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Reportage: 25 Jahre BMW 3er Cabrio – Trendsetter

Rund 1,7 Millionen Cabriolets sind auf deutschen Straßen unterwegs und jedes Jahr werden es mehr. Vor allem in Form von viersitzigen Sonnenstudios: ein Trend, den vor genau 25 Jahren das BMW 325i Cabriolet auslöste.

Auf der IAA 1985 befreiten die Bayern die familientauglichen Cabriolets vom hässlichen Überrollbügel à la VW Golf und setzte damit die Initialzündung für den bis heute anhaltenden Cabrio-Boom. Fast alle Premiumhersteller zogen nach und so bestimmten neben dem intern E30 genannten 3er Cabriolet in den folgenden Jahren auch die Open-Air-Modelle Saab 900 (target=undefined), Chrysler LeBaron (target=undefined), Audi Cabriolet (target=undefined), Mercedes E-Klasse und Luxusexoten wie der Bentley Azure das Bild vor den Szene-Straßencafés von Hamburg-Pöseldorf bis München-Schwabing.

Automobiler Klassiker

Aber nur BMW und Saab entwickelten sich sofort zu den Top-Favoriten von Stars und Sternchen in Hollywood und den 80er-Jahre-Yuppies in Mayfair oder an der französischen Corniche. So ließ sich der offene BMW allein als vergleichsweise teure Spitzenversion 325i bis 1993 über 85.000 Mal verkaufen.

Heute bereits nahe an den Status eines automobilen Klassikers gerückt, begeisterte der bayerische Sonnenkönig vor einem Vierteljahrhundert durch eine fast konkurrenzlose Kombination aus sportlicher Eleganz und Exklusivität. Durch das voll versenkbare Stoffdach entfiel der bis dahin übliche Cabrio-typische Verdeck-Rucksack und dank einer verstärkten Bodengruppe und eines massiven Frontscheibenrahmens konnte auf den Überrollbügel verzichtet werden – nichts störte die klassisch-klaren Linien.

Erfolgsrezept

Besonders puristische Frischluftliebhaber genossen dank der steil stehenden Frontscheibe und der niedrigen Seitenlinie ein Gefühl der Freiheit und Offenheit, das an fast vergessene Zeiten früherer Roadster erinnerte und bei den handlichen Zweisitzern erst Jahre später durch den Mazda MX-5 wiederbelebt werden sollte.

Eine weitere Zutat zu dem Erfolgsrezept des 325i Cabriolets war der mit 170 PS ebenso leistungsstarke wie laufruhige neue 2,5-Liter-Sechs-Zylinder-Reihenmotor, der den nur 1.320 Kilogramm wiegenden Viersitzer in damals sportlichen 8,5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigte und respektable 215 km/h schnell machte.

Absatzmotor für die Baureihe

Dabei war die Idee des 325i Cabriolet eigentlich aus der Not geboren, denn gemeinsam mit den IAA-Premieren 325i Limousine und 325iX (Allrad) sowie den neuen 3er Diesel und 3er Touring sollte es den recht schleppend verlaufenden Absatz der wichtigsten BMW-Baureihe in Schwung bringen. Das unauffällige Design und die neue Konkurrenz aus Stuttgart, der Mercedes 190 (target=undefined), hatten die Münchner Mittelklasse überraschend heftig in Bedrängnis gebracht.

Mindestens ebenso verblüffend war für BMW der nun durch Cabriolet und Touring eingeleitete, rasante Aufschwung des bereits nicht mehr taufrischen 3ers. Das Werk Regensburg war auf den Bestellsturm für den Frischluft-3er nicht vorbereitet, lange Lieferzeiten waren die Folge.

Für Cabrio-Verträge mit kurzfristigen Lieferzusagen wurden von Enthusiasten beachtliche Aufpreise gezahlt. Eine regelrechte Spekulationsblase entstand, die erst platzte, als BMW die Fertigungskapazität deutlich erhöhte - eine Nachfragesituation, von der heute manche Premiummarke nur träumen kann. BMW konnte damals den Basispreis des 325i Cabriolets in nur vier Jahren um etwa ein Viertel erhöhen.

