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Sitzprobe: Smart Fortwo und Forfour – Jetzt aber richtig!

Smart ist diesmal auf der Höhe der Zeit: Die zweite Generation des ultimativen Stadtflitzers trifft im Jahr 2014 den Nerv der Zeit, 16 Jahre nachdem die erste Generation ihrer Zeit hoffnungslos voraus war.

Zwei Dinge sind neu: Der Smart Fortwo ist erwachsen geworden, ohne aus dem Leim zu gehen und der Viertürer Forfour ist auch ein echter Smart. Diesmal haben sie bei Smart Nägel mit Köpfen gemacht und den Zweitürer Forfour parallel zum Fortwo entwickelt, die Familienvariante ist also nicht bloß wieder ein Alibi-Viersitzer. Beiden gemein ist also die Grundstruktur mit Dreizylindermotor im Heck und Sicherheitszelle. Einen Diesel wird es zum Marktstart nicht geben und das automatisierte Getriebe weicht (endlich) einem Handschalter sowie einer zeitgemäßen Doppelkupplungsvariante.

Kurz gehalten

Zwei Parameter positionieren den Smart Fortwo als das Stadtauto schlechthin: Die Gesamtlänge liegt bei 2,69 Metern, den Spurkreis gibt Smart mit 6,95 Metern an. Das sind fast eineinhalb Meter weniger als bisher, auf normalen Straßen lässt sich der urbane Floh damit in einem Zug wenden. Gegenüber dem Ur-Smart ist Nummer Zwei jedoch auch deutlich gewachsen: Die Breite legte um zehn Zentimeter zu, was nicht nur der Optik entgegen kommt.

Die ebenfalls um zehn Zentimeter gewachsene Spurweite verspricht eine deutlich komfortablere Abstimmung des Fahrwerks und durch die bessere Fahrstabilität auch weniger dramatische Eingriffe des ESP. Unter dem Strich soll ein wesentlich dynamischeres Fahrverhalten als beim betont auf Sicherheit getrimmten Vorgänger stehen. Aus Kostengründen laufen Zwei- und Viertürer auf den selben Reifenkombinationen (Basis mit 15 Zoll, optional sind 16 Zoll), so dass bei der Fahrwerksabstimmung eine Spreizung für langen und kurzen Smart gefunden werden musste - gutmütige Anlagen also, die Smart-Haustuner Brabus sicher schon auf der ToDo-Liste hat.

War das ESP noch das wichtigste Ausstattungsmerkmal des ersten Smart, erhält der Nachfolger nun serienmäßig einen Seitenwindassistenten, der auch Autobahn- und Überlandfahrten bei garstigem Wetter ihren Schrecken im 880 Kilogramm leichten Wagen nimmt. Optional erhält der Kunde sogar einen Abstandswarner und Spurhalteassistenten.

Auch für vier

Der Viertürer Forfour (975 Kilogramm) weitet das Kundenportfolio auf die bisherige Zielgruppe der üblichen Kleinwagenkäufer mit Anhang auf, gegenüber Fiat 500 und Opel Adam verspricht er mit vier Türen die praktischere Alternative zu sein. Trotz schmaler Fondtüren ist der Zugang auf die Rückbank keine Quälerei, denn sie öffnen nahezu rechtwinklig. Die Türen kommen - ebenso wie im kürzlich von uns für sein Design ausgezeichneten Citroën Cactus - ohne versenkbare Scheiben aus, man kann sie lediglich ausstellen.

Im Innenraum gibt sich Generation Zwei deutlich hochwertiger als bisher, am textilbespannten Armaturenbrett haben sie aber zum Glück festgehalten. Mit freistehendem Zentralbildschirm nimmt der neue Smart ein wichtiges Element der großen Mercedes-Brüder auf, sogar eine Mittelkonsole für den Schaltknauf findet sich. Ein Smartphone soll sich leicht integrieren lassen, um dessen vollumfängliche Navigations- und Entertainmentpotenziale unvermindert in den Smart zu bringen.

