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Gebrauchtwagen-Kaufberater: VW T5 – Praktisch, schick, zuverlässig, robust ...

Der kürzlich überarbeitete T5 mausert sich zum Zuverlässigkeits-König.

Kaum Macken, kaum Probleme – hinzu kommen ein tadelloses Fahrverhalten, viel Platz, ein tolles Image und eine gigantische Variantenvielfalt. So ist es fast unmöglich, zwei identisch ausgestattete T5 zu finden. Das macht den Vergleich auf dem Gebrauchtmarkt nicht einfacher. AutoScout24 sagt Ihnen, worauf Sie beim Bulli-Gebrauchtkauf achten sollten. Den T5 gibt es bereits seit 2003 und erst im Spätsommer 2009 erhielt er sein erstes Facelift. Das führt traditionell zu sinkenden Preisen bei den Vor-Facelift-Modellen und die Zeit der Schnäppchen-Jäger beginnt.

Mittlerweile ist der T5 als Transporter mit Pritsche, mit Kasten, mit Hochdach, mit kurzem und langem Radstand, als Shuttle, als Caravelle, als California oder Multivan erhältlich. Letztgenannter unterteilt sich wiederum in die Ausstattungsvarianten Startline, Beach, Trendline, Comfortline und Highline. Das Original, das die meisten Privatkäufer seit rund 20 Jahren bevorzugen, ist und bleibt der Multivan in all seinen Versionen. Denn er verkörpert die noble Familienkutsche, den praktischen Freizeittransporter, den Umzugswagen, den Not-Camper und nicht zuletzt das rollende Büro in einem Fahrzeug. Dem Multivan am nächsten kommt sein robuster Bruder, der Caravelle. Beide Varianten sind für Privat-Käufer gleichermaßen gut geeignet.

Caravelle oder Multivan?

Den Unterschied zwischen Caravell und Multivan kennen selbst viel auch Auto-Interessierte nicht, denn meist sehen der ab Werk gut 3.000 Euro günstigere Caravelle und der Multivan identisch aus. Aber: Der Caravelle Trendline besitzt ab Werk unlackierte Stoßfänger und ebensolche Außenspiegel. Er verfügt über die Scheinwerfer-Einheit vom Transporter (ein Reflektor anstelle der beim Multivan üblichen zwei Reflektoren) und die sehr praktischen Schmetterlings-Türen am Heck. Gegen Aufpreis (rund 750 Euro) konnte man jedoch den Caravelle mit der Front des T5 Multivan ordern.

Dieser trat stets mit volllackierten Stoßfängern, Doppelscheinwerfern und großer Heckklappe an. Ausnahmen: Der günstige Multivan Startline sowie der Beach. Beide Varianten führte VW ein, um einen für Familien und Sportbegeisterte attraktiveren Grundpreis von rund 30.000 Euro zu ermöglichen – beide Modelle sind ab Werk Fünfsitzer.

Im Interieur gibt es ebenfalls Differenzierungen in Form von zwei Armaturenbrettern. Einmal die edlere Version des Multivan und dann die günstigere, aus dem Transporter übernommene, für Caravelle, Startline und Beach. Die Unterschiede sind zu sehen und zu fühlen, stören jedoch nicht wirklich, denn beide Versionen sind bedienerfreundlich. Teppichboden und Innenraum-Vollverkleidung hat nur der Multivan. Beim Startline, Beach und beim Caravelle gibt es serienmäßig einen Gummibodenbelag und teils unverkleidete Blechteile – was im Grunde die bessere Wahl für den T5 ist, da man eben doch mal mit dreckigen Schuhen durchs Auto läuft, größere Gegenstände einpackt oder das ein oder andere Getränk verschüttet.

