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Gebrauchtwagen-Kaufberater: Toyota RAV4 – Der Offroader, der keiner ist

Der Toyota RAV4 hat die Spezies der Freizeitautos mitbegründet. Das sind robuste Kompaktlimousinen, die aussehen wie Geländewagen, mit denen aber niemand wirklich ins Gelände will. Die hohe Sitzposition verbunden mit Pkw-ähnlichen Fahreigenschaften machen den Fahrspaß aus.

Und im Fall des Toyota RAV4 kommt auch noch Zuverlässigkeit mit hinzu Motor und Antrieb

Als der RAV4 im Jahr 1994 Premiere feierte, gab es ihn ausschließlich mit zwei Türen und permanentem Allrad. Das Mitteldifferenzial ist auf rutschigem Untergrund sperrbar. Eine Geländereduktion gibt es aber leider nicht. Im Laufe seines Lebenszyklus kommen die Japaner ohnehin auf den Trichter, dass man 4x4 überhaupt nicht braucht, um im RAV4 glücklich zu werden. Also überließ man dem Kunden selbst die Wahl: Entweder Frontantrieb und 125 PS nehmen oder Allrad und 150 PS.

Beide Triebwerke hängen gut am Gas. Das gut abgestufte Getriebe sorgt dafür, dass es bei jeder Geschwindigkeit flott voran geht. Allein bei der Durchzugskraft schwächeln die Benziner etwas. Außerdem ist der Verbrauch von neun bis zwölf Liter auf 100 Kilometer nicht gerade günstig. Aber zum Glück gibt es ja noch den 116 PS starken 2.0 D4-D-Motor. Der Direkteinspritzer-Diesel, den es ausschließlich mit Allrad gibt, ist erstaunlich laufruhig und sparsam. Wer sich mit dem Gasfuß zurückhält, kann den Verbrauch auf sechs Liter je 100 Kilometer drücken. Nicht schlecht für einen 1,5 Tonnen schweren 4x4.

Einziger Nachteil des Freizeitauto-Konzepts: Der RAV4 darf nur maximal 1.500 Kilo ziehen. Viel zu wenig für die meisten Pferde-, Boots- und Wohnanhänger. Vorsicht vor den ersten Toyota RAV4 aus dem Jahr 1996: ABS stand damals in der Optionsliste. Es gibt einige Modelle, die noch ohne ABS ausgeliefert wurden. Die ersten Exemplare hatten zuweilen Probleme mit dem Getriebe.

Karosserie und Innenraum

Okay, der RAV4 taugt nicht unbedingt fürs schroffe Gelände. Aber Schotterpisten und unwegsame Waldwege dürfen es gerne mal sein. Die Karosserieform ermöglicht gute Böschungswinkel. Der großflächige Plastikschutz an den Flanken sorgt dafür, dass im Unterholz nichts den Lack verkratzt. Der Zweitürer ist zwar schick, aber nicht bequem. Die beiden Fondsitze verdienen eher den Namen Kinder-Quetsche. Sie sind vom Fahrersitz aus mit wenig eleganten Verrenkungen zu erreichen. Wer also dauerhaft Freunde mitnehmen muss und die Freundschaften auch erhalten möchte, greift lieber zum Viertürer.

Fahrspaß satt bietet das Toyota RAV4 Cabrio, das leider nur von 1998 bis 2000 gebaut wurde. Das Cabrio ist kein komplett offenes Auto, sondern nur ein gut gemachtes Landaulett. Gut heißt, es sieht nett aus. Der Verdeckmechanismus ist für lange Damen-Fingernägel eine absolute Katastrophe. Die Ergonomie ist wie bei allen anderen Toyota auch: Praktisch, aber langweilig. Klasse ist die hohe Haltbarkeit. Auch bei zehn Jahre alten RAV4 mit 160.000 Kilometern auf der Uhr knarzt und knackt Nichts. Das kann eben nur Toyota.  

Fazit

Der Toyota RAV4 verbindet die Show des Offroaders mit der Bequemlichkeit und Agilität eines Kompaktwagens. Aufgrund der eingeschränkten Geländetauglichkeit und seiner geringen Zugkraft ist ein RAV4 eher eine Alternative zu einem gewöhnlichen Kombi als zu einem ausgewachsenen Jeep. Die hohe Sitzposition ist toll, der höhere Spritverbrauch und die teuren Versicherungskosten machen weniger Spaß. Motoren und Technik sind wohl für die Ewigkeit gebaut. Das tröstet ein bisschen darüber hinweg, dass das Motorenangebot doch stark beschränkt ist.

Der Markt

Besonders Frauen mögen den übersichtlichen und handlichen RAV4. Erstaunlich hoch stehen deshalb selbst noch zehn Jahre alte Softroader im Kurs. Die meisten Gebrauchtwagen haben Allrad. Front angetriebene RAV4 sind eher selten zu finden. Dabei haben sie einen betriebswirtschaftlichen Vorteil: Sie brauchen gut einen Liter weniger Sprit als die Allradler. Unsere Kaufempfehlung lautet trotzdem: Entweder den tollen Diesel D4-D oder das seltene Cabrio nehmen. Allrad haben beide.

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