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Praxistest: Smart Fortwo Brabus Xclusive Cabrio – Halbes Auto, doppelter Spaß

Das Smart zwar kleine, aber bei weitem nicht billige Autos baut, ist kein Geheimnis. Gut 15.000 Euro für einen Smart Fortwo auszugeben ist problemlos möglich. Viel Geld für ein „halbes Auto“ - aber bei Weitem noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Wir baten das Smart Fortwo Brabus Xclusive Cabrio zum Test und staunten nicht schlecht…
24.450 Euro! Was zuerst wie ein schlechter Scherz aussieht, ist tatsächlich der Listenpreis unseres Testwagens: Ein Smart Fortwo Brabus Xclusive Cabrio. Der Stuttgarter Zweisitzer übertrifft damit finanziell einen 170 PS starken VW Golf GT Sport um 50 Euro; auch ein BMW 118d ist für diesen Preis zu haben. Warum also soviel Geld für ein halbes Auto ausgeben? Weil der Brabus-Smart jede Menge Spaß macht.

Verantwortlich für das Vergnügen zeichnet nicht zuletzt das potente Motörchen: Ein 98 PS starker Dreizylinder treibt das nur 810 Kilogramm schwere Cabrio an. Allerdings stellt das turbogeladene Aggregat die Kraft erst bei hohen 5.500 Touren zur Verfügung. Was in anbetracht von nur 999 Kubikzentimeter kein Wunder ist - fehlender Hubraum wird eben durch Drehzahl ersetzt.

Wie ein Staubsauger

Dem Fahrspaß tut’s keinen Abbruch, nur die Ohren leiden ein wenig. Der Dreizylinder klingt bei hohen Touren doch mehr wie ein wild gewordener Staubsauger als ein rassiger Sportwagen. Was soll’s, Ohren zu und durch: Wer das Gaspedal durchtritt, erreicht nach 9,9 Sekunden Tempo 100, maximal schafft der flinke Flitzer 155 km/h. Sicher keine Rekordwerte, für einen Smart aber eine stolze Leistung.

Die Kraft reicht auch vollends für längere Autobahnetappen, problemlos schwimmt der Smart im Strom der „Großen“ mit und hat ausreichend Reserven für Überholmanöver. Aber Vorsicht: Verwunderte Blicke anderer Verkehrsteilnehmer, wenn sie ein Smart mit knapp 160 km/h überholt, gehören zum Alltag.

Welcher Gang darf’s sein?

In der Brabus-Edition verfügt das sequenzielle Getriebe serienmäßig über den Automatikmodus. Trotz optimierter Schaltvorgänge sind die Pausen beim Gangwechsel deutlich zu spüren. Vor allem beim einbremsen vor Kurven weiß der Automat oft nicht, welchen Gang er wählen soll. Da empfehlen sich Eingriffe des Fahrers per Hand, der entweder per Schalthebel oder Lenkradtasten die richtige Fahrstufe wählen kann.

Mit nur 1,90 Meter Radstand muss man in Sachen Komfort und Geradeauslauf Abstriche hinnehmen. Um die Stabilität des „Kurzen“ auch bei hohem Tempo zu gewährleisten, ist der Brabus deutlich straffer abgestimmt; oder anders gesagt: er ist hart! Trotz komfortabler Ledersitze bekommen Fahrer und Beifahrer Unebenheiten deutlich zu spüren.

Kleiner Kurvenräuber

Als Gegenleistung sind dafür auch höhere Kurvengeschwindigkeiten kein Problem für den heckgetriebenen Stuttgarter und adeln ihn somit zum kleinen Kurvenräuber. Und falls man es doch einmal übertreibt: ESP, ABS, Fahrer- und Beifahrerairbag sowie die bei der Brabus-Edition ebenfalls serienmäßigen Kopf-Thorax-Airbags schützen zusammen mit der äußerst stabilen Tridion-Zelle die Passagiere.

Mit der Leistungssteigerung sind auch die Ansprüche des hochgezüchteten Motors gewachsen. Nur noch bestes Super Plus Benzin darf es sein. Und zwar zwischen sechs und acht Liter auf 100 Kilometer. Klingt nach akzeptablen Werten, doch im Vergleich schneidet der Zweisitzer damit schlecht ab: Ein BMW 5er Kombi lässt sich auch schon mit sieben Litern fahren - und ist nicht auf Super Plus angewiesen. Allerdings braucht der auch deutlich größere Parklücken…

Der Held der Großstadt

In dieser Disziplin ist der Smart einfach unschlagbar. Selbst in dichtesten Innenstädten findet man mit dem 2,70-Meter-Auto einen Stellplatz. Darin unterscheidet sich auch der aggressive Brabus nicht von seinen zahmen Brüdern. Wohl aber in der Optik: Eine kraftvolle Frontschürze mit großen Lufteinlässen, dunkel hinterlegte Scheinwerfer, lackierte Seitenschweller und eine Sportauspuffanlage mit Doppel-Endrohr kennzeichnen den sportlichsten Smart deutlich.

Damit auch die Insassen von der teuren Ausstattung profitieren, hat Brabus das Interieur des Fortwo aufs Feinste veredelt. Lederbezug für die Instrumententafel, Dekore im Alu-Look, Sportpedale aus Edelstahl und ein aus mattiertem Aluminium gefräster Handbremsgriff wirken sportlich und zugleich hochwertig. Und dank serienmäßiger Sitzheizung kann man auch bei kühlerem Wetter noch getrost das Cabrio-Dach öffnen.

Frischluft auf Knopfdruck

Seit der zweiten Generation des Smart Fortwo lässt sich das Verdeck komplett automatisch per Tastendruck öffnen. Nur die beiden Dachholme müssen - wenn sie stören - noch per Hand demontiert und in den beiden Ablagen im Heckdeckel verstaut werden. So nehmen sich nichts von dem ohnehin spärlichen Platz im Kofferraum weg.

Bis zu 340 Liter Stauraum stehen im Datenblatt, in der Praxis heißt das: Einkaufstüte plus Wasserkasten passen problemlos rein, auch ein nicht allzu großes Köfferchen findet gut Platz. Für den Transport längerer Gegenstände lässt sich die Beifahrerlehne nach vorne umklappen, was beim Cabrio eher zweitrangig ist: Schließlich kann der neue Sonnenschirm ja auch oben rausschauen.

Fazit

Wenig Auto für viel Geld sagen die einen. Viel Spaß und keine Parkplatzsorgen die andern. Recht haben beide: Der Smart ist und bleibt das perfekte City-Auto, flink schlängelt er sich durchs Stadtgewühl und findet immer einen Parkplatz. In der Brabus-Edition macht der Zweisitzer auch außerhalb geschlossener Ortschaften richtig Spaß. Mit ausreichend Leistung und sportlichem Fahrwerk kommen ambitionierte Fahrer auf ihre Kosten. Die Top-Version Xclusive sieht dazu richtig schick und sportlich aus. Fast 25.000 Euro sind allerdings einen Menge Geld für einen reinen Zweisitzer ohne großen Stauraum. Wie so oft heißt es also: Der Bauch sagt ja, die Vernunft sagt nein…

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