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Gebrauchtwagen-Kaufberater: Ford Focus – In Topform

Als der Ford Focus 1998 in der Golf-Klasse den seit den 1960er Jahren in etlichen Generationen gebauten Escort ablöste, ruhten auf dem Neuling alle Hoffnungen der Kölner Autobauer.

Der Scorpio war zu diesem Zeitpunkt gerade als Total-Flop aus dem Programm gestrichen worden, und der Mondeo als Volumenmodell reichte fürs Überleben nicht aus. Den hohen Erwartungen ist der Focus vollauf gerecht geworden. Sein eckiges Design wirkte frisch, äußere und innere Werte überzeugten auch bei Vergleichstests. Zeitweise zog der Focus in der Zulassungsstatistik gar am Konkurrenten Astra vorbei und fand in sechsjähriger Bauzeit über vier Millionen Käufer. Die 2004 gestartete, zweite Generation ist mit sehr ähnlichen Eigenschaften auf der Erfolgsspur des ersten Focus geblieben.

Als Gebrauchter ist das kompakte Ford-Modell in beiden Generationen begehrt und sein Angebot groß und vielseitig. Derzeit finden sich auf AutoScout24 rund 18.000 Fahrzeuge, der größere Teil davon sind Focus der zweiten Generation. Preis, Motorisierung, Karosserie – für jeden Geldbeutel, Geschmack und Bedarf ist ganz sicher der richtige Gebraucht-Focus dabei.

Focus I

Vom ersten Focus gibt es eine breit gefächerte Auswahl am Gebrauchtmarkt mit vielen günstigen Angeboten. Viele Fahrzeuge der ersten Baujahre bekommt für unter 2.000 Euro (Stand: November 2009). Den Focus gibt es als Viertürer mit Stufenheck, als drei- und fünftürige Schrägheckversion und als Kombi, der bei Ford Turnier heißt. Letztere Version ist die praktischste und bei Gebrauchtwagenkäufern besonders beliebt. Entsprechend ist sein Preis etwas höher. Er bietet mit fast 1.600 Litern ein für seine Fahrzeugklasse großes Fassungsvermögen. Allerdings ist die Zuladung etwas gering, und Ablagen im Kofferraum sucht man in allen Karosserievarianten vergebens.

Bei der Limousine trüben die hohe Ladekante und das unübersichtliche Heck das Bild. Sie sind grundsätzlich weniger gefragt und daher zu etwas niedrigeren Preisen zu haben als der Turnier. Vor allem aber die Modelle mit Stufenheck kranken hierzulande am Hosenträger-Image. Mit vergleichsweise wenig Kilometern und in guter Ausstattung werden hierzulange gehörige Nachlässe gewährt.

Ordentliches Interieur, tolles Fahrwerk

Allgemein gilt für den Focus: Die im Innenraum verarbeiteten Materialien muten nicht besonders hochwertig an. Das Cockpit ist mutig gestylt, funktionell gegliedert und gut bedienbar. Vorn bietet der Focus für seine Klasse großzügige Platzverhältnisse, hinten ist die Kniefreiheit ausreichend, die für den Kopf durch die abfallende Dachlinie in der Limousine etwas eingeschränkt. Der Sitzkomfort ist allerdings auf allen Plätzen passabel.

Einen besonders guten Namen hat sich der erste Focus ob seiner Fahrwerksabstimmung gemacht. Leichtfüßig in Kurven, mit tollem Einlenkverhalten, guter Straßenlage und zupackenden Bremsen sorgt er für ein bemerkenswertes Dynamikniveau. Bei der Sicherheit war der erste Focus allerdings noch nicht ganz auf der Höhe der Zeit, auf dem Gebrauchtmarkt gibt es nur wenige Fahrzeuge mit dem Stabilitätsprogramm ESP.

Motor und Antrieb

Unter der ansteigenden Motorhaube arbeiten im Focus I durchweg quer eingebaute Vierzylinder-Motoren. Zehn verschiedene Triebwerke stehen zur Wahl. Die Benziner sind kernig, verhältnismäßig sparsam im Verbrauch und wirken bei weitem nicht mehr so zugeschnürt wie noch beim Escort. Das Leistungsspektrum der acht Aggregate reicht von 75 bis 215 PS.

Mehr Leistung bedeutet selbstredend auch mehr Verbrauch. Am sparsamsten ist der 1.4er mit 75 PS, der allerdings beim Vortrieb sehr müde ist. Da ist der 100 PS starke 1.6er eine deutlich bessere Wahl. Doch erst der 1.8er oder 2.0er mit 115 beziehungsweise 130 PS bieten beim Durchzug ein befriedigendes Niveau. Richtige Spaßmacher-Qualitäten bieten die ST- und die RS-Version mit 170 respektive 215 PS. Während der ST ab etwa 6.000 Euro zu haben ist, muss man für den RS noch gut das Doppelte hinblättern (Stand: November 2009). Obwohl ein Hochleistungs-Derivat, gilt selbst der sehr sportliche Focus RS als langlebig und zuverlässig.

Empfehlung TDCi

Die Diesel-Triebwerke mit der ersten Jahre (TDDis mit 75 und 90 PS) sind laute und recht lahme Gesellen, die in der Kaltstartphase den gesamten Wagen dazu bringen, sich zu schütteln wie ein nasser Hund. Erst der 1,8-Liter-TDCi-Motor, der 2001 mit 115 PS und 2002 auch mit 100 PS angeboten wurde, ist da die eindeutig bessere Wahl. Der Motor begnügt sich mit rund sechs Litern Diesel und sorgt zugleich für befriedigende Fahrleistungen. Ab rund 4.000 Euro gibt es auf dem Gebrauchtmarkt viele Angebote mit dieser Motorisierung.

