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Kurztest: Citroën C3 PureTech e-VTi82 ETG5 – Zum Kriechen und Sparen

Citroën will 2014 seinen Marktanteil von knapp zwei Prozent am hart umkämpften deutschen Automarkt halten. Einen wichtigen Impuls hierfür dürften in der zweiten Hälfte des Jahres die Neuheiten C1 und C4 Picasso geben.

Bis die startklar sind, sollen unter anderem Antriebsneuheiten neue Kaufanreize bieten. Neben einigen Motoren buhlt auch das optimierte Selbstschaltgetriebe ETG im Kleinwagen C3 um Kundenzuspruch. Zuletzt wurde der Kleinwagen C3 im Jahr 2013 mit einem Facelift (erkennbar an schicken LED-Tagfahrlichtern) und dem neuen Sparmotor VTi 82 aus der Effizienz-optimierten PureTech-Familie aufgewertet. Eben jener 1,2-Liter-Dreizylinder-Saugbenziner ist ab sofort auch mit dem automatisierten Schaltgetriebe ETG 5 kombinierbar. Neben dem Komfort, nicht mehr selbst schalten zu müssen, bietet das ETG außerdem einen Verbrauchsvorteil, denn statt der 4,5 Liter, die der C3 VTi 82 mit Handschaltgetriebe benötigt, sind es erfreulich bescheidene 4,1 Liter bei der neuen ETG-Version.

Um fast 30 Prozent effizienter

ETG steht übrigens für „Efficient Tronic Getriebe“, welches das bisherige EGS ersetzt, das unter anderem beim C3 in Kombination mit dem 95 PS starken VTi-Motor zur Verfügung stand und diese Antriebseinheit mit einem Normverbrauch von vergleichsweise üppigen 5,5 Litern taxiert wurde. Neben der Kombinierbarkeit mit dem neuen Sparmotor und dem neuen Namen hat das ETG im Vergleich zum EGS einige weitere technische Innovationen zu bieten.

Wichtigste Neuerung ist eine Kriechfunktion, mit der das Selbstschaltgetriebe sich fast wie eine Automatik verhält. Nimmt man den Fuß von der Bremse, rollt das Fahrzeug sanft von selbst an, ohne dass man Gas geben muss. Vor allem beim Rangieren in Parklücken hat man in Hinblick auf die Dosierbarkeit somit einen deutlichen Vorteil. Beim Vorgänger EGS musste man zum Rangieren noch Gas geben und erst dann rollte der Wagen oft etwas ungestümer als gewollt an. Ebenfalls für eine verbesserte Dosierbarkeit soll eine neue Abstimmung der Pedale sorgen. Eine Berganfahrhilfe, eine Start-Stopp-Automatik und ein geschmeidigerer Ablauf der Schaltvorgänge runden den Innovationsreigen ab.

Allerdings setzen eben jene Schaltvorgänge noch immer eine gewisse Leidensfähigkeit bei den Insassen voraus: Wie in der Vergangenheit nervt auch das ETG weiterhin mit einer deutlich spürbaren Kraftschluss-Unterbrechung. Beim Hochschalten nimmt sich das Getriebe vergleichsweise viel Zeit, den niedrigeren Gang raus zu nehmen und den nächsthöheren einzulegen. Wer kräftig auf das Gaspedal tritt, spürt also weiterhin eine Gedenksekunde und ein deutliches Fahrzeugnicken, auch wenn man über Lenkradtasten den Gangwechsel manuell einleitet. Das macht sich auch bei den Fahrleistungen bemerkbar: Während der C3 82 VTi mit manuellem Getriebe beim Standardsprint 12,3 Sekunden braucht, ist die ETG-Variante 2,1 Sekunden langsamer. Das liegt allerdings nicht am Mehrgewicht, denn das ETG bringt nur fünf Kilo Extra-Speck auf die insgesamt doch recht schmalen Hüften des C3.

