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Nicht, dass 245 PS unbedingt sein müssen. Doch ich habe für die erste Ausfahrt in Audis kleinstem Allwegebestreiter einfach zu wenig Zeit. Autobahn und Landstraße, Feldwege und Äcker, Steigungen und Offroad müssen ebenso in den engen Zeitplan gequetscht werden wie Fahrtenbuchnotizen und Fotos von unterwegs.
245 PS reichen im A4 Allroad zu einer mehr als zügigen Fortbewegung. Und zwar nicht nur auf der linken Spur der Autobahn. Dort kann er ebenso wie sein vergleichsweise tiefgelegter Serienbruder überzeugen. Überaus antrittsstark zieht er mit seinem permanenten Allradantrieb auch durch schnellste Kurven, ein Gefühl der Untermotorisierung könnte niemand verständlich begründen.
Doch auch auf der geschlängelten Landstraße kann der Kombi überzeugen. Dank Dynamik-Lenkung ist er sowohl komfortabel als auch sportlich zu bewegen, der Fahrer ist in jedem Fahrzustand Herr der Lage. Unterstützt wird das Ensemble aus Fahrer und Lenkung noch durch die adaptiven Dämpfer, die dem hochgelegten 4x4 immer die optimale Straßenlage verpassen. Dabei wird der im Vergleich zum normalen A4 höhere Schwerpunkt auch durch die breitere Spur kompensiert, so dass sich keine spürbaren Nachteile in der Agilität oder Kurvendynamik feststellen lassen.
Die vielfältigen individuellen Einstellungsmöglichkeiten von Fahrwerk, Gasannahme und Lenkung sind jedoch nur auf den ersten Kilometern von Kurzweil. Schnell stellt man fest, dass es nur eine oder zwei Kombinationen sind, die individuell passen. Sind die einmal identifiziert, werden die tief verschachtelten Einstellungsmenüs wohl kaum mehr aufgesucht. Wobei der Vollständigkeit halber anzumerken ist, dass schon die Werkseinstellung keinen Grund zur Kritik gibt.
Noch mehr Spaß als das ausgewogene Fahrverhalten machen Offroad-ESP und -ABS. Im A4 Allroad ist diese Regelelektronik im Gegensatz zu A4 und S4 nicht komplett abschaltbar. Allerdings ist sie wesentlich besser auf Schotterstrecken und weichen Untergrund abgestimmt. Schon im Standardmodus erkennt das Fahrstabilitätsprogramm des Allroad einen möglichen Offroadeinsatz anhand von Gierraten, Drehgeschwindigkeiten an den einzelnen Rädern, sowie Gaspedal- und Lenkradstellung. Diese Datenflut gleicht der Computer mit vorher gespeicherten Mustern für bestimmte Untergründe und Fahrverhalten ab. Erkennt er nun eine Situation die auf eine nasse Wiese hinweist (zum Beispiel durch wenig Grip an den Antriebsrädern trotz unterschiedlicher Momentenverteilung zwischen den Achsen und vorhandenes Giermoment schon bei geringen Geschwindigkeiten), kann an den Rädern mehr Schlupf zugelassen werden um den Wagen nicht stecken zu lassen.
In der Praxis funktioniert das tatsächlich und es hilft, das auch zu wissen: Da der Rechner ein paar Augenblicke benötigt um eine entsprechende Fahrsituation zu erkennen, wird sein Regelfenster auch erst mit einer entsprechenden Zeitverzögerung erweitert. So ist es bei der schon genannten nassen Wiese von Vorteil tatsächlich dem Offraod-ESP zu trauen und auf dem Gas zu bleiben, obwohl erstmal (und für einen gefühlt zu langen Augenblick) klassisch die Räder abgebremst werden und die Motorleistung abgeschnürt wird. Genügend Eingangstempo vorausgesetzt zieht sich der Allroad dann doch überraschend selbständig aus dem Dreck.
Der erfahrenere Fahrer kann das ESP jedoch gleich auf Knopfdruck in den erweiterten Offroad-Regelmodus versetzen. Dann setzt der Computer unbefestigten Untergrund voraus und lässt grundsätzlich ordentlich Schlupf an den Rädern zu. Das tut er dann auch auf festem Straßenbelag, was dem leicht hecklastig ausgelegten Allradantrieb gleich noch ein Extra-Sternchen für die Fahrspaß-Note verpasst. Auf Schotterwegen ist so eine außerordentlich zügige Fahrweise machbar, das ABS lässt längere Blockierphasen zu um die Bremswirkung auf losem Untergrund zu erhöhen. Im Ganzen benimmt sich der Allroad dann wie ein klassisches, ungeregeltes Auto, mit dem sich so richtig fetzen lässt. Würde Walter Röhrl nicht für Porsche arbeiten, er fände sicher noch passendere Worte. Das schöne dabei ist, dass ESP und ABS dabei gar nicht abgeschaltet sind, sondern in einem wirklich kritischen Fahrzustand gleich wieder parat stehen und den Wagen notfalls abfangen.
Ansonsten ist über den Audi A4 Allroad nichts Neues zu berichten, was jedoch kein Manko ist, hat er doch alle Qualitäten des A4 Avant gepaart mit einer selbstbewussteren Optik und einem muskulöseren Auftritt. Mit seinem erweiterten Einsatzspektrum ist er eine echte Alternative, auch zum ähnlich bepreisten Q5, denn der kleine Allroad trägt offensichtlich nicht ganz so dick auf wie der SUV-Bruder. Zudem wird es den Allroad ab Herbst 2009 auch in einer 143 PS Einstiegsvariante geben (2.0 TDI) die als Handschalter für 37.100 Euro in der Liste stehen wird.
Der von uns gefahrene 3.0 TDI kostet als Handschalter mindestens 45.550 Euro, die derzeit günstigste Variante ist der Zwei-Liter-Diesel mit 170 PS für 38.950 Euro.
Die hervorragende S-Tronic (Doppelkupplungsgetriebe) bleibt den Top-Motorisierungen, also dem Drei-Liter Diesel und dem 211 PS leistenden Zwei-Liter-TFSI-Benziner ( 42.550 Euro) als Option vorbehalten. Was schade ist, denn somit wird dem Q5 hausintern ein wichtiger Vorteil zugesichert: Dort ist der 170 PS TDI auch mit S-Tronic zu haben. Und der Q5 ist neben offensichtlichen Wettbewerbern wie Subaru Outback und Saab 9-3X sicher der stärkste Konkurrent des Audi A4 Allroad.
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