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Grenzbereich: Land Rover Experience Malaysia und Mittelamerika – Dèjà-vu im Urwald

2003 führte mich die Land Rover Experience durch Mexiko, Belize und Guatemala. 2008 stand Malaysia auf dem Programm. War ich damals einer der sechs Teilnehmer, gehörte ich heuer dem Journalistentross an. Ein Erfahrungsbericht aus zwei Welten in ein und demselben Dschungel – gefühlt zumindest.

Malaysia, Oktober 2008: „Hey Dag!“, rief ich bei der Ankunft im Hotel zu Dag Rogge, Organisator der Land Rover Experience (LRE) und Chef der Eventagentur APS, mit der Land Rover Deutschland seit der ersten Experience im Jahr 2000 zusammenarbeitet.

Ich kenne Dag seit ich 2003 mit Marc, Marco, Markus, Beate und Verena die Mittelamerika-Tour als Teilnehmer mitmachen durfte. Damals war ich gerade Volontär und hatte mich ganz regulär durch das Auswahlverfahren gearbeitet und qualifizierte mich mit den fünf anderen Gewinnern für die Tour. Mit Marco Bartos teilte ich das Cockpit eines Discovery II, Marc Hau und Markus Trinks waren im zweiten, Verena Berg und Beate Burkhardt fuhren den dritten Disco. Eine ausgesprochen nette Truppe hatte sich damals zusammengefunden um Mexiko, Guatemala und Belize unsicher zu machen und einiges über die Maya-Kultur zu erfahren.

Dieses Mal Malaysia

Jetzt, gut fünf Jahre später, bin ich wieder dabei und wieder im Dschungel, dieses Mal als Redakteur in Malaysia. Hier liegt der Schwerpunkt allerdings mehr auf Freelander fahren als auf Kulturprogramm.

Wie schon 2003 werden auch 2008 die Journalisten in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe beginnt die Tour auf der Insel Lankhawi im Westen und führt auf drei Etappen in die Cameron Highlands, dem Teeanbaugebiet in Malaysia.

Dort übernehmen „wir“ die sechs Teilnehmer, um wirklich hartes Offroad-Abenteuer zu erleben. Gerti, Iris und Anke sowie Bernhard, Markus und Matthias sind die erfolgreichen Gewinner der beiden Vorausscheidungen in Deutschland und verteilen sich jeweils als gemischtes Doppel im mit Uniroyal Spezialreifen und massivem Unterfahrschutz ausgerüsteten Freelander. Außerdem wurde im Briten der Rußpartikelfilter entfernt und das Motorsteuergerät angepasst. Grund dafür ist der malaysische Dieselkraftstoff, der alles andere als rein ist. Die Auswirkungen des mit Wasser gestreckten Diesels sehen wir bei jeder Vollgaspassage. Wasserdampf kommt aus dem Auspuff und zwar so viel, dass Hinterherfahrende das Nebellicht einschalten könnten.

Ich sitze mit Paul Entwistle, Pressesprecher von Land Rover Deutschland, und Yamin Vong, dem einzigen malaysischen Redakteur der Tour, in einem Freelander: „Die Truppe ist sehr cool, sie sind fit und ein echt gutes Team. Technisch wird die Tour deutlich anspruchsvoller als eure in Mittelamerika.“ Aha, ist ja interessant. Na mal sehen, ob Paul mir da nicht zu viel verspricht.

Im Dschungel angekommen

Nach nicht einmal hundert Kilometern biegen wir nach der Demontage der Leitplanke von der Autobahn schnurstracks in den Dschungel ab. “Puhhhh, das kenne ich doch.“ Kaum steigt man aus dem auf 28 Grad gekühlten Land Rover aus, perlt der Schweiß auf der Stirn. Zwei, drei Schritte weiter fließt er in Bächen den Rücken runter. Na klasse, 38 Grad Celsius und gefühlte 200 Prozent Luftfeuchtigkeit sind nicht cool – gehört aber dazu.

