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Denn das mit dem Sofortkaufen ist noch so eine Sache. 4.000 Fahrzeuge hat Mitsubishi für 14 europäische Länder bis Ende März 2011 eingeplant. Unbestätigten Informationen nach sollen etwa 800 i-Miev aus diesem Kontingent nach Deutschland kommen. Der größte Teil davon wird aber an Großkunden gehen, die bereits bestellt haben und vor allen Dingen über eine eigene Infrastruktur zum Aufladen des E-Japaners verfügen.
Laut Mitsubishi liegt die geringe Liefermenge des komplett in Eigenregie entwickelten und produzierten i-Miev an der aktuell noch begrenzten Produktionskapazität. Mehr Li-Ion-Batterien herzustellen, sei nicht möglich, die Bänder können nur langsam hochgefahren werden. Ein Jahr später sind 18.000 Fahrzeuge für Europa geplant. Ein anderer Grund könnte vielleicht auch sein, dass die hohen Erwartungen, die die E-Euphorie aktuell schürt, nicht erfüllt werden können. Gibt es wirklich genug Elektro-Freunde da draußen? So verknappt man das Angebot künstlich und umgeht das eventuell auftretende Problem elegant und man spricht davon, dass die Nachfrage höher ist als das Angebot.
Und diese Nachfrage könnte in der Tat eintreten, wenn erst einmal eine kritische Masse ein E-Fahrzeug bewegt hat und sich dann noch überreden lässt, 35.000 Euro für einen nicht einmal 3,50 Meter kurzen City-Stromer zu opfern - zu diesem Kurs gibt’s übrigens eine Mercedes C-Klasse.
Aber: Die Art und Weise, wie man im i-Miev unterwegs ist, ist atemberaubend und bestärkt den Probefahrer, Gutes zu tun. Ffffffffffffff. So in etwa hören sich die Lebensäußerungen des E-Motors bei voller Beschleunigung an. Schon ab etwa 20 km/h ist das Abrollgeräusch der Reifen das Lauteste im und um den i-Miev. Das ist die eigentliche Faszination, die ein Elektroauto versprüht. Denn die Lautlosigkeit bewirkt ein Gut-Gefühl, das man bei jeder Fahrt gratis dazubekommt; Ruhe, die in der hektischen Welt, vor allem im Stadtverkehr, Gelassenheit gibt und Überlegenheit ausströmt: „Ich habe es verstanden“, kommt einem immer wieder in den Sinn, und das macht Spaß.
Und ohne Spaß verkauft sich kein i-Miev. Denn so wirklich spaßig sieht der Kleine, den es in Japan seit einem Jahr in E-Version und seit Jahren mit Verbrennungsmotor gibt, nicht aus. Eher komisch, was einerseits Käufer anlocken, andererseits auch abschrecken könnte. Dabei gibt es rational betrachtet wenige Gründe, die gegen einen i-Miev als Zweitwagen, Stadtauto oder Erstwagen für kluge Köpfe sprechen.
Vier Personen finden (ohne Übertreibung) großzügig Platz, die Sitze sind kleinwagentypisch und nicht für lange Strecken gemacht. Die Bedienung ist simpel, wie bei Mitsubishi üblich. Das aufpreispflichtigte Navi kann man sich sparen, denn wirklich viel in unbekannten Gegenden wird man mit dem ordentlich Verarbeiteten i-Miev nicht kommen. Wie auch, 150 Kilometer beträgt die Reichweite im EU-Zyklus.
Die Ein-Gang-Schaltung funktioniert in etwa so wie eine stufenlose Automatik, nur dass es eben keine Drehzahlsprünge gibt. P, R, N, D, B und C lauten die Rasterungen des Gangwählhebels. Die ersten vier Bezeichnungen sind jedem bekannt. In D fährt der i-Miev besonders sparsam, rekuperiert brav den Strom im Schubbetrieb. Das geschieht sogar so energisch, dass man die Bremsen im Alltag nur wenig einsetzen muss. Dem Euro-i-Miev wurde dennoch ein größerer Bremskraftverstärker implantiert.
Wer beispielsweise eine Passstraße herabfährt, kann den Hebel in die Position B bringen. Das steht für Brake und Bremsen und verstärkt den Rekuperationseffekt, ergo wird noch mehr Energie in die insgesamt 88 Batteriezellen zurücktransportiert. C lautet Comfort und reduziert diese Wirkung auf ein Minimum und gleichzeitig die Reichweite um x-Kilometer.
Die versprochenen 150 Kilometer sind aber auch im Winter bei Temperaturen unter null Grad Celsius kaum realistisch. Licht, Heizung, Heckscheibenheizung und Sitzheizung (Serie auf der Fahrerseite) können die Reichweite laut Aussage von Mitsubishi um rund 30 Prozent reduzieren. Andere Informationsquellen sprechen bei solchen Bedingungen gar von einer Halbierung der Reichweite.
Betreibt man den i-Miev mit Ökostrom, fallen pro Ladung der 88 Batteriezellen, die 16 Kilowattstunden in etwa sechs Stunden speichern können rund 3,20 Euro Stromkosten, die sich ab 2011 dank Bundesregierung allerdings erhöhen werden. Apropos Akkumulatoren: 100.000 Kilometer oder fünf Jahre garantiert Mitsubishi auf den kompletten E-Antrieb, auf den Rest gibt’s drei Jahre.