Eigentlich gelten alle Motoren als weitgehend zuverlässig und schaffen problemlos auch hohe Laufleistungen. Verlorene Kunststoff-Öldeckel, defekte Turbolader oder alte Zahnriemen können allerdings größere Probleme bereiten. Über den Zustand des Zahnriemens sollte man sich informieren und beim Verkäufer fragen, wann dieser getauscht wurde beziehungsweise wann der nächste Wechsel fällig ist. Bei den Dieselmotoren kommt es gelegentlich dazu, dass die Common-Rail-Leitungen  undicht sind und die Hochdruckpumpe defekt ist.

Ab gehobenem Alter stellen sich beim Focus neben den typischen Verschleißerscheinungen häufiger auch Probleme bei den Gelenken an der Hinterachse, mit verrosteten Auspuffanlagen und defekten Schlössern ein. Auch kann es des Öfteren  zu Problemen in der Elektrik und undichten Scheinwerfern kommen. Undichtigkeiten an der Servolenkung und der Kupplung gehören ebenfalls zu typischen Alterungserscheinungen. Doch während der Vorgänger Escort noch ein echter Mängelriese war, hinterlässt der Nachfolger Focus der ersten Generation hier einen wesentlich besseren Eindruck. Besondere Mängelschwerpunkte gibt es eigentlich keine. Der TÜV hat dem Ford Focus Supernoten in Punkto Haltbarkeit verliehen.

Focus II

War der erste Focus noch eine Revolution, darf die zweite Auflage nur noch als Evolution bezeichnet werden. Die positiven Eigenschaften der Erstauflage hat die Ende 2004 eingeführte Neuauflage des Focus weitgehend beibehalten. Das Design wurde entschärft und gefälliger. Auch der an sich tadellose Innenraum hat gewonnen, wobei die Materialien weiterhin eher einfaches Qualitätsniveau versprühen.

Neben den bekannten Karosserie-Varianten Stufenheck, Schrägheck und Kombi gibt es den Focus auch seit 2007 als Cabiolet CC mit Metallklappdach. Beliebteste und auf dem Gebrauchtmarkt am häufigsten verfügbare Variante ist der praktische Turnier, der wie beim Vorgänger mit besonders großem Gepäckraum gefällt.

Zweite Generation mit lustvolleren Antrieben

Die Technik der zweiten Generation wurde weitgehend vom Vorgänger übernommen. Entsprechend bietet auch die zweite Generation ähnlich positive Fahreigenschaften wie der erste Focus. Der Neue fährt sich sogar eine Spur komfortabler. Zudem ist nunmehr das Stabilitätsprogramm ESP immer auch Teil der Serienausstattung. Auch ist er hinsichtlich der Zuverlässigkeit ein ebenso souveräner Partner wie sein Vorgänger.

Bei den Dieselmotoren wurde der 115 PS starke 1.8er zunächst beibehalten. Sparsamer sind hingegen die neu eingeführten 1.6er-Diesel mit 90 und 109 PS. Ein richtig feiner Motor ist der 2.0 TDCi mit 136 PS. Das Traumaggregat gibt es seit dem Facelift in 2008 auch in einer schwächeren Version mit 115 PS. Die Zwei-Liter-Benziner mit 130 und 145 PS hinterlassen einen ebenfalls sehr guten Eindruck, sind allerdings auch etwas durstiger. Faszinierende Sportlichkeit bekommt man beim ST mit dem 225 PS starken Fünf-Zylinder. Allerdings liegen hier die Gebrauchtpreise mit mindestens 14.000 Euro noch recht hoch, die günstigsten Focus der zweiten Generation sind bereits um 5.000 Euro zu haben (Stand: November 2009)

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • Erstklassiges Fahrwerk, exakte Lenkung
  • Mäßiger Verbrauch (Benziner + Diesel)
  • Kaum Korrosion
  • Großer Kofferraum beim Turnier
  • Langlebige Dieselmotoren
  • Auspuffanlagen wenig haltbar
  • Elektrik störanfällig
  • ESP in der ersten Generation nicht Serie
  • Turbolader am Diesel störanfällig (bis Bj.2000)

02/1998 - Präsentation des Focus als Nachfolger des Escort 10/1998 - Beginn der Auslieferung 07/1999 - Einführung neuer Basis-Dieselmotor mit 75 PS 09/1999 - Automatik-Getriebe auf Wunsch lieferbar 02/2001 - Common-Rail-Diesel Motor mit 115 PS (CDI) eingeführt 10/2001 - Facelift erste Generation 10/2002 - Focus RS mit 215 PS Modellwechsel 09/2007 - Cabrioversion Focus CC 02/2008 - Facelift zweite Generation

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        ## Fazit

Im Vergleich zum Vorgänger Escort ist der erste Focus ein in allen Punkten überlegenes Fahrzeug. Besonders hervorzuheben sind eine spürbar verbesserte Qualität und ein ausgewogenes Fahrwerk. Mit seiner aufwendigen Hinterachskonstruktion und der sportlich-direkten Lenkung sorgt der Unterbau in beiden Generationen für gehobenen Fahrspaß. Wendigkeit, Platzangebot und ein sicheres Fahrverhalten sind Punkte, die Besitzer am Focus schätzen. Rost wird für den Focus erst im höheren Alter ein Thema.  Angesichts der recht kompletten Ausstattung ab Werk kann der Focus im Vergleich zur Konkurrenz auf dem Gebrauchtmarkt als Schnäppchen gelten.

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