Neun Sitzplätze nur im Caravelle

An der Sitzkonfiguration ändert das nichts. Maximal finden neun Personen im T5 Platz – allerdings nur im Caravelle mit 40 Zentimeter verlängertem Radstand. Drei in der ersten, drei in der zweiten und drei in der letzten Reihe. Bei dieser aufpreispflichtigen Sitzanordnung geht es in der ersten Reihe jedoch beengt zu, denn direkt neben dem komfortablen Fahrerplatz ist eine Zweier-Sitzbank montiert und das Beifahrer-Knie kommt dem Schalthebel recht nahe. Serienmäßig besitzt der Caravelle sieben Sitzplätze, die nicht verschiebbar sind. Zudem ist der Ausbau der klapp- und wickelbaren Zweier- und Dreier-Sitzbank nur Bodybuildern zuzumuten – kein Witz. Im Extremfall lassen sich rund 4.500 Liter Gepäck in alle T5 reinschmeißen und vorne können noch immer drei Personen sitzen.

Beim Startline und beim Multivan lässt sich hingegen die serienmäßige hintere Sitzbank ebenfalls klappen und wickeln und zusätzlich noch verschieben. Die mittleren Einzelsitze (Option bei Startline und Beach) sind zudem drehbar. Beim Multivan sind alle Fondsitze auf Schienen angebracht und ermöglichen so eine fast freie Sitzplatzwahl. In das Heck des T5 passen maximal rund 4.500 Liter Gepäck. Auch in der Sieben-Sitz-Anordnung reicht der Kofferraum für die Taschen der Passagiere.

Die Motoren

Modellabhängige Einschränkungen bei der Motorenwahl gab es hingegen keine. So gibt es auf dem Gebrauchtmarkt für alle Varianten alle Aggregate. Den Anfang macht der 84-PS-TDI (1.9 TDI), gefolgt vom beliebtesten Motor, dem 102-PS-Diesel (ebenfalls 1.9 TDI). Der stärkere 1.9 TDI ist aus diversen VW-Konzern-Modellen bekannt. Darüber rangiert der Fünf-Zylinder-TDI mit 2,5 Liter Hubraum. Auch diesen gibt es in zwei Leistungsstufen mit 130 und 174 PS.

Die beiden Vier-Zylinder liegen geräuschtechnisch auf dem Niveau der starken Fünf-Zylinder, auch wenn das Klangbild deutlich differiert. Anders bei den Fahrleistungen. Hier agieren die großen TDIs deutlich souveräner, auch wenn sich das in der Endgeschwindigkeit nicht so deutlich bemerkbar macht. So schafft ein 102-PS-TDI knapp 160 km/h, ein 130-PS-TDI läuft nur zirka fünf km/h schneller. Dafür sind die Unterschiede beim Standard-Sprint deutlicher. Hier benötigt der starke Einsneuner rund 19 Sekunden, der schwache Zwofünfer meistert diese Übung in gut 15 Sekunden. Beim Verbrauch liegen alle Diesel mit gut neun Litern auf ähnlichem Niveau. Hier macht sich der PS-Verzicht in der Praxis nicht positiv bemerkbar.

Durstige Benziner

In der Beliebtheitsskala weit hinten rangieren hingegen die beiden Otto-Motoren. Die Benziner sind durstig und wollen auch imagemäßig nicht wirklich zum T5 passen. Lediglich drei Prozent der T5-Käufer wählten einen Benziner. Dementsprechend schwierig ist es, auf dem Gebrauchtmarkt einen Multivan mit Ottomotor zu finden. Der kleinere 2.0 mit 115 PS hat oft eine nachgerüstete Flüssiggas-Anlage an Bord, fährt sich aber trotz der nominellen Mehrleistung nicht agiler als der lethargische 84-PS-TDI.

Sportlich, souverän und für einen Transporter flüsterleise gibt sich hingegen der 3.2 V6. Die gebotenen 235 PS haben mit den rund 2,2 Tonnen Lebendgewicht wenig Mühe. Ebenso wenig Mühe bereitet es jedoch dem Fahrer 15 Liter Super und mehr durch die Einspritzventile in die Brennräume zu drücken. Meistens gibt es den V6 nur in Verbindung mit der Highline-Ausstattung, was ihn auch als Gebrauchten recht teuer macht – Schnäppchen sind dennoch möglich. Doch Obacht: Wer meint, beim V6 einfach eine Flüssiggas-Anlage nachrüsten zu können, sieht sich getäuscht. Der Preis für die Nachrüstung liegt mit fast 4.000 Euro extrem hoch.