Wir befinden uns jetzt irgendwo zwischen den Cameron Highlands und der Ostküste auf dem malaysischen Festland. Genau wissen das nur die Teilnehmer, die anhand der Koordinaten, dem Roadbook und den Navigationsgeräten unsere Position und den weiteren Verlauf der Route bestimmen. Ich bin ganz froh, nicht navigieren zu müssen. Es gibt Spannenderes auf der Tour.

Stihletto

Kaum haben wir ein paar Meter Dschungel unter den Grobstollern, folgt schon der erste Stopp. Weiter vorne ertönt eine eigenartige Musik. „Stihletto“ meint ein Witzbold neben mir. Häää? „Na da vorne wird ein Baum gefällt, mit `ner Stihl.“ Aha! Als ich am Beginn des Trecks ankomme, fällt Markus einen zirka 40 Meter hohen Baum. „Warum das?“, frage ich. „Na weil wir eine neue Brücke bauen müssen, da vorne kommen wir sonst nicht über den mächtigen Graben“, meint Gerti, die mit ihren 62 Jahren etwas über dem Altersdurchschnitt angesiedelt, aber nicht weniger fit ist.

Zudem sagt uns Shah, einer der einheimischen Führer: „Der Baum wächst schnell, daher ist das zu verschmerzen. Außerdem hilft die stabile Brücke, die wir beim Queren zusätzlich mit Spanngurten sichern, nach uns Kommenden.“ Nach uns Kommende? Wie viele Menschen nutzen diesen nicht vorhandenen Urwaldpfad außer uns? Laut unseren Guides „fuhren“ vor rund drei Wochen die letzten Autos hier entlang. Interessant, ich hätte gedacht, dass hier jahrelang nicht einmal ein Blutegel durchgekrochen ist.

Es gibt Vampire in Malaysia

Dafür hängen diese Biester wie Kletten an einem dran und saugen wie ein Vampir? Aber: Sie tun nicht weh, übertragen keine Krankheiten und fallen voll gefressen nach ein paar Minuten wieder ab. „Don´t dare trying to pull them of“, ruft mir Alyna noch zu. Alyna ist die gute Seele der Tour und mit verantwortlich für die Mahlzeiten. Ich ziehe trotzdem dran und sehe, wie sich der Egel von etwa drei Zentimetern auf zehn dehnt, bevor er auseinander reißt. Autsch, das brennt jetzt doch.

Kaum um die nächste Biegung, stehen wir vor einer Flussdurchfahrt. Was im ersten Moment easy aussieht, erweist sich als echtes Hindernis. Hinter dem Fluss geht es bergauf und der lehmige Boden ist so glitschig, dass man zu Fuß kaum die Steigung bewältigen kann. Als erstes wagt sich Iris mit Markus an ihrer Seite vor. „Gas Gas Gas“, brüllen die Umstehenden. Leicht gesagt, trotz deaktiviertem ESP und gewähltem Fahrprogramm „Matsch“ des Terrain-Response-Fahrsystems tut sich nicht mehr viel, wenn die Uniroyals verschlammt sind. Jetzt heißt es wild und flink von rechts nach links lenken. Immer wieder und dabei nach Grip suchen. So fräst sich der Freelander langsam den Berg hinauf. Nach dem zweiten Freelander fährt einer der drei Begleit-Defender vor, stellt sich oben an den Hang und winscht alle anderen rauf. Warum Risiko eingehen, wenn es einfach geht.

Autos abseilen

Die Cameron Highlands

Land Rover Deutschland unterstützt in diesem Jahr zum ersten Mal eine Umweltschutzorganisation in dem Land, in dem die LRE stattfindet. In Malaysia ist es das Projekt REACH (target=undefined), was für Regional Enviromental Awareness Cameron Higlands steht. In diesem Projekt geht es vorrangig um die Erhaltung des Artenreichtums speziell in den Cameron Highlands (target=undefined), die 1885 nach ihrem „Entdecker“ William Cameron benannt wurden.

