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Gebrauchtwagen-Kaufberater: Citroen Berlingo – Van mit Schwachstellen

Wendig wie ein Kompaktwagen, geräumig wie ein Van und günstig wie ein Kleintransporter: Hochdachkombis haben sich in der vergangenen zwei Jahrzehnten als gleichsam praktische wie finanzierbare Familienautos etabliert.

Begründet wurde die Fahrzeugklasse 1996 vom Citroen Berlingo, der in der seit 2008 gebauten Variante als Gebrauchtwagen gefragt, aber auch anfällig ist. Beim Berlingo zählen die inneren Werte. Auch wenn das Design angesichts der prosaischen Fahrzeugklasse durchaus gefällig ist, dürfte der bis zu 3.000 Liter fassende Laderaum das wichtigste Kaufargument sein. Neben dem bloßen Volumen überzeugt auch die Variabilität: Zahlreiche Staufächer, eine herausnehmbare Rückbank und eine optionale dritte Sitzreihe rüsten den Berlingo für alle denkbaren Alltagsaufgaben. Zwei seitliche Schiebetüren nehmen engen Parklücken den Schrecken. Die Passagiere sitzen luftig auf durchaus bequemen Sitzen, die Inneneinrichtung legt den Fokus auf Robustheit, überzeugt aber mit guter Ergonomie.

Von Einfach bis schick

Der Berlingo ist kein Fahrspaßmobil und auch kein schneller Reisewagen. Das Motorenprogramm ist vielmehr auf Kosteneffizienz und Langlebigkeit ausgelegt. Die Palette startet mit einem 1,6 Liter großen Benziner, der in unterschiedlichen Variante mit Leistungswerten zwischen 66 kW/90 PS und 88 kW/120 PS zu haben ist. Die Vierzylinder brauchen allerdings ordentlich Drehzahl, so dass der schon nicht besonders geringe Normverbrauch in der Praxis kaum zu erreichen ist. Etwas kräftiger kommen die durchaus kultivierten Diesel daher: acht Varianten mit jeweils 1,6 Litern Hubraum und 55 kW/75 PS bis 88 kW/120 PS stehen in den unterschiedlichen Baujahren zur Wahl. Die Ausführung mit 68 kW/92 PS gibt es auch mit Start-Stopp-System und automatisiertem Sechsganggetriebe – viele Fahrer empfinden die typische Zugkraftunterbrechung allerdings als unkomfortabel. Exotische Alternative ist die 49 kW/67 PS starke Elektroversion, die seit 2014 im Programm ist und neu eine Reichweite von 170 Kilometern bieten soll.

Wer den Berlingo als Familien- und Alltagsauto nutzen will, sollte bei der Wahl der Ausstattungsvariante nicht zu sparsam sein. Das Basismodell bietet nur das Nötigste, die höheren Niveaus (je nach Baujahr etwa „Tendance“ oder „Feel“) fügen zumindest eine zweite Schiebetür, Klimaanlage und Kopfairbags hinzu. Statt Hecktüren gibt es zudem eine praktischere Klappe. Wer seinen Hochdachkombi möglichst schick haben will, sucht nach dem Sondermodell „90 Jahre“ oder nach einem XTR-Modell. Das verfügt neben mehr Extras auch über Anbauteile in modischer Offroad-Optik. In Sachen Sicherheit hat der Franzose den Schleuderschutz ESP sowie vier Sterne beim EuroNCAP-Crashtest zu bieten.

Keine Langzeitqualität

Idee super, Umsetzung mau – so lässt sich der Berlingo auf den Punkt bringen. In Sachen Langzeitqualität kann der Franzose nicht überzeugen. In der TÜV-Statistik schneidet der Hochdachkombi schon in der ersten HU-Runde deutlich schlechter ab als die Konkurrenz in seiner Altersklasse. Probleme gibt es an allen Ecken und Enden. Eher eine lässliche Sünde ist die hohe Fehlerquote bei der Beleuchtung, schlimmer und vor allem teurer sind die gelegentlichen Schwächen an Vorderachse und Lenkung. Ebenfalls häufig kostenintensiv: der chronische Ölverlust am Antrieb. Interessenten sollten sich daher den Stellplatz- oder Garagenboden genauso aufmerksam anschauen wie den letzten TÜV-Bericht. Prinzipiell sind Autos mit frisch absolvierter Prüfung die bessere Wahl. Von den billigsten Modellen ab rund 2.500 Euro lässt man im Zweifel die Finger oder plant ein dickes Reparatur-Budget ein. (sp-x/hh/jms)

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