Achtung nur Euro-3

Ein weiterer Tipp: Die Modelle ab Ende 2006 besitzen meist einen Rußpartikel-Filter ab Werk und nehmen dann die Euro-4-Hürde. Beim empfehlenswerten 1.9 TDI kann man das leicht an der PS-Zahl erkennen. Diese sank mit Einbau des Filters von 105 auf 102 PS – alle TDIs ohne Filter erreichen lediglich die Euro-3-Norm.

Wer mit dem T5 hauptsächlich in der Stadt unterwegs ist, für den dürfte der 84-PS-TDI eine ausreichende flottes Vorankommen ermöglichen. Wer jedoch auch längere Etappen fahren muss, sollte unbedingt eine Nummer größer wählen. Aber: Die Fünf-Zylinder sind teurer Luxus.

Fahrwerk und Antrieb

Ab Werk fahren sich alle T5 recht komfortabel, vor allem angesichts der Tatsache, dass je nach Modell bis zu 800 Kilogramm eingeladen werden können und die Feder-Dämpfer-Einheit auch darauf ausgelegt sein muss. Bemerkenswert war zur Markteinführung im Frühjahr 2003 die Agilität und Direktheit, die man von diesem Fahrzeug-Segment bis dato nicht kannte. 16-Zoll-Räder sind aus Komfortsicht die bessere Wahl, die 17-Zöller (Serie bei Startline und Beach sowie beim Sechs-Zylinder) sehen besser aus und machen den T5 deutlich fahraktiver.

Serienmäßig sind alle T5 Fronttriebler. Bis einschließlich 115 PS sind sie an ein Fünf-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt, darüber besitzen die T5 sechs Gänge. Wahlweise gibt es eine Sechs-Gang-Automatik, die jedoch nicht empfehlenswert ist, da sie oft unnötig schaltet und hin und wieder durch Defekte auffällt. In Kombination mit dem Sechs-Gang-Schaltgetriebe gibt es den unempfindlichen und wartungsarmen 4Motion Allradantrieb. Die Haldex-Kupplung verteilt die Antriebskräfte variabel zwischen den beiden Achsen und sorgt so für gutes Vorwärtskommen auch unter extremeren Bedingungen. Mit Hilfe des Schlechtwege-Fahrwerks, das es optional für alle Varianten gibt, wird aus dem braven T5 ein veritabler Kraxler, der im Gelände weiter klettert, als die meisten Fahrer es sich selbst zutrauen. Das speziell für den Offroad-Einsatz konzipierte Sondermodell Panamericana ist auf dem Gebrauchtmarkt kaum zu finden.

Macken

Prinzipiell gibt es beim T5 wenige Schwachstellen. Einzig die Elektronik kann hin und wieder spinnen, die Schiebetür-Kontakte korrodieren oder der Luftmassenmesser ausfallen. Achten sollte man jedoch darauf, dass die Zahnriemenwechsel bei den 1.9 TDIs ordnungsgemäß durchgeführt wurden (alle 90.000 Kilometer) – das ist motorlebenswichtig. Hinzu kommt, dass viele Kunststoffteile im Innenraum – Abdeckklappe im Kofferraum seitlich, 12-Volt-Steckdose, Kunststoffrahmen um Einstiegsleuchte – nicht dem Preisniveau entsprechen.

Preise

Als Neuwagen werden für einen sinnvoll ausgestatteten T5 schnell mal 40.000 Euro fällig. Will man einen gebrauchten T5 haben, ist selbst ein 2004 produzierter Multivan 1.9 TDI (105 PS) Comfortline mit unter 100.000 Kilometern kaum unter 20.000 Euro zu haben (Stand 10/2009). Für den 174-PS-TDI werden rund 4.000 Euro mehr fällig.

Interessant wird hier der Caravelle. Für den Preis des Multivan Comfortline Baujahr 2004 erhält man meist einen identisch motorisierten Caravelle Comfortline Baujahr 2006, der hat dann oftmals schon den Diesel-Partikel-Filter (DPF) und eine vernünftige Ausstattung an Bord.

