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Test: BMW 525d touring – Eilige Dreifaltigkeit

Platz, Dynamik und trotzdem Sparen. Auf der Suche nach einem Auto, das diese drei Vorgaben erfüllen soll, kommt man nicht am BMW 525d touring vorbei. Doch wird der schicke Bayernkombi den hohen Erwartungen tatsächlich gerecht?

Lifestyle-Kombi war einmal, der 5er touring braucht keine feinformulierten Ausreden mehr. Denn unter der 4,84 Meter langen Karosserie steckt tatsächlich viel Platz. An allen Plätzen sitzt es sich hervorragend auf straff gepolstertem Gestühl. Besonders angenehm: Auch die Fondplätze sind mit gutem Seitenhalt und langer Oberschenkelauflage versehen. Mit einem Volumen von 500 bis 1.650 Liter bietet der Kofferraum hohen Reise- und Transportnutzen. Praktisch ist, dass nach Umklappen der Rückbank eine nahezu ebene Ladefläche entsteht. Mitunter nervig ist die insgesamt recht niedrige Ladehöhe. Handelsübliche Kinderwagen etwa passen aufrecht nicht hinein, müssen stets zusammengeklappt werden.

Dafür ist ein doppelter Ladeboden vorhanden, dessen unterer Bereich in zwei Einzelfächer geteilt ist. Nicht der Weisheit letzter Schluss ist die beim Öffnen des Kofferraumdeckels automatisch hochfahrende Abdeckung. Denn beim Schließen des Deckels muss sie separat herunter gezogen werden. In der Eile vergisst man das schnell, merkt es erst, wenn man bereits im Auto sitzt, in den Rückspiegel schaut und die Abdeckung die Sicht nach hinten verhindert.

Klingt groß

Sobald der Motor läuft und die ersten Meter gefahren sind, ist der Ärger über die Detailschwächen vergessen. Der Sechszylinder-Diesel grummelt tief vor sich hin, klingt eindeutig nach mehr als „nur“ 2,5 Liter Hubraum. Ab 1.500 Touren hängt das 177 PS starke Aggregat satt am Gas und dreht locker flockig hoch bis 4.500 Touren. In diesem für einen Dieselmotor breiten Drehzahlband ist auch stets ordentlich Power vorhanden. Besonders spritzig ist der 525d touring allerdings nicht, dafür ist er mit seinem Leergewicht von knapp 1,8 Tonnen schlicht zu schwer.

Umso erstaunlicher ist, wie agil der Kombi Kurven nimmt. Egal ob enge Kehren oder fiese Links-Rechts-Kombinationen, es scheint, als gelte die Physik nicht für einen BMW. Dank des optionalen Dynamic Drive (€ 2.300) neigt sich die Karosserie trotz höchster Querbeschleunigungen kaum zur Seite. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung vermittelt hervorragenden Kontakt zur Straße und das manuelle Sechsganggetriebe lässt sich wunderbar exakt schalten. Die zweite Heimat des 525d ist die Autobahn. Souverän und leise spurt er dahin, frisst Kilometer um Kilometer. Bereits ab Tempo 120 kann man unbesorgt den sechsten Gang einlegen - und dank maximal 400 Newtonmeter Drehmoment trotzdem beschleunigen. Bis zur Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h dauert es allerdings, denn ab Tempo 200 lässt der Vortrieb spürbar nach.  

Heizkosten

Der Blick auf den Verbrauchsrechner spiegelt all zu deutlich die Fahrweise wieder: Bei Autobahnfahrten rund um die Richtgeschwindigkeit kommt der Sechszylinder-Selbstzünder mit gut acht Litern je 100 Kilometer aus. Dynamische Bergfahrten mit häufig hohen Drehzahlen kosten über zwölf Liter. Unser Gesamt-Testverbrauch lag bei nicht unbedingt sparsamen 9,6 Litern.

Wer eine 525d touring sein Eigen nennen will, muss dafür mindestens 41.950 Euro an BMW überweisen. Zum Vergleich: Audi A6 Avant 2.7 TDI (180 PS) kostet 40.090 Euro, ein Mercedes-Benz E 280 CDI T-Modell (190 PS) 44.254 Euro. Zur Serienausstattung des BMW gehören ein Dieselpartikelfilter, die übliche Sicherheitsvollausstattung und ein Grundstock an Komfort-Extras wie Klimaautomatik, CD-Radio, Lederlenkrad mit Multifunktionstasten und Leichtmetallfelgen. Mit Advantagepaket (u.a. Xenon-Licht, Sitzheizung und Einparkhilfe), Metallic-Lack, Ledersitzen, Navigationsgerät und dem empfehlenswerten Dynamic Drive kommt der 525d touring auf gut 50.000 Euro.

Fazit

Platz, Dynamik und Sparen. So lauteten die Erwartungen an den 525d touring. Hundertprozentig erfüllt wird das Dynamik-Kapitel: meisterlicher Motor, super Schaltung, famoses Fahrwerk. Auch als schwerer Kombi fährt sich ein BMW wie ein BMW. Das Platzangebot ist ebenfalls sehr gut, wird nur vom relativ niedrigen Laderaum und der nervigen Laderaumabdeckung getrübt. Sparen ist dagegen nicht ganz das Ding des 525er-Diesels. Vor allem die teuren Extras und der Testverbrauch von durchschnittlich fast zehn Litern Diesel kosten Punkte.

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