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Gebrauchtwagen-Kaufberater: smart fortwo – Grundsolider Zwerg

2006 machte der Smart Fortwo mit der zweiten Generation einen deutlichen Sprung nach vorne. Obwohl weiterhin ultrakompakt, kam er im Vergleich zur ersten Auflage deutlich erwachsener und ausgereifter daher. ESP zum Beispiel war fortan Teil der Serienausstattung.

Mittlerweile ist dieser gereifte Fortwo in die Jahre gekommen und auf dem Gebrauchtmarkt für kleines Geld zu haben. Dabei wird er selbst im Alter dem Qualitätsanspruch des Mutterkonzerns Daimler weitgehend gerecht.Passt immer noch in jede Parklücke
Auch in der zweiten Generation ist der Fortwo die Clever-Alternative für von Parkplatzproblemen geplagte Großstädter. Mit dem 2,70-Meter-Mini findet sich immer eine Lücke. Allerdings verlangt der Innenraum nach einer gewissen Kompromissbereitschaft. Zwei Passagiere finden auf soliden Sitzen bequem Platz, selbst wenn sie großgewachsen sind. Der Kofferraum ist zwar klein, doch für den Wocheneinkauf sollte es reichen. Anders als bei vielen Kleinstwagen mit grautrister Plastiklandschaft, versprüht das Cockpit des Fortwo eine wohnliche Atmosphäre und bietet zudem eine vernünftige Qualität bei Materialgüte und Verarbeitung.

Übrigens gibt es den Fortwo in zwei Karosserievarianten: Neben dem häufigen Coupé ist fast jeder vierte Gebrauchte ein Cabriolet. Dieses bietet ein einfaches aber vollelektrisches Rollstoffdach. Der Clou: Falls gewünscht, lassen sich die seitlichen Dachholme ausbauen und im Kofferraum verstauen. Preislich muss man für die offene Version allerdings tiefer in die Tasche greifen.

Robuste Benziner

Der Fortwo ist klein und leicht, insofern reichen ihm die durchweg dreizylindrigen Motoren. Der beste Kompromiss ist der 52 kW/71 PS 1,0-Liter-Benziner, der seit Mitte 2008 über Start-Stopp-Technik verfügt und sich seither im Normzyklus mit rund vier Liter begnügt. Gleiches gilt für die 10 PS schwächere Basisversion, die allerdings sehr behäbig beschleunigt.

Längsdynamisch sogar Spaß bereiten können die beiden Turbobenziner mit 84 und 98 beziehungsweise 102 PS in einer der seltenen Brabus-Varianten. Der einzige Diesel, ein 0,8-Liter-Motor, kommt auf 45 PS (seit 2009: 40 kW/54 PS), und ist nur etwas für Langstrecken – und für diesen Einsatzzweck bietet der Smart konstruktionsbedingt nicht die allerbesten Voraussetzungen. Zumindest die Benziner stecken den typischen Stadtstress wie häufige Kaltstarts und Kurzstreckenfahrten gut weg. Allerdings sollte man sich vom Verkäufer regelmäßige Ölwechsel bestätigen lassen. Beim Diesel leidet generell der Turbo unter häufigem Kurzstreckeneinsatz.

Grundsätzlich gibt es den Fortwo nur mit Automatik – und die ist Geschmackssache. Sowohl die Halbautomatik (Softtip) als auch das vollautomatisierte Getriebe (Softouch) kappen beim Beschleunigen die Zugkraft, was ein gewöhnungsbedürftiges Nicken provoziert. Dafür sind die Fünfgangautomaten recht langlebig. Lediglich klebende Kupplungsscheiben, die das Einlegen des Rückwärtsganges erschweren, treten gelegentlich auf.

Ausgestattet wie ein Großer

Trotz seiner geringen Größe bietet der Smart das Sicherheitsniveau großer Autos. Kern des Konzepts ist die besonders stabile Tridion-Sicherheitszelle. Zudem sind der Schleuderschutz ESP und zwei Airbags für alle Versionen Standard. Das reichte beim EuroNCAP-Crashtest im Jahr 2007 für vier Sterne. Ansonsten ist die Basisausstattung namens Pure übersichtlich, schon für Uhr, Drehzahlmesser und Servolenkung wurde hier ein Aufschlag fällig. Beim Komfort kann der Smart Fortwo aber mehr bieten, wie etwa Lederlenkrad, Klimaanlage oder ein vollintegriertes Navi mit großem Display. Wer einen gediegen ausgestatteten Smart will, sollte gleich nach den Versionen Pulse oder Passion Ausschau halten.

Problemzone: Auspuff

Im Großen und Ganzen überzeugt der Smart in der TÜV-Statistik. Schwächen zeigt er eher bei Kleinigkeiten, etwa Lackfehlern, klappernden Gebläsen und losen Sonnenrollos. Auch ein typisches Stadtauto-Problem taucht bei der zweiten Generation regelmäßig auf: Rost am Auspuff. Da das Kondenswasser bei kurzen Fahrten nicht verdampft, frisst es sich von innen durch das Metall. Von außen ist das erst zu sehen, wenn es schon zu spät ist – also vor dem Kauf ruhig mal eine Taschenlampe und Schraubenzieher bemühen. Auch die Batterie ist eine klassische Schwachstelle des Cityflitzers – wer beim Drücken des Preises nicht mehr weiterkommt, sollte nach einem neuen Akku fragen. Die Klimaanlage verlangt zudem nach regelmäßiger Wartung. Ungewöhnlich gut für einen Absolventen des innerstädtischen Stop-and-go-Verkehrs schlagen sich hingegen die Bremsen. Sie verschleißen deutlich langsamer als man vermuten würde.

Nur den, mit der Parkplatzgarantie

Wer ein Stadtauto braucht und keine Kinder hat, kann mit dem Smart Fortwo der zweiten Generation glücklich werden. Der Autozwerg fährt sich fast erwachsen, kann ausstattungstechnisch viele Annehmlichkeiten bieten und ist zudem solide. Und der Smart ist smart: Sein Automatikgetriebe entbindet von lästiger Schaltarbeit, die Parkplatzgarantie ist eingebaut, Verbrauch und Unterhaltskoten sind sehr niedrig. Das trifft mittlerweile auch auf die Anschaffungspreise zu: Los geht es bei rund 2.000 Euro. (sp-x/mh/jms)

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