Das Hochland, das bis auf rund 1.500 Meter über dem Meer ansteigt, ist bekannt für seinen Tee, die Erdbeeren und die stattliche menge an alten Land-Rover-Modellen, die hier ihr Arbeitsleben in den Teeplantagen fristen. Die Highlands sind aber auch ein beliebtes Naherholungsgebiet der Städter, da die Temperatur hier selten mehr als 25 Grad Celsius beträgt und Kuala Lumpur nur rund 150 Kilometer entfernt liegt.

Renaturierung

In der Vergangenheit wurde vor allem in den Cameron Highlands viel Raubbau betrieben. Wälder wurden wahllos gerodet, um mit Holz das schnelle Geld zu machen. Mittlerweile ist das Hochland zum Naturschutzgebiet ernannt. Abholzung ist nur noch in Tieflagen zulässig und dann auch nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Zudem muss für jeden gefällten Baum ein Vielfaches an neuen gepflanzt werden. Die Aufforstung verbessert das gesamte Ökosystem des Landes und minimiert Bodenerosionen.

REACH wurde 2001 gegründet und kümmert sich um die Erhaltung und Wiederaufforstung der Urwälder. Dazu gehören auch die Flächen, auf denen schon jahrelang keine Pflanzen mehr wachsen. Das Projekt wird zum größten Teil aus Spenden finanziert und durch die Hilfe von Freiwilligen am Leben gehalten.

Der nächste Tag toppt alles Dagewesene. Kurz vor dem Etappenziel angekommen, gilt es eine etwa 600 Meter lange Steil-Abfahrt zu bewältigen. Anke fährt vor, oder besser: rutscht vor. Mit viel Geschick und noch mehr Glück kommt sie unten quer zum Stehen. Schäden? Keine. Nerven? Blank. Die folgenden Fahrer kapitulieren. Nur die Einheimischen mit ihrem Defender fahren vor. Rückwärtsgang einlegen und vorwärts den Berg runter. Wie bitte? In Malaysia praktiziert man das eben so. Und es klappt gut auf diese Art und Weise.

Die Freelander stellen uns vor zwei Schwierigkeiten: Zum einen die Reifen, die nicht die Performance leisten, wie die Simex-Extreme-Trekker auf den Defendern, und, zum anderen sind die Softroader mit der komfortablen Sechsstufen-Automatik ausgerüstet. Automatik und Rückwärtsgang beim Vorwärtsfahren? Keine gute Idee. Dag probiert’s trotzdem und siehe da, es klappt. Allerdings hören sich die Geräusche im Antriebsstrang nicht gut an und so wird entschieden, die restlichen sechs Freelander abzuseilen. Abseilen? „Ja,“ sagte Hans Hermann, „wir nehmen dicke Bäume und lassen die Fahrzeuge, gehalten vom Seil, den Berg hinunter gleiten“. Jetzt fällt mir wieder ein, was Paul anfangs über die Strecke sagte. Rund vier Stunden später, mitten in der Nacht, war alles erledigt. Schäden an Umwelt, Mensch und Material gibt es keine, um halb zwei liegen wir ausgelöscht in den „Betten“ und freuen uns auf den nächsten Tag, der vor allem eins verspricht, Asphalt.

Die Teilnehmer machen die Tour

Was alle auf der LRE 2008 wieder einmal begeistert hat, war der Team-Spirit unter den Gewinnern. Die Juroren der Eventagentur APS, die die Wahl aus mehr als 2.000 Personen hatten, haben wieder einmal ein tolles Händchen bewiesen und eine exzellente Truppe zusammen gestellt. Selbst unter Stress gab es keine bösen Worte und jeder wusste, wo er anzupacken hat. Wir sind gespannt auf 2010. Nächstes Jahr setzt die LRE nämlich aus, da dann die Land-Rover-G4-Challenge den Vorrang hat. Ein Event, das ausnahmsweise mal nicht von Land Rover Deutschland aus läuft.

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