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Grenzbereich: Seat Ibiza Ecomotive – Der Sparnier

Noch in jüngster Zeit wurde ich zu Auto-Präsentationen geladen, bei denen die Stopp- und nicht die Benzin-Uhr mein Gegner war. Doch die Zeiten ändern sich und Spritspar-Wettbewerbe liegen jetzt voll im Trend.

Erst kürzlich bin ich bei Audis Mileage Marathon mitgefahren. Und nun lud mich Seat zur Effizienz-Competition im neuen Ibiza Ecomotive. Der im Sommer 2008 eingeführte Ibiza konnte mich bereits mit seinem hervorragend austariertem Fahrwerk beeindrucken. Der rundum gelungene Kleinwagen empfiehlt sich vor allem für gehobenen Kurvenspaß. Gespannt bin ich besonders auf den neuen Cupra. Doch zuvor werde ich auf die ab März 2009 verfügbare Sparversion Ecomotive losgelassen. 3,7 Liter lautet die Verbrauchsangabe von Seat. Mal sehen, ob man diesen Wert auch praktisch erreichen kann ...

Angetrieben wird der Eco-Ibiza von einem betagten 1,4-Liter-Turbodiesel. Dieser Motor wird auch in der normalen 1,4-TDI-Version des Ibiza und im VW Polo Bluemotion verbaut. Für den Ecomotive blieb die Hardware des Dreizylinders unangetastet, allerdings sollen Software-Änderungen der Motorsteuerung die Effizienz steigern.

Feintuning

Bedeutender für das Sparnaturell des Ecomotive sind jedoch Änderungen der Aerodynamik. Beim Spar-Ibiza sorgen ein geschlossener Kühlergrill, neue Lüftungsgitter, ein vergrößerter Frontspoiler und ein Dachkantenspoiler für einen von 0,33 auf 0,30 gesenkten Luftwiderstandsbeiwert.

Zudem hat Seat dank der nur einteilig umlegbaren Rückbanklehne das Gewicht um zehn Kilo reduziert. Schließlich steht der 1,1-Tonner noch auf 14-Zoll-Rädern mit 175er-Leichtlaufreifen und geschlossenen Radkappen, die dank eines besonders hohen Reifendrucks von fast drei bar für geringen Rollwiderstand sorgen.

Spart 0,6 Liter

Lohn dieser Maßnahmen ist ein im Vergleich zum normalen Ibiza 1.4 TDI von 4,3 auf 3,7 Liter gesenkter Durchschnittsverbrauch. Umgerechnet auf die CO2-Emission ist das eine Reduzierung von 114 auf 98 Gramm pro Kilometer. Dank des 45-Liter-Tanks sind übrigens Reichweiten von deutlich über 1.000 Kilometer möglich.

Soweit die Theorie. In der Praxis fährt sich der Spar-Ibiza ziemlich problemlos. Als gewöhnungsbedürftig empfand ich den rau laufenden Motor und die lang übersetzte Fünfgang-Schaltung. Bei jedem Wechsel in einen höheren Gang haben mich die dann jeweils sehr niedrigen Motordrehzahlen überrascht. Doch schnell bekommt man ein Gefühl für die richtigen Schaltzeitpunkte. Ohnehin hat der Dreizylinder ein breit nutzbares Drehzahlband, ist ab knapp über 1.000 Touren fahrbar und wird ab 2.000 Umdrehungen sogar richtig munter. Dreizehn Sekunden dauert der 100-km/h-Sprint, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h. Respekt.

Sprit sparen ganz easy

Um meinen Verbrauchswert zu ermitteln, hat Seat einen Messcomputer an den CAN-Bus des Ibiza angeschlossen. Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Gaspedalstellung, Gang und Verbrauch wurden während der Fahrt aufgezeichnet. Das Streckenprofil umfasst zum größten Teil Autobahnen sowie längere Landstraßen-Etappen. Auch ein paar Kilometer städtischer Verkehr und kleinere Staus lagen auf meinem 150 Kilometer langen Rundkurs, den mein Mitfahrer und ich in knapp zwei Stunden Fahrzeit absolvierten.

Selbstverständlich blieben Licht und Klima während der Fahrt aus. Sinniges Beschleunigen, ein möglichst niedriges Drehzahlniveau, keine Zwischensprints und bei Bergabfahrten den Gang rausnehmen – selbst so konnte ich ganz normal im Verkehr mitschwimmen. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei immerhin 73 km/h. Mein Verbrauchswert kann sich sehen lassen: Unterm Strich blieb ich mit 3,66 Litern knapp unterm Durchschnittsverbrauch. Ohne Beifahrer, ohne Staus und ohne Steigungen – der Wert hätte auch noch zwei oder drei Zehntel darunter liegen können.

Ecomotive dürfte Geld sparen

Im Wettbewerberfeld – immerhin waren an diesem Tag gut 40 Autos unterwegs – haben meine 3,66 Liter zum besten Tages-Ergebnis gereicht. Einige erstaunte Journalisten wollten wissen, mit welchen ausgebufften Tricks ich diesen Wert erreicht habe. Immerhin haben einige Kollegen für mich unerklärlich hohe Verbrauchswerte um sechs Liter erreicht. Dabei ist Sparen so einfach: Vorausschauendes Fahren und Zurückhaltung im Gasfuß reichen, um unter die Vier-Liter-Marke zu kommen.

Ob sich der Ecomotive als Sparalternative wirklich lohnt, muss sich erst noch zeigen. Der normale Ibiza 1.4 TDI kostet gut 14.000 Euro. Der Aufpreis für das Eco-Modell ist noch nicht bekannt, dürfte aber wohl unter 1.000 Euro bleiben. Vorsichtig gerechnet könnte sich der Ecomotive allein durch sein Spritsparpotenzial erst ab etwa 100.000 Kilometern rechnen. Deutlich früher wird er sich allerdings amortisieren, wenn 2009 die Kfz-Steuer am CO2-Ausstoß bemessen wird. Gut möglich, dass der Ibiza Ecomotive mit seinen 98 Gramm CO2 sogar ganz von der Steuer befreit wird. Dann würde sich diese Version sehr viel schneller rechnen und die Umwelt wird außerdem geschont. Da spielen dann ein paar Euro mehr oder weniger auch keine Rolle mehr.

Der Ecomotive ist übrigens keine Verzichtserklärung. Er verfügt ebenfalls serienmäßig über ein großartiges Fahrwerk, Servolenkung, CD-Radio, elektrische Fensterheber und ein umfangreiches Sicherheitspaket. Zudem lässt sich der sparsame Spanier fast wie jeder andere Ibiza ausstatten. Einzige Ausnahmen sind Alufelgen, Armlehne, Ersatzreifen und Sonnendach.

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