Hinten bietet der knapp dreifünfzig messende Forfour auch Platz für zwei weitere Passagiere. Die Beinfreiheit geht überraschenderweise voll in Ordnung, das große und weit nach hinten öffnende Schiebedach schränkt die Kopffreiheit jedoch über Gebühr ein - was für Kinder jedoch kein Problem sein sollte und den Forfour damit eindeutig als Forfamily positioniert. Für Gepäck und Transportaufgaben stehen immerhin 185 bis 975 Liter Volumen (maximal 350 im Fortwo) zur Verfügung. Die Rückbank ist getrennt umklappbar, die Beifahrerlehne ist in allen Smart serienmässig umlegbar. Im Gegensatz zum Forfour mit traditioneller Heckklappe bleibt der Fortwo beim zweiteiligen Heckkonzept, die Scheibe öffnet separat.

Motoren

Die Motoren sind allesamt Dreizylinder, die im Heck verbaut sind. 60, 71 und 90 PS leisten sie und sollten so leichtes Spiel mit dem leichten Gefährt haben. Einzig die Topvariante (0,9 Liter Hubraum) ist ein Turbo, die beiden anderen Motoren (1,0 Liter) arbeiten als Sauger. Ein Diesel ist nicht geplant. Als Getriebe kommen eine 5-Gang-Handschaltung oder ein optionales Doppelkupplungsgetriebe ab 71 PS zum Einsatz, letzteres jedoch - wie der 60-PS-Motor - jedoch erst im kommenden Jahr. Ebenfalls nachgereicht werden Elektro- und Brabus-Varianten. Daimler-Boss Dieter Zetsche betonte bei der Präsentation in Berlin die Zukunftsfähigkeit des Smart-Konzeptes. Angesichts zunehmenden Verkehrs in den Städten weltweit sei zuallererst Platzersparnis im urbanen Raum ein wichtiges Ziel, um individuelle Mobilität sicherzustellen.

Daimler war mit der Präsentation des Smart auf der IAA 1997 der Zeit weit voraus. Zwischenzeitlich kam das Projekt intern in die Kritik und der Viertürer floppte grandios. Doch mit car2go, dem Elektrosmart und nicht zuletzt der Kooperation mit Brabus hat Daimler Durchhaltewillen und eine gute Nase bewiesen und dem mittlerweile 16 (sechzehn!) Jahren alten Konzept immer wieder erfolgreich neues Leben eingehaucht - wenn auch die zu Beginn geplanten Absatzzahlen nie erreicht wurden. Nicht unerheblich für das neue Vertrauen der Daimler Spitze in das kleinste Familienmitglied dürfte auch die Entwicklungskooperation mit Renault sein - die Franzosen bieten das Schwestermodell des Forfour als Twingo an. Die geteilten Entwicklungskosten und die größere Skalierbarkeit stellen den Smart daher auch als Businesscase breiter auf als bisher.

Mit dem neuen Smart haben sie bei Daimler die Tugenden des Erstlings erfolgreich bewahrt, ausgebaut und auf den VIertürer übertragen: Sensationell kleine Abmessungen, sicheres Crashverhalten, kleinster denkbarer Wendekreis und nicht zuletzt ein sympathischer Auftritt, der sich auch im entspannenden Innenraum breitmacht.

Im Gegensatz zum ersten Smart ist der Neue ein echtes Auto geworden, sogar die Türen schließen satter. Der Handschalter spricht auch den aktiven Autofahrer an, das Fahrwerk ermöglicht bei Bedarf eine ordentliche Dynamikumsetzung und die Gestaltung bietet durch den satteren Stand und die selbstbewusstere Frontgestaltung den anderen, größeren Verkehrsteilnehmern endlich Paroli.

Bei Einstiegspreisen von zunächst unter 11.000 Euro für den 71-PS-Sauger (ab 11.600 für den Forfour) wird der Smart seine Fangemeinde deutlich ausbauen können, wenn er im November 2014 zum Händler rollt.

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