Nutzt man die 67 PS Maximalleistung des 1.110 Kilogramm leichten City-Flitzers aus, erreicht man nach einigem Anlauf 130 km/h. Der E-Spurt aus dem Stand bis Tempo 100 ist nach knapp 16 Sekunden abgehandelt, wobei diese Werte nur die halbe Wahrheit widerspiegeln. Die meisten Ampelduelle werden vom i-Miev gewonnen, auch wenn er sich auf den ersten Metern etwas lethargisch anfühlt. Sobald er rollt, stürmt er heckgetrieben, lautlos und fix durch den Großstadt-Dschungel. 180 Newtonmeter Drehmoment stehen zwischen 0 und 2.000 Umdrehungen bereit. Im Elektromotor rotiert‘s übrigens mit maximal 8.000 Touren bei Vmax.
Ins Rotieren kommen hektische Fahrer indes auch beim Lenken, denn diese fühlt sich kleinwagentypisch an. Dafür beträgt der Wendekreis nur neun Meter. Aufgrund seines langen Radstandes federt der Zwerg recht souverän und die Insassen werden sich kaum über zu wenig Komfort beschweren. Die De Dion-Hinterachse poltert zwar manchmal, das ist in dem Fahrzeugsegment aber verzeihlich, die rund 500.000 Testkilometer, die Mitsubishi mit dem i-Miev abgespult hat, haben sich offenbar auch hier gelohnt.
Alles gut also? Nein. Wie sooft ist die Politik ein Blockierer, eine Förderung der Technik daher nicht in Sicht. Hinzu kommt das Problem für Firmenwagennutzer, die Interesse an solch idealem Pendlerauto bekunden sollten. Die 35.000 Euro müssen mit einem Prozent voll versteuert werden (alternativ Fahrtenbuch). Nicht einmal hier gibt es Anreize aus Berlin. Schade. Das wird wohl auch ein Grund sein, warum E-Fahrzeuge in absehbarer Zeit in Deutschland nicht zum Kassenknüller werden. Gleichnamige sind nämlich leer, Subventionen gibt es nur für Bereiche, die an anderer Seite wieder Geld reinspülen.
Denn mal ganz ehrlich: Wer hat einen Vorteil durch das Elektroauto? Die Infrastruktur fehlt völlig, sie zu konstruieren ist teuer, Investoren sind selten, Subventionen nicht in Sicht. Der Kunde zahlt (noch) zu viel Geld für ein Auto mit eingeschränktem Nutzfaktor. Der Hersteller beklagt, dass er pro verkauftem Auto derzeit bestenfalls auf null rauskommt. Aus den Werkstätten ist zu hören, dass es in der E-Zukunft weniger Arbeit geben könnte, denn ein Elektro-Auto braucht keinen Ölwechsel, keinen Kupplungstausch, keinen Auspuffersatz und viele andere Bauteile auch nicht. Nach dem Verkauf, an dem der Verkäufer auch kaum etwas verdienen wird, fehlen die Folgereparaturen, die Aufträge sinken. Und wer nochmal drüber nachdenkt, wird merken, dass auch die Ölkonzerne dann leer ausgehen, und auch der Automobilhersteller seine ganze (abbezahlte) Verbrennungstechnik zum Teufel schicken kann. Die Natur, die könnte profitieren, vorausgesetzt, es wird grüner Strom durch die Leitungen gejagt.
Technische Daten |
Marke und Modell | Mitsubishi i-Miev | ||||
Motor | |||||
Hubraum (ccm) / Bauart | Permanentmagnet-Synchronmotor | ||||
Leistung (kW / PS) | 49 (67) / 2.500 - 8.000 | ||||
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen | 180 / 0 - 2.000 | ||||
Antriebsart | Heckantrieb | ||||
Getriebeart | 1-Gang | ||||
Abmessung und Gewicht | |||||
Länge/Breite/Höhe (mm) | 3.475 / 1.475 / 1.610 | ||||
Radstand (mm) | 2.550 | ||||
Wendekreis (m) | 9 | ||||
Leergewicht (kg) | 1.110 | ||||
Kofferraum (Liter) | 270 - 860 | ||||
Bereifung Testwagen | v: 165/45 R 15 h: 175/65 R 15 | ||||
Verbrauch | |||||
Krafstoffart | (Öko-)Strom | ||||
Kombiniert laut Werk (lkw/h /100km) | 10,6 | ||||
CO2-Emissionen (g/km) / Abgasnorm | mit Ökostrom keine | ||||
Reichweite (km) | 150 | ||||
Fahrleistungen | |||||
Werksangabe 0-100km/h (s) | 15,9 | ||||
AS24-Sprint 0-100km/h (s) | k .A. | ||||
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) | k .A. | ||||
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 130 | ||||
Preise | |||||
ab (Euro) | 34.390,00 | ||||
Empfohlene Extras | Überführung (600 Euro), Metallic-Lack, alles andere wie Klimaautomatik, Sitzheizung, Alufelgen, sechs Airbags und beispielsweise CD-Radio sind serienmäßig an Bord | ||||
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Rosige Aussichten für den Wegbereiter Mitsubishi i-Miev und dessen Fußstapfentreter sehen anders aus. Das Produkt überzeugt und kann für viele Autofahrer eine Alternative sein. Was uns noch fehlt, ist übrigens ein i-Miev Cabrio. Denn dann wird das lautlose Fahren fast schon ein spirituelles Erlebnis. Nicht unbedingt in der mit Abgasen angereicherten Stadt, wohl aber beim Ausflug aufs nahegelegene Land – weiter geht halt noch nicht.
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