Rückbank. Nicht nur Fahrer mit kleineren Kindern, die im Kindersitz fummelig angeschnallt werden müssen, nehmen den direkten Fondzugang als große Erleichterung wahr: der Fond des Dreitürers ist auch trotz Easy-Entry-Funktion nur schwer zu entern. Allerdings ändert der separate Einstieg nichts an den Platzverhältnissen, die im hinteren Teil des Swifts bescheiden sind; angesichts der Außengröße gehen Kniefreiheit und Kofferraumvolumen (211 bis 892 Liter) aber noch in Ordnung.

136 muntere Pferde

Ebenfalls in Ordnung ist das Leistungsangebot des im Bug untergebrachten Vierzylinders, der mit seiner Power die Berechtigung für die Modellbezeichnung Sport erlaubt. Der 1,6-Liter-Saugbenziner leistet 136 PS, die über ein manuelles Sechsstufen-Getriebe an die Vorderräder geleitet werden. Während die ersten vier Gänge recht kurz übersetzt sind, sorgen die Stufen fünf und sechs für niedrigere Drehzahlen bei hohen Geschwindigkeiten.

Die Fahrwerte sind durchaus vielversprechend, denn der Standardsprint soll nach 8,7 Sekunden zu Ende sein und die Höchstgeschwindigkeit bei 195 km/h liegen. Gefühlt gibt sich der Swift Sport längsdynamisch allerdings nicht ganz so beeindruckend. Die lediglich 160 Newtonmeter Drehmoment liegen nämlich erst bei 4.400 Touren an und fehlt ein derzeit bei vielen Mitbewerbern angesagter, turbogeschwängerter Drehmomentkick aus dem Drehzahlkeller. Drehzahljunkies könnten am Swift hingegen Gefallen finden.

Denn der lebendige Sauger tourt befreit nach oben und hängt stets gut am Gas, wenn man entsprechend gerne im Sechsgänge-Menü auf die vierte oder dritte Stufe zurückgreift. Die fast 200 km/h Topspeed erreicht man mit etwas Anlauf problemlos, dann jedoch werden Wind- und Motorgeräusche ziemlich aufdringlich. Dauerhaft möchte man sich dieser Klangkulisse nicht aussetzten, und süchtigmachendes Soundengineering mit Macho-Bollern und Sprotzeln bietet der Suzuki auch nicht.

Spaß ohne Reue

Dennoch vermag der Swift Sport in einem mittleren Gang und bei über 3.000 Motorumdrehungen dank seiner durchaus agilen Art dem Fahrer ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Auf kurvigem Geläuf setzt der er den Lenkbefehl angenehm direkt um und auch die satte, dabei aber nicht knüppelharte Straßenlage ist dem sportlichen Fahrgefühl absolut zuträglich.

Dabei ist der Swift einfach beherrschbar, die gut dosierbare Bremse packt souverän zu und dank ESP-Schleuderschutz sind stets ausreichend Sicherheitsreserven vorhanden. Peitscht man den Kleinwagen besonders hart durch Kurven, schiebt er schon recht zeitig und gutmütig über die Vorderräder, unfeine Überraschungen bleiben aus.

Wer das dynamische Potenzial des Swift Sport ausnutzen will, wird mit den 6,4 Liter Normverbrauch ganz sicher nicht hinkommen. Der Expresszuschlag dürfte mindestens zwei Liter betragen. Als Effizienz-Musterschüler darf sich der Swift leider nicht rühmen. Zum Vergleich: Ein Alfa Romeo MiTo 1.4 TB mit 135 PS verbraucht 5,6 Liter, ein Mini Cooper mit 122 PS sogar nur 5,4 Liter, bei jeweils etwa gleichen Fahrleistungen.

Alles drin

Sparnaturen können sich aber am günstigen Gesamtpaket ergötzen. 19.790 Euro klingt zwar irgendwie happig, doch sorgt der Swift Sport für ein überschaubares Aufpreis-Szenario. Sein Motto lautet: All inclusive. Ob nun die gute Sicherheitsausstattung mit ESP und sieben Airbags (EuroNCAP vergibt fünf Sterne), Tempomat, CD-Radio mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Lichtsensor, Metallic-Lack oder der umfangreiche Sport-Trimm außen und innen – die Top-Version der Baureihe lässt nur wenige Wünsche offen und ist angesichts dieser Ausstattung bemerkenswert niedrig eingepreist.

Die Kehrseite: An vielen Stellen ist auch eine kostenbewusste Machart und wenig Premium zu spüren. Und viele Annehmlichkeiten hat der Swift erst gar nicht im Angebot. Wer sich seinen kleinen Wagen mit großem Luxus aufhübschen will, wird bei Aufpreiskönigen wie dem VW Polo oder Audi A1 glücklicher, aber auch ärmer. Zwei Jahre nach der Einführung des neuen Swift Sport ist dieser nunmehr auch als Viertürer zu haben. Was bei einigen Mitbewerbern vom Marktstart an eine Selbstverständlichkeit ist, hat in diesem Fall etwas Vorlauf gebraucht. Optisch sind die zusätzlichen Portale dem Sport-Thema abträglich, aber sie sorgen andererseits für mehr Alltagsnutzen. Fahrspaß und Kleinkinder lassen sich so besser auf einen gemeinsamen Nenner bringen.

Ansonsten bietet der Swift Sport ein solides Fahrspaßniveau zu moderaten Preisen. Moderat ist auch der Aufpreis für die zusätzlichen Türen: 800 Euro kosten die mit elektrischen Fensterheber gesegneten Einstiegsportale.

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