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Gebrauchtwagen-Kaufberater: Opel Omega B (1994 - 2003) – Raumriese

Seine Stärke ist schnell ausgemacht: Platz. Sowohl für Passagiere als auch Gepäck bot die zwischen 1994 und 2003 gebaute zweite Generation des Opel Omega viel Raum. Von moderner oder gar avantgardistischer Formensprache war der Rüsselheimer allerdings weit entfernt.

Nein, ein Designexperiment war der Omega nicht. Sowohl die erste Generation als auch der ab 1994 gebaute Nachfolger zeichnen sich nicht durch mutige, außergwöhnliche Formen aus, sondern treten klassisch konservativ, ja fast schon spießig, auf. Wie die Erstauflage bot Opel auch den Omega B als Limousine und Kombi an.

Vor allem der Caravan genannte Kombi glänzt mit überragendem Platzangebot. Bis zu 1.800 Liter Gepäck verschwinden hinter der großen, weit öffnenden Heckklappe. In den Kofferraum der klassischen Stufenhecklimousine passen ausreichende 530 Liter. Und auch die bis zu fünf Passagiere können im Omega bequem reisen und werden selbst auf der Rückbank nicht eingeengt. Geschützt werden sie durch das serienmäßige ABS und zwei Airbags, ab 1998 kamen noch zwei Seitenairbags hinzu und ab  2001 gab es ESP und 2002 kamen aktive Kopfstützen.

Kein Designerstück

Wie außen, versprüht der Omega auch im Innenraum nicht den Charm eines Designerstücks. In den ersten Modellen macht sich eine mittlerweile verlebte Plastik-Landschaft breit. Doch nach dem Facelift 1999 wirkt das aufgeräumte Cockpit durchaus edel, fortan war auch die Klimaanlage serienmäßig. Schon seit 1997 gab es ein festeingebautes Navigationssystem mit großem Display rechts neben der Instrumententafel und ein höhenverstellbares Lenkrad mit Multifunktionstasten. Ein Jahr später wurde Xenon-Licht als Sonderausstattung angeboten, serienmäßig war seitdem die dritte Bremsleuchte; bei der Limousine mit LED-Technik, beim Kombi mit einer herkömmlichen Glühlampe.

Auch die Optik des Omega hat sich mit dem Facelift 1999 ein wenig geändert. Die Frontpartie bekam eine V-förmig konturierte Motorhaube und Klarglas-Scheinwerfer. Auch Heckleuchten, Stoßfänger und Außenspiegel wurden überarbeitet. Verzichtet wurde seit dem Facelift auf die meisten Chromdekorleisten, dafür wurden Stoßfgänger und Seitenleisten in Wagenfarbe lackiert.

Ende einer Ära

Mit dem Ende des Omega am 25. Juni 2003 ging bei Opel die Ära Heckantrieb zu Ende. Der Rüsselsheimer Mittelklässer war der letzte “echte“, nach klassischer Bauweise „Motor vorne, Antrieb hinten“, gefertigte Opel. Auf das Fahrverhalten hat sich die Bauart nur positiv ausgewirkt, der Omega fährt völlig unproblematisch und sicher.

Vor allem nach einer weiteren Verbesserung von Fahrwerk und Bremsen im Jahr 1997 gibt es an den Fahreigenschaften und dem agilen Handling nichts mehr auszusetzen – solange alles intakt ist: der TÜV moniert häufig das überdurchschnittliche Lenkungsspiel und bei älteren Modellen zeigen sich die Achsen oft mängelanfällig.

Nicht mängelfrei

Generell gelten erst die nach 1999 gebauten Omegas als ausgereift und zuverlässig; in der ADAC-Pannenstatisitik rangiert der Opel nicht auf den besten Plätzen.  Eine vor jedem Kauf zu prüfende Schwachstelle ist der Zahnriemen, der sowohl Alters- wie auch Kilometerüberschreitungen übel nimmt und im schlimmsten Fall zu einem kapitalen Motorschaden führen kann.

Doch es gibt noch mehr, wenn auch kleine Mängel, die häufig dokumentiert wurden. Dazu zählen unter anderem Ölverlust am Antriebsstrang, kleckernde Klimaanlagen (dabei droht Gefahr für den Kompressor), Flüssigkeitsverlust im Kühlkreislauf und defekte Kopfdichtungen. Die frühen Modelle haben außerdem häufig mit Rostbefall zu kämpfen, bei den letzten Jahrgängen beschränkt sich das auf eher wenig dramatischen Kantenrost an den Türen.

