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Test: Carsharing Drive Now im Selbstversuch – Ganz spontan

Jetzt hab ich ihn, den Chip. Rechts oben auf meinem Führerschein prangt der schwarze Rundling mit dem Drive-Now-Schriftzug.

Er verschafft mir Zugang zu rund 300 im Münchener Stadtgebiet verteilten Minis und BMWs, die ich jederzeit spontan anmieten kann und die als günstige Alternative zu Taxi und sogar S-Bahn taugen. So dachte ich ... Auf einer Presseveranstaltung in Leipzig haben mir beim gemeinsamen Abendmahl Pressevertreter von BMW von den Vorzügen des flexiblen Drive-Now-Systems vorgeschwärmt. Es braucht keiner lästigen Reservierungen mehr und der Papierkram ist auch Geschichte. Einfach einsteigen und für günstige 29 Cent die Minute schicke neue Autos aus dem Hause BMW fahren, so die vollmundigen Anpreisungen. Und seit Anfang 2013 hat man sogar die Möglichkeit, vom Münchener Flughafen in die Münchener Innenstadt oder umgekehrt zu fahren.

29 Cent pro Minute bei einer im Idealfall 30 Minuten dauernden Fahrt? Hmm, da könnte ich mit rund neun Euro hinkommen und wäre dann sogar günstiger als mit der S-Bahn zum Flughafen unterwegs, die für diesen Trip 10,40 Euro verlangt und mit der ich auch noch gut eine Stunde länger unterwegs bin. Der Trip mit Drive Now könnte sich also in doppelter Hinsicht lohnen.

Gesagt, getan

Am nächsten Tag musste ich vom Flughafen in die City und habe ich mich deshalb frisch angefixt noch am Vorabend bei Drive Now online angemeldet. Kleiner Haken: Die einmalige Anmeldegebühr beträgt 29 Euro und ich muss noch bei einer Niederlassung des Drive-Now-Partners Sixt vorstellig werden, um meinen Führerschein chippen zu lassen, mich auszuweisen und meine Kreditkarte vorzulegen. Nach der Landung in München konnte ich diese Formalitäten allerdings ganz leger bei der dortigen Sixt-Station erledigen.

Günstig gelegen im Parkhaus 20 warteten dann gleich eine Reihe von Minis und BMWs auf ihre Kurzzeitanmietung. Angesichts der ersten sonnigen Frühlingsfreuden habe ich mich spontan für ein Mini Cabriolet entschieden. Den Führerschein kurz an die Windschutzscheibe gehalten und schon konnte ich einsteigen. Doch mit der Fahrertür schnappte sogleich auch die Kostenfalle zu.

Teurer als erwartet

Zugegeben: Ich habe mich etwas uninformiert auf das Carsharing-2.0-Abenteuer gestürzt und erst im Nachhinein von einigen Extrakosten erfahren. So erhebt Drive Now für jede Flughafen-Tour eine Sondergebühr von 12 Euro und kostet mit einem Cabriolet die Minute 35 statt der sonst üblichen 29 Cent. Und dann war noch Pech im Spiel: Einerseits musste ich tanken und deshalb einen vom Vermieter vorgeschriebene Shell, Esso oder Total anfahren. Dieser damit einhergehende Umweg und der insgesamt etwas zähflüssige Verkehr sorgten für eine über 80 Minuten lange Fahrt. Am Ende kostete die Tour stolze 39,63 Euro. Das ist zwar immer noch günstiger als mit dem Taxi, aber auch deutlich teurer als mit der S-Bahn.

Trotz dieser etwas ernüchternden Erfahrung habe ich mich nicht entmutigen lassen und wenige Wochen später einen zweiten Anlauf gewagt. Dieses Mal musste ich auf einem Samstag um fünf Uhr früh zum Flughafen, was für öffentliche Verkehrsmittel eine ungünstige Zeit ist, der Straßenverkehr hingegen optimale Bedingungen für ein schnelles Durchstechen bietet. Ein kurzer Check der Drive-Now-Seite über mein Smartphone zeigte mir eine Reihe von verfügbaren Fahrzeugen in unmittelbarer Nähe an. Nur 300 Meter entfernt von meiner Haustür bin ich in einen Mini eingestiegen und ziemlich genau eine halbe Stunde später am Flughafen von einem freundlichen Herr im Parkhaus 20 gefragt worden, ob alles passt. Sensationell, wie geschmeidig und zeiteffizient man mit Drive Now zum Airport München fahren kann. Der Trip mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre am frühen Samstagmorgen zum Alptraum geworden und die Fahrt mit dem eigenen Pkw ist angesichts der horrenden Parkkosten ein ebenfalls abwegiges Szenario. Die aus meiner Sicht derzeit eleganteste Art zum Münchener Flughafen zu kommen kostete mich knapp 21 Euro. Wenn auch kein Schnäppchen, so bietet diese Kurzzeitanmietung das derzeit beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Trotz des Erstversuch-Fiaskos bin ich also fast wieder versöhnt mit Drive Now, nein sogar vom ganzen Prozedere eigentlich angetan. Das war gewiss nicht meine letzte Fahrt mit diesem unkomplizierten Autovermieter. Nur eine Sache hat mich im Nachhinein dann doch etwas verärgert: Bei der einmaligen Anmeldegebühr werden nämlich willkürliche Preise aufgerufen. Surft man einfach so die Website zur Erstanmeldung an, werden besagte 29 Euro gefordert. Nach dem Besuch der Drive-Now-Seite poppten in den nächsten Tagen beim Surfen im Internet immer wieder Werbebanner bei mir auf, die mich für eine Anmeldegebühr von 9,98 Euro zu Drive Now locken wollten. Eine derart flexible Preispolitik hat dann doch ein Geschmäckle.

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