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Test: Mazda 3 2.0 DISI i-stop Limousine – Schöner Spießer

Stufenheck-Varianten der Kompaktklasse haben es in Deutschland schwer, gelten sie doch als langweilig und bieder. Mazda beweist allerdings, dass der 3 auch mit großem Kofferraum-Heck Ausstrahlung hat.

Mit neuem Benzin-Direkteinspritzer, Start-Stopp-Automatik, Preiswert-Navi und agilem Fahrverhalten bietet er noch einige weitere Kaufargumente. Doch ist der Stufenheck-Beau nicht ohne Kehrseiten …
Der Mazda 3 in seiner im Frühjahr 2009 neu gestarteten Generation gehört zu den auffällig dynamisch gezeichneten Kompakten. Sein breites Grinsen, feine Lichtkanten im Blechkleid, ein scharfer Blick und eine von vorn nach hinten aufsteigende Schulterlinie verleihen ihm diese auffallend emotionale Note. Und mit fast 4,60 Metern Länge demonstriert der Viertürer auch noch besondere Größe. Dank der nach hinten lang abfallenden Dachlinie und der stark aufsteigenden Seitenlinie versprüht er trotz Stufenheck-Plateau dynamische Eleganz.

Kein Raumwunder

So schön dies auch anzusehen ist: Einstieg und Platzangebot im Fond des Viertürers sind angesichts der Fahrzeuggröße nicht wirklich großzügig. Auch auf den vorderen Plätzen ist der 3 hinsichtlich der Raumökonomie kein Vorbild. Vor allem das weit in den Fahrgastraum reichende Armaturenbrett schränkt auf dem Beifahrersitz die Kniefreiheit ein. Nimmt eine Sitzreihe dahinter ein weiterer Beinriese Platz, wird es sogar eng. Immerhin bietet der Kofferraum mit 430 Litern gleich 90 Liter mehr Stauraum als die Steilheckversion. Dank geteilt umlegbarer Rückbank lassen sich zudem längere Gegenstände einladen. Doch geht es um praktisch nutzbaren Stauraum insgesamt, ist der 3 als Stufenheck dem Steilheck klar unterlegen.

In ähnlicher Weise wie das Außendesign vermittelt auch der Innenraum sportliches Flair. Im Cockpit sind die Bedienelemente und Anzeigen nah beim Fahrer. Die großen und gut ablesbaren Analog-Rundinstrumente stecken in sportlich anmutenden Röhren, während die Bedieneinheiten von Klimaanlage und Radio klar gegliedert und vorbildlich funktional sind. Der Schalthebel des leichtgängig und exakt geführten Sechsgang-Getriebes liegt gut zur Hand. Die zahlreichen, zum Teil recht großen Staufächer, sowie die gut konturierten, straff gepolsterte Vordersitze mit ordentlichem Langstreckenkomfort runden den weitgehend positiven Eindruck ab.

Kritik verdient das kratzempfindliche Hartplastik in den Türen. Ohnehin hinterlässt die Materialwahl im Mazda 3 trotz Lederlenkrad und Softoberflächen im Armaturenbrett einen nicht ganz so edlen Eindruck wie es viele Mitbewerber europäischer Provenienz in dieser Klasse bieten.

Preiswert-Navi

Eine Besonderheit unseres Testexemplars der Top-Ausstattung High-Line war das vollintegrierte, 720 Euro teure Navi-System mit 4,1-Zoll-Farbdisplay. Trotz des kleinen und weit vom Fahrer entfernten Displays bietet es die nahezu gleiche Funktionalität wie viele dreimal so teure Systeme. Kartendetails lassen sich auf dem kleinen Bildschirm allerdings nur wenige ausmachen und ist man tagsüber mit Abblendlicht unterwegs, ist auf dem dann automatisch in den Nachtmodus wechselndem Display ohnehin nichts mehr zu erkennen.

Eine ebenfalls nur bedingt praktische Lösung sind die Navi-Bedientasten im Lenkrad. Insgesamt sechs Knöpfe rechts vom Pralltopf reichen, um alle Funktionen zu steuern. Der große Vorteil: Beim Bedienen kann man die Hand stets am Lenkrad lassen. Und dank der Position des Displays direkt unterhalb der Windschutzscheibe kann man während der Fahrt auf den kleinen Bildschirm blicken und gleichzeitig den Verkehr im Auge behalten. Die Kehrseite dieser Fahrerzentrierung: Der Beifahrer hat keine Möglichkeit, das Navi-System zu bedienen.

Homogener geht’s nicht

Als derzeit bester Benziner im Angebot des Mazda 3 präsentierte sich uns der neue 151 PS starke Zwei-Liter-Benziner DISI mit Benzin-Direkteinspritzung und einer spritsparenden Start-Stopp-Automatik. Das sehr laufruhige Aggregat gefällt mit einer höchst homogenen Leistungsentfaltung. Die in allen Drehzahlbereichen stets ausreichend vorhandene Power wuchtet den 1,3-Tonner in gut zehn Sekunden auf Tempo 100 und macht ihn zudem über 210 km/h schnell.