Schwach oder durstig

Kein glückliches Händchen hatte Opel bei der Auswahl der Benzinmotoren: die Vier-Zylinder sind schwächlich, die V6-Motoren saufen. Basis war ein Zwei-Liter-Motor 2.0i mit 115 PS, der große Mühen hat, den Omega zu bewegen. Besser macht es die 16-Ventil-Version des gleichen Triebwerks, die immerhin auf 136 PS kam und als Empfehlung bei den Ottomotoren gilt. Ihm reichen im Durchschnitt um die zehn Liter Sprit. 1999 wurden beide durch einen neuen 2,2 Liter großen Basismotor (2.2i) mit 144 PS ersetzt.

Die V6-Motoren mit zweieinhalb (2.5i, 170 PS) und drei Liter (3.0i, 211 PS) Hubraum sind zwar deutlich feuriger und verwöhnen mit hoher Laufkultur, doch gehen sie mit dem Kraftstoff viel zu verschwenderisch um; zumal in Kombination mit einem Automatikgetriebe. 2001 wurde der 3.0i auf 3,2 Liter aufgebohrt und ausschließch mit dem automatischem Getriebe verkauft.

BMW-Diesel

Auf der Dieselseite wiederum glänzt der Omega mit dem von BMW gebauten Turbo-Reihen-Sechs-Zylinder 2.5 TD der 130 PS entwickelt (ab 2001 mit Commonrail-Technik als 2.5 DTI 150 PS), und sowohl durch Leistung als auch durch Sparsamkeit überzeugt. Durchschnittlich ist er mit neun Liter Diesel auf 100 Kilometer zu fahren. Dem 1997 zusätzlich eingeführte Vier-Zylinder-Direkteinspritzer 2.0 DTI mit 100 PS fehlt es dagegen etwas an Kraft, um den Omega auf Trab zu bringen.

Allerdings sind die Diesel auf dem Gebrauchtwagenmarkt kaum mehr vorhanden. Unter den rund 1.600 angebotenen Omegas bei AutoScout24 finden sich gerade mal 220 Selbstzünder und davon gut 130 BMW-Sechs-Zylinder. Das Gros der Benziner stellen dagegen mit kanpp 1.000 angebotenen Fahrzeugen die Vier-Zylinder. Kombis und Limousinen halten sich die Waage. Die Preise rangieren zwischen 1.000 und 12.000 Euro, wobei letztere eher Ausnahmen aus den letzten Produktionstagen sind. Die meisten Fahrzeuge sind unter 8.000 Euro zu haben.

Kein Über-Omega

Im Jahr 2002 wollte Opel eigentlich einen Über-Omega auf den Markt bringen, den ein 5,7 Liter großer V8 mit 315 PS antreiben sollte. Nur wenige Wochen vor der geplanten Markteinführung wurden die Pläne allerdings fallen gelassen, weil die Entwickler Getriebeprobleme nicht in den Griff bekamen. Ein Jahr später wurde dann – mangels Nachfrage – die Produktion in Deutschland komplett eingestellt. Erst 2008 bekam der Omega mit dem überaus erfolgreichen Insignia wieder einen Nachfolger.

Übrigens: Den Omega gab es nicht nur in Deutschland, sondern auch von der englischen Opel-Tochter Vauxhall. Außerdem wurde er bis 2006 in deutlich veränderter Form von der australischen GM-Tochter Holden mit V6- und V8-Motoren unter den Namen Commodore, Berlina und Calais weitergebaut. Downunder gab es auch deutlich mehr Karosserievarianten: Neben den beiden hier erhältlichen Ausgaben gab es die Limousine mit verlängertem Radstand (Statesman), einen Allrad-Gelände-Kombi (Adventra), einen zwei- und vierürigen Pick-Up (Crewman) und ein zweitüriges Coupé (Monaro).

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • üppiges Platzangebot
  • kräftiger und sparsamer Diesel
  • umfangreiche Serienausstattung
  • mangelnde Zuverlässigkeit
  • oft Probleme mit den Keilriemen
  • hoher Verbrauch der V6-Benziner

03/94 - Start des Omega B mit 115 bis 210 PS 1997 - kleine Modellpflege, Einführung des 100-PS-Diesel 1999 - Facelift, Klimaanlage serienmäßig, neuer 2,2-Liter-Benziner 2000 - V6-Motoren mit etwas mehr Leistung 2001 - 2,5-Liter-Diesel mit Common-Rail-Technik 2003 - Produktionsende

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        ## Fazit

Top gewartet muss er sein, dann ist der gebrauchte Omega ein gutes Angebot. Von allen anderen sollte man wegen der relativ hohen Pannenanfälligkeit die Finger lassen. Hat man aber einen Omega in gutem Zustand ergattert, kann man sich an tadellosem Fahrverhalten und einem üppigen Platzangebot erfreuen. Vor allem auf der Langstrecke macht der Rüsselsheimer Raumriese eine gute Figur. Unser Tipp: Der 2,5-Liter-Diesel.

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