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Gebrauchtwagen-Kaufberater: Audi A8 (1994-2002) – Acht-ung, selten

Lange nach Mercedes und BMW hat es Audi - abgesehen von zaghaften Versuche wie dem Audi 200 oder V8 - erst 1994 in die automobile Oberklasse geschafft.

Die erste Generation des A8 (D2) konnte sich schnell etablieren und ist heute noch ein gefragter Kandidat auf dem Gebrauchtwagenmarkt und dementsprechend selten. Gerade einmal 300 Exemplare finden sich in der Gebrauchtwagenbörse von AutoScout24.    Zur Oberklasse gehört der Heckantrieb wie das Amen in die Kirche - so haben es Mercedes und Audi zumindest jahrzehntelang vorgemacht. Die Fachwelt staunte deshalb nicht schlecht, als 1994 Audi den A8 hervorzauberte: mit Frontantrieb und wahlweise Allrad. Und auch die Aluminium-Karosserie stellte eine technische Besonderheit dar, mit der der Audi die Mitbewerber übertrumpfen wollte.

Zu sportlich

Das wollte er übrigens auch mit seiner sportlichen Gesamtauslegung, die ihm jedoch mehr Kritik als Pluspunkte einfuhr. Denn unter der straffen Abstimmung litt der in dieser Klasse gewohnte und gewünschte Komfort; ein Tadel, den der A8 sich über seine gesamte Bauzeit immer wieder anhören musste.

Ansonsten konnte der vorbildlich verarbeitete A8 alle in eine Nobel-Limousine gesetzten Erwartungen erfüllen. Das Cockpit hat eine hochwertige Anmutung und auch das Gestühl weist mit bequemer Sitzposition und gutem Seitenhalt Langstreckenqualitäten auf. Das gilt auch für den Fond: Selbst groß gewachsene Menschen können über Mangel an Raum für ihre Knie nicht klagen. Außerdem fasst der Kofferraum über 500 Liter und die platzsparend konstruierten Scharniere des Heckdeckels drücken nicht auf das Gepäck.

Schluckfreudiger W12

Die Motorenpalette reicht bei den Benzinern vom V-Sechszylinder mit 2,8 Liter Hubraum und 174 PS bis zum 420 PS starken Zwölf-Zylinder mit 420 PS Leistung im Spitzenmodell 6.0 W12, das vor allem als Chauffeurs-Limousine in der Langversion gebaut wurde und sich druchaus schon mal 20 Liter Superplus auf 100 Kilometer genehmigt. Volumenmodell war der Acht-Zylinder mit 4,2 Liter Hubraum, der auch als Basis für die Sportversion S8 diente und serienmäßig, wie der W12, mit Allradantrieb ausgestattet war.

Von 1994 bis zum Facelift im Jahr ´99 (geänderte Front, Aluleisten, neue Mittelkonsole, neue Türgriffe) leistete der an eine Vier-Gang-Automatik gekoppelte V8 300 PS, danach bot ihn Audi - jetzt Euro-4-tauglich - mit 310 PS und Fünfstufen-Automat. Das neue Getriebe sorgt allerdings regelmäßig für Werkstattbesuche, da der Rückwärtsgang häufig defekt ist. Für den 340 PS (später 360 PS) starken S8 war nach dem Facelift auch ein manuelles Sechs-Gang-Getriebe erhältlich.

Als zweiten V8 hatte Audi außerdem einen 3,7-Liter-Motor im Programm, der 230 beziehungsweise dann 260 PS und  zum Schluss der Bauzeit (2002) 280 PS leistete. Letzerer ist allerdings auf dem Gebrauchtmarkt kaum zu finden, dabei ist er der einzige 3.7er, der die Euro-4-Norm erfüllt.  

