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Test: Citroën C3 1.4 – Runde Sache

Kleinwagen – heutzutage lassen sich die meisten Autozwerge zu teuren Hightech-Komfort-Boliden aufrüsten. Starke Motoren, Leder, Super-Navi – die 20.000-Euro-Latte ist leicht genommen.

Auch der neue Citroën C3 bietet diesen verführerischen Markt der Möglichkeiten, wie er auf seiner offiziellen Pressepräsentation jüngst eindrucksvoll demonstrierte.  Wir wollten allerdings wissen, ob auch eine klassische Volumen-Variante mundet. Unser Test-C3 1.4 Advance kostet mit 73 PS, vier Türen und einigen wenigen Extras noch halbwegs schmale 15.000 Euro.
Mit 3,94 Meter ist der im Vergleich zum Vorgänger um acht Zentimeter gewachsene C3 zwar immer noch ein Kleinwagen, doch sein frisches Design sorgt für deutlich mehr Präsenz. Eine wuchtige Front mit großen Scheinwerfern, eine hohe, rundliche Dachlinie, die in einem eleganten Heck endet – der C3 wirkt erwachsener und ist mit augenfälliger Design-Finesse gesegnet. Feine Linien im Blechkleid oder die beiden Knicke in der seitlichen Fenstergrafik sorgen für ein gewisses Etwas.

Auch innen hat sich Citroën bei der Gestaltung reichlich Mühe gegeben. Kreative Technologie oder verspielte Extravaganzen wie eine feststehende Lenkradnabe sucht man allerdings vergeblich. Dafür überzeugt der C3 mit einer ausgewogenen Balance aus Wohnlichkeit und Funktionalität und das bereits in der Basis. Obwohl durchweg Hartplastik zum Einsatz kommt, ist der optische Eindruck höherwertiger, sorgen sogar kleine Chromakzente für etwas Noblesse. Und das unten leicht abgeflachte, gut zur Hand liegende Kunststoff-Lenkrad wirkt fast wie eine teure Sportleder-Version. Erst ein genauer Blick offenbart mancherorts leichte Schwächen in der Verarbeitung.

Praktisch und wohnlich

Sehenswert ist auch der moderne Mix aus Analog- und Digitalanzeigen im Kombiinstrument. Das elegant integrierte Multifunktions-Display rechts vom Tacho versorgt den Fahrer mit sinnvollen Zusatzinformationen. Neben der Tempomat-Geschwindigkeit wird auch eine Gang-Wahl-Empfehlung angezeigt. Der Tempomat ist übrigens Teil des 800 Euro teuren Audio-Sicherheits-Pakets, das zusätzlich noch CD-Radio und hübsche Velourssitzbezüge umfasst.

Neben durchdachter Funktionalität und Wohnlichkeit bietet der neue C3 vorne außerdem ein gutes Platzangebot. Auch der Fond ist für zwei durchschnittlich große Erwachsene noch ausreichend dimensioniert. Einstieg, Kniefreiheit und Fußraumtiefe fallen allerdings etwas knapp aus. Die Kopffreiheit ist hinten hingegen über jeden Zweifel erhaben. Und der Kofferraum bietet mit 300 bis 1.300 Litern fast schon das Stauraum-Niveau der Kompaktklasse. Nicht ganz so vorbildlich ist allerdings die Nutzbarkeit: Eine hohe Schwelle und die unebene Ladefläche beim Umklappen der Rückbank sind jedoch vernachlässigbare Konzeptschwächen.

Die Leistung reicht

Der 73 PS starke Benzinmotor hat mit dem 1,1-Tonner keine Probleme und ist der C3 1.4 bereits für alle Lebenslagen ausreichend gut motorisiert. Fahrfreude will allerdings nicht aufkommen. Gut 16 Sekunden dauert der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100. Zunächst laufruhig, klingt der Vierzylinder bei höheren Drehzahlen etwas kerniger. Bei Höchstgeschwindigkeit knapp jenseits der 160 km/h geht die Motorakustik aber in den allgemeinen Fahrgeräuschen ohnehin unter. Übertrieben laut wird der C3 trotz des hohen Aufbaus selbst dann nicht. Stellt man auf der Autobahn den Tempomat auf Richtgeschwindigkeit ein, kann man entsprechend entspannt auch längere Touren absolvieren.