Optimal für bewusste Sparfahrer

Ein weiteres Verzögerungsmoment kann auch die Start-Stopp-Automatik mit sich bringen - zumindest bei Ampelstarts. Gibt das Verkehrszeichen grünes Licht, startet der Motor zwar automatisch, sobald man von der Bremse aufs Gaspedal geht, doch braucht es eine wahrnehmbar kurze Weile, bis dann auch der Gasbefehl in Vortrieb umgesetzt wird. Zumindest für Stadtneurotiker könnte die ETG-Version auch damit für gewissen Verdruss sorgen. Auf der Autobahn haben Handschalter als auch Automatikfahrer hingegen gleiche Bedingungen: Hier wie dort liegt die Endgeschwindigkeit des C3 VTi 82 bei 174 km/h.

Für besonders eilige Zeitgenossen ist das ETG5-Getriebe dennoch keine Empfehlung, als vielmehr für Leute, die klug mit dem Getriebe agieren und das lernfähige Schaltprogramm mit ihrem sensiblen Gasfuß optimal unterstützen wollen. Wer nämlich feinfühlig arbeitet, kann den Verbrauch in vergleichsweise niedrige Regionen treiben. Das automatisch schaltende Getriebe ist für diejenigen, die in einem Kleinwagen einerseits kommod und zudem möglichst sparsam unterwegs sein wollen. Dazu passt auch der Fahrwerkscharakter des C3, der auf unfeine Härten verzichtet. Und auch der kleine Dreizylinder gibt sich angenehm laufruhig, leise und letztlich mehr als ausreichend spritzig.

Technische Daten
Marke und Modell Citroën C3
Version / Ausstattung PureTech e-Vti 82 Airdream ETG
Motor
Hubraum (ccm) / Bauart 1.199 / R3-Benziner
Leistung (kW / PS) 60 / 82
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 118 / 2.750
Antriebsart Frontantrieb
Getriebeart automatisierte Fünf-Gang-Schaltung
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 3.941 / 1.728 / 1.524
Radstand (mm) 2.451
Wendekreis (m) 10,2
Leergewicht (kg) 1.055
Kofferraum (Liter) 300
Bereifung Testwagen 195/55 R 16
Verbrauch
Krafstoffart Benzin
Kombiniert laut Werk (l/100km) 4,1
CO2-Emissionen (g/km) / Abgasnorm 95 / Euro 5
AS24-Verbrauch (l/100km) k.A.
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 14,4
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k.A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k.A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 174
Preise
ab (Euro) 15.890 Euro
Empfohlene Extras Leichtmetallfelgen Airflow (600 Euro). Sieht einfach besser aus.
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Vergleichsweise günstig

Neben der Spritersparnis kann das Getriebe noch mit einem vergleichsweise günstigen Preis auftrumpfen: 900 Euro Aufpreis verlangt Citroën im Vergleich zum manuell geschalteten C3 VTi 82. In diesem Mehrpreis ist neben dem automatisch schaltenden Getriebe noch die erwähnte Start-Stopp-Automatik enthalten.

15.890 Euro kostet damit der kleine 82-PS-Citroën mit der Automatik und der zwangsweise gekoppelten, mittleren Ausstattung Tendance. Damit ist der Franzose übrigens knapp 1.500 Euro günstiger als ein VW Polo 1.2 TSI mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Der Wolfsburger bietet für dieses Geld allerdings acht PS mehr, komfortablere Schaltvorgänge des mit immerhin sieben Übersetzungsstufen ausgestatteten DSGs und deutlich bessere Fahrleistungen. Der Mehrverbrauch anhand des Prüfstandwertes beträgt beim Polo im Vergleich zum C3 allerdings 0,6 Liter. Trotz Mehrverbrauch ist der VW im Gegensatz zum Citroën dafür bereits nach Euro-6-Abgasnorm zertifiziert. Citroën hat das selbst schaltende Getriebe ETG zum Modelljahr 2014 in einigen Details verbessert. Als wirklichen Fortschritt erlebt man allerdings nur die Kriechfunktion, die vor allem das Einparken erleichtert. Ansonsten bleibt das automatisierte Schaltgetriebe eher eine Spaßbremse, die sich vor allem für diejenigen empfiehlt, die auf längsdynamisches Potenzial verzichten können und denen es wichtig ist, sparsam unterwegs zu sein.

Hier bietet der C3 mit 82-PS-Benziner eine gute Basis, denn sein Normverbrauchswert ist mit 4,1 Litern ziemlich niedrig. Und auch der Aufpreis von 900 Euro zusammen mit einer Start-Stopp-Automatik ist ein ziemlich attraktives Sparangebot.

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