Sparsame TDI-Motoren

Drei Jahre nach der Markteinführung, 1997, brachte Audi mit dem 2.5 TDI den ersten Diesel im A8. Der Sechs-Zylinder leistete bis zum Facelift 150, danach 180 PS. Zeitgleich mit der Modellpflege hielt auch der 3.3 TDI Einzug, der serienmäßig mit Allradntrieb ausgerüstet war und es auf 225 PS brachte.

Mit den Pumpe-Düse-Dieselmotoren ist man zwar ökonomisch unterwegs, doch ist vor allem der Sechs-Zylinder kein Muster an Laufruhe. Außerdem machen bei ihm häufig die Einspritzpumpe und die Nockenwelle Probleme. Und auf dem Gebrauchtwagenmarkt müssen empfindliche Aufschläge für die gefragten Selbstzünder in Kauf genommen werden. Vorsicht: Der 2.5 TDI mit 150 PS erfüllt sogar nur die Euro-2-Norm, die anderen immerhin Euro 3.

Beste Wahl: A8 3.7

Die werden auch für den W12 fällig, zu dem nur bedingt zu raten ist: Neben den bereits erwähnten, hohen Spritkosten und des teuren Anschaffungspreises vermiest er seinem Fahrer die Freude durch horrende Versicherungsprämien, teure Ersatzteilpreise und eine verschleißanfällige Bremsanlage. Bester Kompromiss aus Fahrleistung und Verbrauch ist der A8 3.7, denn der V6 wirkt nicht ganz standesgemäß und der 4.2 macht sich wieder durch hohe Tankrechnungen unbeliebt.  Wenngleich er auf dem Papier genauso 12,9 Liter konsumiert wie der 3.7.

In der Gebrauchtwagenbörse von AutoScout24 finden sich derzeit rund 300 A8, deren Preisspanne von 3.000 - 15.000 Euro reicht. Um einen Wagen mit weniger als 200.000 Kilometer Laufleistung zu ergattern, sollte man mindestens 5.000 Euro kalkulieren, die meisten Fahrzeuge in gutem Zustand bewegen sich zwischen 5.000 und 10.000 Euro.

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • sehr gutes Raumangebot
  • niedriges Geräuschniveau
  • kein Rost an der Alu-Karosserie
  • TDI Motoren sparsam
  • Fahrwerk neigt zum Poltern
  • Federungskomfort unter Klassenniveau
  • Benziner teuer im Unterhalt
  • 2.5 TDI anfällig für defekte
  • Rückwärtsgang der Automatik macht Probleme

03/94 - Einführung A8, Motoren 2.8 174 PS, 4.2 V8 Quattro 300 PS 05/95 - 3.7 V8 230 PS mit Frontantrieb ergänzt Angebot 06/96 - Einführung S8 4.2 Achtzylinder mit 340 PS 04/97 - TDI im A8 mit 2.5 V6 150 PS Sechs-Gang-Getriebe 1999 - Erstes Facelift, geänderte Front, neue Mittelkonsole 10/99 - Langversion mit 130 mm verlängertem Radstand erhältlich 12/99 - TDI 2.5 V6 mit 180 PS, 3.3 TDI mit 225 PS 11/00 - Einführung W12 6.0 mit Allradantrieb und 420 PS 2001 - Zweites Facelift, nur kleine Änderungen 2003 - Einführung des Nachfolgers D3

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        ## Fazit

Der Audi A8 hat sich als Topmodell der Ingolstädter in der Oberklasse etabliert und wird zu Recht in einem Atemzug mit der Mercedes S-Klasse und der 7er-Reihe von BMW genannt. Fahrwerk, Straßenlage und Antriebstechnik sind tadellos, der Allradantrieb in dieser Klasse beispielhaft. Der großzügig geschnittene Innenraum und das zeitlose Design lassen selbst Modelle aus den neunziger Jahren heute noch nicht optisch veraltet wirken. Das polterige Fahrwerk und der wenig standesgemäße Federungskomfort sind die einzigen echten Kritikpunkte an der Oberklasseversion mit den vier Ringen im Grill.

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