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Gebrauchtwagen-Kaufberater: Mazda Demio – Packprofi im Pril-Blumendesign

Es gibt Typen, die wollen einfach nur ein Auto, das praktisch ist und funktioniert. Ganz ohne Schnickschnack und Emotionen. Genau für diese Zielgruppe hat Mazda im Sommer 1998 den Demio erfunden.

Das Design erinnert ein bisschen an die Zeit, als unsere Autos noch eckig waren und Spülmittel-Hersteller Pril mit Blumenaufklebern den Verkauf ankurbelte. Trotz aller Designschelte, der Mazda Demio hat ein Faustpfand in der Hinterhand, das ihm keiner nehmen kann: Er läuft zuverlässig wie ein Uhrwerk. Motor und Antrieb

Der Mazda Demio sieht nicht nur alt aus, auch seine Technik ist nicht unbedingt die Jüngste. Die Plattform des Demio entstammt dem seligen Mazda 121, der schon 1991 seine Premiere feierte. Aber was soll´s? Schlussendlich zählt der Demio zu den treuesten Wegbegleitern, die sich ein Autofahrer wünschen kann.

Vom Start weg gab es den Demio mit einem 1,4-Liter-Benziner, der wahlweise eine Leistung von 63 oder 72 PS lieferte. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt zur stärkeren Variante greifen. Denn die Unterhaltskosten für Versicherung und Steuern sind identisch. Nicht mal sparsamer ist der 63 PS-Motor. Aber er hat einen entscheidenden Nachteil: Voll gepackt quält sich der schwachbrünstige Vierzylinder (151 km/h Spitze, zulässiges Gesamtgewicht: 1.471 Kilo) nur mühsam die Berge rauf.

Noch besser ist es allerdings, auf einen Mazda Demio ab Modelljahr 2000 zurückgreifen. Ab da gab es den kleinen Verwandlungskünstler nämlich mit dem wesentlich durchzugskräftigeren 1,5-Liter mit 75 PS. Der schafft es wenigstens auf 160 km/h.

Die Verbrauchswerte sind nicht günstig, aber noch okay: Bei verhaltener Fahrweise kommt ein Demio mit knapp unter sieben Litern über die Runden, bei Autobahntempo dürfen es auch mal neun bis elf Liter Super sein. Motor und Antrieb gelten als unauffällig.

Durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen sind höchstens bei Vollgas-Fahrern bekannt. Wenn der Demio doch mal liegen bleibt, liegt es höchstens an der defekten Wegfahrsperre. Für die Störungen an den Zündkabeln kann der Demio nichts: Oft sind Marderbisse die Ursache. Schade, dass es den Demio weder als Diesel noch mit Automatik gab.

Karosserie und Innenraum

Der Innenraum des Mazda Demio ist ein wahrer Verwandlungskünstler. Die Rückbank lässt sich gut zwölf Zentimeter nach vorne schieben. Vorgeklappt erhöht sich das Stauvolumen auf verblüffende 1298 Liter. Ganz schnell lassen sich auch die Vordersitze umklappen und es entsteht eine 2,03 Meter lange Liegefläche.

Die hohe Sitzposition verbessert die gute Rundumsicht. Nachteil: Die Sitzschienen sind zu kurz. Fahrer über 1,85 Meter können den Sitz nicht weit genug zurückschieben und sitzen mit angewinkelten Beinen. Auch die Schweiß treibenden Polster bieten Anlass zu Kritik.

Was aber kaum einer glaubt: Der oft unterschätzte Mazda Demio bietet genauso viel Praxisnutzen wie eine Mercedes A-Klasse. Wir vergleichen: Außenlänge Demio 3,80 Meter; A-Klasse 3,60 Meter. Zuladung Demio 425 Kilogramm; A-Klasse 385 Kilogramm. Kofferraumvolumen Demio 330 Liter; A-Klasse: 390 Liter.

Dabei kostet der Demio gebraucht 25 bis 40 Prozent weniger als der Mercedes. Die Interieur-Anmutung erinnert an einen VW Bus aus den 80ern, dafür stimmt die Qualität. Auch nach 100.000 Kilometern knarzt, klappert und wackelt nichts. Rost ist für den Japaner ein Fremdwort. Die letzten Demio liefen im Jahr 2003 vom Band, der Nachfolger Mazda 2 kam erst 2005 auf den Markt.

Fazit

Fragen Sie doch einmal Ihre Freunde und Bekannten, ob sie wissen, was ein Demio ist? „Ein Dä... wie?“ dürfte die Antwort sein. Und das ist sein einziges Problem: Kaum ein Autokäufer sucht bewusst nach dem kleinen Packesel. Eher durch Zufall stößt man drauf.

Der Demio klebt wie Pattex am Gasfuß seines Besitzers. Erstens will der Mazda einfach nicht kaputt gehen, zweitens ist er schwer zu verkaufen. In jeder Hinsicht also ein sehr treuer Wegbegleiter. Kaufen kann man so gut wie jeden. Haken und Ösen gibt es nicht.

Der Markt

Ein Opa-Auto zum Vererben. Kein Witz: Viele Demio wurden als „letztes Auto“ an die Zielgruppe 60-Plus verkauft. Vorteil: Das Angebot an gepflegten Exemplaren mit wenigen Kilometern ist groß. Nachteil: Die meisten Demio haben nur eine relativ bescheidene Ausstattung. Wer Luxus und Sportlichkeit will, muss auf eigene Kosten nachrüsten. Es gab den Demio in nur zwei Hubraumvarianten, entsprechend beschränkt sich die Auswahl bloß auf die Farbe.

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