Die Extras

Da beim VW Bus nahezu jedes Ausstattungs-Gimmick in der Aufpreisliste auftaucht und die Grundausstattung sehr dürftig ausfällt, gibt es kaum einen Multivan und Caravelle zwei Mal. Denn schon Selbstverständlichkeiten wie ESP, Seiten- und Vorhang-Airbags, elektrische Fensterheber und elektrisch verstellbare Außenspiegel, eine Klimaanlage oder ein Radio mussten – je nach Version – extra bezahlt werden oder waren anfangs gar nicht zu haben. Erst der Multivan in der gehobenen Highline-Variante bietet preisgerechten Luxus. Keinen Wert sollte man indes auf das betagte CD-Navigationsgerät des Caravelle, Startline und Beach legen. Hier kann jedes Billig-Klemm-Navi aus dem Supermarkt alles besser.

Da eben so viele Details von den Wahlentscheidungen des Erstkäufers abhängig sind, wird es schwierig, auf dem Gebrauchtmarkt einen Multivan oder Caravelle zu finden, der exakt den eigenen Wünschen entspricht. Oftmals muss man zu Kompromissen bereit sein.

  • Gutes und Schlechtes
  • Geschichtliches
  • Riesiges Platzangebot
  • Auch sieben Personen fahren komfortabel
  • Breites Motorenspektrum
  • Mit dem Top-Diesel und dem V6 souveräne Fahrleistungen
  • Agiles Handling
  • Kaum länger als ein Passat
  • Übersichtlich
  • Hohe Gebrauchtwagenpreise (gut für den Verkäufer)
  • Hohe Zuladung
  • Hohe Variabilität
  • Bruchempfindliches Kunststoff im Innenraum
  • Hohe Gebrauchtwagenpreise
  • Serienausstattung äußerst dürftig
  • Teure Extras
  • Das CD-Navigationssystem ist eine Zumutung
  • Kraftstoffverbrauch bei Benzinern sehr hoch
  • Recht laute Dieselmotoren

2003 Einführung des Multivan, vorerst nur Fünf-Zylinder-Diesel 2004 Einführung der 1.9 TDI 2004 Einführung Caravelle 2005 Allradantrieb 4Motion für alle Sechs-Gang-Schalter 2006 Multivan Beach neues Basismodell des Multivan 2006 Rußpartikelfilter ab Werk erhältlich 2007 Multivan Startline neues Basismodell 2009 Großes Facelift mit neuen Motoren und Getrieben

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        ## Fazit

Die wohl beste Wahl für vernunftorientierte Menschen lautet entweder Multivan Startline oder aber Caravelle. Beide sind auf dem Gebrauchtmarkt deutlich günstiger zu haben als der Multivan, egal in welcher Ausstattung, egal mit welchem Motor.

Die meist unlackierten Stoßfänger haben im Alltag mehr Vor- als Nachteile und bilden je nach Außenlackierung einen schönen Kontrast. Das robustere Armaturenbrett stört kaum und auch der Innenraum ohne Vollverkleidung ist verzeihlich. Denn die meisten Käufer wollen den T5, weil er ein Universaltalent ist und ganz nebenbei nett und sympathisch aussieht. Für alle, die mehr optischen und haptischen Luxus wünschen, müssen mindestens zum (oft überteuerten) Multivan Comfortline greifen. Er bietet im Vergleich zum Highline den besseren Kompromiss aus gehobener Ausstattung und noch bezahlbaren Preisen.

Bei den Motoren ist der 102-PS-Diesel mit Partikelfilter die beste Wahl (ab Ende 2006). Wer mehr Leistung wünscht, soll zum 130 PS starken Fünf-Zylinder greifen. Der 174-PS-TDI ist Überfluss und nicht notwendig. Aber auch bei den großen TDIs ist es ratsam, auf den Rußfilter zu achten. Im Zweifel kann man diesen jedoch auch einen nachrüsten.

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