Im Schnitt haben wir 8,5 Liter Benzin auf 100 Kilometer verfeuert, bei weitgehend flott gefahrenen Autobahnfahrten, was diesen doch etwas hohen Verbrauch erklärt. Vollgasetappen quittierte der Franzose mit etwas über neun, gemächliche Fahrten mit knapp über sieben Liter. Dem Normverbrauch von 6,1 Litern haben wir in keinem Fall erreicht. Vorbildlich sparsam ist der C3 1.4 also nicht, was wohl auch seinem etwas hohen Aufbau geschuldet sein dürfte.

Technische Daten
Marke und Modell Citroën C3 1.4
Ausstattungsvariante Advance
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 3.941/ 1.728 / 1.524
Radstand (mm) 2.451
Wendekreis (m) 10,2
Leergewicht (kg) 1.105
Kofferraum (Liter) 300 - 1.300
Bereifung Testwagen 185/65 R15 T
Motor
Hubraum (ccm) / Zylinder (Zahl, Bauart) 1.360 / 4, Reihe
Leistung kW (PS) 54 (73)
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 118 / 3.300
Antriebsart Frontantrieb
Getriebeart manuelles 5-Gang-Getriebe
Verbrauch
Krafstoffart Benzin
Kombiniert laut Werk (l/100km) 6,1
CO2-Emissionen (g/km) 140
AS24-Verbrauch (l/100km) 8,5
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 16,2
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k.A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k.A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 163
Preise
ab (Euro) 13.250
Empfohlene Extras Audio-Sicherheits-Paket für 800 Euro mit Tempomat, CD-Radio, Velourspolsterung
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Komfortabel und sicher

Trotz des relativen Hochbaus ist der C3 keine taumelige Schaukel, gehobenen Dynamik-Ansprüchen wird der schon frühzeitig untersteuernde Franzose dennoch nicht gerecht. Vor allem die sehr leichtgängige, synthetisch wirkende Lenkung könnte homogener sein und bei flotter Fahrt etwas stärker verhärten. Insgesamt ist also eine zivile Gangart angesagt. Dafür werden die meisten Unebenheiten gut verdaut und macht der Franzose vor allem für Stadtfahrten alles richtig.

Ebenfalls keine Blöße gibt sich der C3 bei der Sicherheit. Mit den elektronischen Helfern ABS, ESP, ASR sowie seinen sechs Airbags ist er auf der Höhe der Zeit. Hervorzuheben ist auch die gute Rundumsicht, die vor allem nach vorne dank großer Glasflächen bei schmalen A-Säulen Vorbild-Charakter hat.

Kosten 15.000 Euro – für einen Kleinwagen klingt das nicht mehr wirklich günstig. Unseren C3 1.4 bekommt man ohne Extras für knapp über 13.000 Euro, hinzu kommen das besagte Audio-Sicherheitspaket und eine 1.100 Euro teure Klimaanlage. Im Fall des C3 geht es noch etwas günstiger mit der allerdings schwachbrüstigen 60-PS-Einstiegsversion für knapp über 12.000 Euro. Doch eigentlich muss es schon ein 1.4er sein und auch etwas mehr Ausstattung als in der Basis sollte er bieten. Den C3 gibt es übrigens ausschließlich mit vier Einstiegstüren.

Ein echtes Angebot ist der C3 damit allerdings nicht. So liegt der Preis für einen ähnlich ausgestatteten und motorisierten Hyundai i20 gut 1.000 Euro unterm C3. Und sogar ein vergleichbarer VW Polo ist für ein paar Euro weniger zu haben. Mit einem Preisvorteil kann der französische Kleinwagen also nicht dienen und die starken Rabattierungen, die Citroën in den letzten Jahren traditionell gewährt hat, sollen künftig der Vergangenheit angehören.

Fazit

Wer viel will, kann den Citroën C3 für entsprechend viel Geld luxuriös konfigurieren. Doch auch eine einfache Version mit 73-PS-Benziner mach mit nur wenigen Extras schon ordentlich was her. Bereits in der Basisversion gibt sich der Franzose erwachsen, komfortabel und uneingeschränkt alltagstauglich. Auffälliges Design, ein hübsch gestalteter Innenraum, viel Platz vorne und für Gepäck, die gute Sicherheitsausstattung sowie ein schluckfreudiges Fahrwerk sind seine besonderen Stärken.

Kleine Nachlässigkeiten bei der Innenraum-Verarbeitung, eine synthetisch wirkende Lenkung, ein beengter Fond und der recht hohe Durst – der C3 macht nicht alles perfekt und trifft wohl andererseits auch nicht jeden Geschmack. Er gibt sich aber auch keine ernsthaften Blößen. Sein Preis ist auf marktüblichem Niveau.

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