Boom bei den Mitbewerbern

Saab erlebte ein Jahr später mit dem 900 trotz ebenfalls relativ hoher Preise einen ähnlichen Cabrioboom, doch auch die Schweden waren nicht auf den Käuferansturm vorbereitet. Gut für den Chrysler-Konzern, denn das preiswertere, aber fast schon extravagant gezeichnete Le Baron Cabriolet mit Klappscheinwerfern legte 1988 nicht nur einen Grundstein für den Wiederaufschwung auf dem Heimatmarkt, sondern ermöglichte den Amerikanern vor allem auch einen gelungenen Neustart in Europa. Mit insgesamt fast 350.000 Einheiten avancierte der Le Baron am Ende sogar zum meistproduzierten bügellosen viersitzigen Cabriolet der Welt. 1996 wurde er durch das Sebring-Cabrio ersetzt.

1989 wurde das weltweite Cabriofieber durch den Mazda MX-5 weiter angeheizt. So konnte es eigentlich nicht mehr sonderlich überraschen, dass nun auch Audi auf der IAA 1989 die Studie eines offenen Audi 80 zeigte. Allerdings sollte es noch zwei Jahre dauern, bis der offene und bügellose Viersitzer in Produktion ging, dafür als erster mit kernig-kraftvollem Fünf-Zylinderbenziner und ein paar Jahre später sogar als erstes bügelfreies Familiencabriolet mit Turbodiesel.

Zur IAA 1991 folgten dann die eleganten Mercedes-Benz Cabriolets auf Basis der bereits sieben Jahre alten W 124-Reihe. Als weltweit erste offene Viersitzer verfügten die Mercedes über einen automatischen Überrollbügel, der bei einem drohenden Überschlag innerhalb von 0,3 Sekunden nach oben fuhr und gleichzeitig als Kopfstütze für die Fondpassagiere diente. Ein Sicherheitselement, das besonders die Amerikaner begeisterte. Sechs Jahre nach BMW und Saab eroberte auch Mercedes Boulevards und Ocean Drives. Insgesamt wurden drei Viertel der offenen E-Klasse exportiert.

BMW kontert mit M3 und 318i

Auch bei BMW ging die Evolution weiter, mit immer neuen Versionen wollten die Bayern Lust auf „oben ohne“ wecken und im aufkommenden Wettbewerb bestehen. Auf der IAA 1987 überraschten die Münchner deshalb mit der Studie eines M3 Cabriolets, einer Entwicklung der BMW Motorsport GmbH. Die Publikumsresonanz war so überwältigend, dass die Serienfertigung der Open-Air-Version des DTM-Rennwagens bereits im Mai 1988 anlief.

Mit 200 PS oder optional 215 PS starken 16-Ventil-Vier-Zylindern hielt der M3 fortan den Titel des weltweit schnellsten familientauglichen Cabriolets für Spaß und Sport: In 6,9 Sekunden wurde die 100 km/h-Marke erstürmt bis bei Tempo 240 ein regelrechter Orkan Sturmhauben und Toupets auf ihre Sitzfestigkeit prüfte.

Knapp 800 Enthusiasten orderten den schnellen Vier-Zylinder, der mit Preisen von 83.000 bis über 90.000 Mark so teuer war wie ein Acht-Zylinder aus der großen 7er-Reihe. Zum halben Preis des M3 startete1990 erfolgreich das Einsteigercabrio BMW 318i mit 115 PS leistendem Vier-Zylinder. Während die 3er Limousine bereits im September des gleichen Jahres durch die neue Baureihe E36 abgelöst wurde, benötigten die Verdeckversionen des E30 erst drei Jahre später einen Nachfolger.  

Cabrio gehört zum Repertoire

Heute gibt es kaum einen Premiumhersteller, der nicht mit mindestens einem Oben-Ohne-Modell für frischen Wind in den Verkaufszahlen sorgen will. Offen ist heute allein das Rennen um die richtige Form der Cabriolets im geschlossenen Zustand: Stoffverdeck oder Metall-Klappdach, ist hier die Frage .(red/SP-X)

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