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Erster Test: VW Passat 4Motion – Der neue VW Blizzard

Von wegen Tropenwind! Der neue VW Passat 4Motion müsste eigentlich nach einem Schneesturm benannt sein und damit Blizzard heißen.

Denn Volkswagen hat den permanenten Vierradantrieb 4Motion weiter verbessert, was der Wolfsburger Familienkutsche eine erstaunliche gute Traktion beschert, vor allem im Winter.
Für die Kraftverteilung auf Vorder- und Hinterachse ist nun erstmals eine Haldex-Kupplung verantwortlich. Diese nass laufende Lamellenkupplung kann elektronisch angesteuert werden und reagiert nahezu verzögerungsfrei. So ist der Antrieb einerseits mit allen Fahrregelungssystemen wie ABS, ESP, Schlupfregelung und der elektronischen Differentialsperre verbunden. Andererseits ist die Momentverteilung zwischen den Achsen voll variabel.

Dass heißt, sobald die Haldex-Kupplung durchdrehende Vorderräder erkennt, wird Kraft an die Hinterachse geschickt. Im Extremfall können sogar 100 Prozent der Antriebskraft an die Hinterachse übertragen werden, obwohl der Passat vom Grundlayout her ein Fronttriebler ist. Im normalen Hausgebrauch, also auf gerader, trockener Straße, bleibt der Passat 4Motion dann auch fast ein ganz gewöhnlicher Fronttriebler: 90 Prozent der Antriebskraft gehen an die Vorderachse, was gegenüber latentem Vollbetrieb beider Achsen Kraftstoff spart. Das Mehrgewicht gegenüber den Frontantrieb-Modellen beträgt nur rund 100 Kilogramm.

Drei Motoren zur Wahl

Den Passat 4Motion gibt es als Limousine wie auch als Variant (Kombi) und mit drei verschiedenen Motorisierungen. Basismotor ist der Zweiliter-Benzindirekteinspritzer 2.0 FSI mit 150 PS. Diesel-Fans können auf den drehmomentstarken 2.0 TDI mit 140 PS und 320 Newtonmeter zurückgreifen. Das Topmodell 3.2 V6 FSI 4Motion kommt auf 250 PS und ebenfalls 320 Newtonmeter.

Der neue Sechszylinder erweist sich in der Praxis als der erwartet souveräne Antrieb. Spontan in der Gasannahme, drehfreudig und unter Last angenehm kernig im Klang katapultiert er den immerhin 1,7 Tonnen schweren Kombi (Limousine 1.660 kg) in 7,2 Sekunden (6,9s) auf Tempo 100 und garantiert eine Spitzengeschwindigkeit von 243 km/h (246 km/h). Aller Ehren wert ist auch der Verbrauch von durchschnittlich 10,0 Litern Super pro 100 Kilometer (Werksangabe). Bei unserer Ausfahrt mit etwa 60 Kilometer schneller Autobahnfahrt und 80 Kilometer Landstraße in sportlicher Manier genehmigte sich der V6 im Schnitt 12,1 Liter.

V6 mit DSG

Die Topmotorisierung ist ausschließlich mit Doppelkupplungsgetriebe erhältlich. Was allerdings nicht als Einschränkung, sondern als erfreuliche Zugabe zu werten ist. Einmal mehr erweist sich das extrem schnell und trotzdem sanft schaltende Sechsgang-DSG als nahezu perfekte Lösung. Gangwechsel lassen sich gezielt mit dem Gaspedal, aber auch manuell per Wählhebel (und auf Wunsch per Lenkrad-Schaltpaddel) vollziehen. Im D-Programm ist das Gerät darauf bedacht, niedrige Touren zu halten und das hohe Drehmoment des Motors zu nutzen. Im S-Modus hält es den Motor auf sportlich hohen Drehzahlen, wodurch jeder Gasstoß in bissigen Vortrieb umgewandelt wird.

Beeindruckend ist, wie sich der 4x4-Passat auf Schnee verhält. Das Testgelände, eine verschneite, leicht hängende Wiese, stellt kein Problem dar. Solange man ordentlich Gas gibt und ESP deaktiviert ist, gräbt sich der Passat stetig vorwärts. Schluss ist erst, wenn die Fahrrinnen so tief sind, dass der Unterboden aufsetzt und die Räder frei drehen.

Auch auf trockener Fahrbahn ist das Fahrverhalten der Allradmodelle gegenüber den Frontantriebs-Geschwistern deutlich angenehmer, denn Traktionsprobleme kennt der 4Motion nicht. Kämpft der 2.0 TDI ansonsten vor allem beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven mit scharrenden Vorderrädern, krallt er sich als 4Motion mit allen Vieren fest - und schiebt an.

Fazit

Der Passat 4Motion ist uneingeschränkt empfehlenswert, auch wenn der Aufpreis für den permanenten Allradantrieb saftige 1.725 Euro beträgt. In kritischen Fahrsituationen verhält sich der Wagen noch sicherer, im Schnee ist er eine Wucht. Und wenn 4x4 nicht benötigt wird, kommt es kaum zum Einsatz. Der Mehrverbrauch gegenüber den Fronttrieblern liegt daher auch nur bei rund einem halben Liter je 100 Kilometer.

Besonders interessant ist der Passat 4Motion, der als 2.0 FSI Limousine ab 27.525 Euro erhältlich ist, auch für all jene, die einen Anhänger bewegen wollen. Bis zwölf Prozent Steigung darf beispielsweise der V6 (ab € 34.860) bis zu 2.200 Kilogramm ziehen, der 2.0 TDI (ab € 27.750) immerhin zwei Tonnen.  

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