Dank des Sechs-Gang-Getriebes mit recht langer Übersetzung bleiben die Motordrehzahlen auf erfreulich niedrigem Niveau. Ebenfalls beim Spritsparen hilfreich ist das in der Praxis recht gut funktionierende Start-Stopp-System. Dabei schaltet sich der Motor fast unmerklich bei Ampelstopps ab und startet umgehend wieder, wenn man Kupplung betätigt oder von der Bremse geht. Die damit einhergehende Ersparnis bei Stopps soll laut Mazda allerdings nur um gut drei Prozent liegen und das auch nur bei besonders dichtem Stadtverkehr. Insofern ist die Start-Stopp-Automatik ein zwar mildernder, jedoch marginaler Beitrag zum Umweltschutz.

Bisweilen sparsamer als der 1.6er

Unter Strich ist auch das neue DISI-Aggregat kein betont sparsamer Motor: Zumindest bei unserem Praxistest waren acht Liter bei gemäßigter und über zehn Liter bei flotter Fahrt angesagt. Ein angemessener, allerdings nicht wirklich guter Wert. Immerhin bietet der neue Zwei-Liter-Motor einen Verbrauchsvorteil bei Reisegeschwindigkeiten von rund 140 km/h gegenüber dem knapp nur über 100 PS starken Einstiegsaggregat des 3 mit 1,6 Litern Hubraum und Fünf-Gang-Getriebe. Diese Basismotorisierung operiert dann nämlich mit zu hohen Drehzahlen und sorgt so nach unseren Erfahrungen für höhere Verbrauchswerte.

Ob starker oder schwacher Antrieb – alle Mazda 3 bieten ein gehobenes Kurvenspaß-Niveau. Das sehr spontane, gelegentlich etwas zu leichte, dafür neutrale Einlenkverhalten animiert den Fahrer auch Mal mit Schmackes ums Eck zu fegen. Dank mäßiger Wankneigung, einem gefühlvoll arbeitendem ESP und kräftig zupackenden Stoppern (37,5 Meter aus 100 km/h bis in den Stand) kann man dem optischen Eindruck entsprechende Taten folgen lassen.

Viel Ausstattung fürs Geld

Die Kehrseite dieser agilen Auslegung ist allerdings ein Fahrwerk, das beim Komfort trotz deutlicher Verbesserungen der neuen Generation immer noch keinen Pokal gewinnen kann. Vor allem beim Gleiten auf der Autobahn will der Wagen nie so richtig zur Ruhe kommen, stören neben der latent straffen Auslegung zudem noch etwas laute Abrollgeräusche. Dafür ist sein Geradeauslauf sehr stabil, der Antrieb und die Windgeräusche zudem akustisch zurückhaltend.

Den von uns getesteten viertürigen 3 i-stop gibt es nämlich erst in der gehobenen Ausstattung High-Line ab 23.100 Euro. Mit an Bord sind stets die Zwei-Zonen-Klimaautomatik, die Einparkhilfe, der Spurwechselassistent mit optischer Warnanzeige in den Außenspiegel und akustischem Warnton, wenn sich ein Fahrzeug im Tote-Winkel-Bereich aufhält. Mit Navi, Bose-Sound und Metalliclack überschreitet der dann vollausgestattete 3 die 25.000 Euro. Das für den Fünftürer erhältliche Ausstattungs-Paket Sports-Line wird für den Viertürer übrigens nicht angeboten.

Technische Daten
Marke und Modell Mazda 3 4-Türer 2.0 DISI i-stop
Ausstattungsvariante High-Line
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 4.580/ 1.755 / 1.470
Radstand (mm) 2.640
Wendekreis (m) 10,9
Leergewicht (kg) 1.330
Kofferraum (Liter) 430
Bereifung Testwagen 205/50 R17 89W
Motor
Hubraum (ccm) / Zylinder (Zahl, Bauart) 1.999
Leistung (PS) 151
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 191 / 4.500
Antriebsart Frontantrieb
Getriebeart manuelles 6-Gang-Getriebe
Verbrauch
Krafstoffart Benzin
Kombiniert laut Werk (l/100km) 6,8
CO2-Emissionen (g/km) 159
AS24-Verbrauch (l/100km) 8,6
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 10,4
AS24-Sprint 0-100km/h (s) 9,8
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) 37,5
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 212
Preise
ab (Euro) 23.100
Empfohlene Extras Das Navi für 720 Euro ist günstiges vollintegriertes System mit allerdings einigen Schwachpunkten
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Fazit

Stufenheck und Kompaktklasse – im Fall des Mazda 3 ist diese Kombination optisch sehr ansprechend. Bis auf einen leicht größeren Standard-Kofferraum bietet diese ansehnliche Karosserie-Version allerdings keine praktischen Vorteile gegenüber dem Steilheck-3. Rein rational würden sich die 500 Euro Mehrinvestition für den Viertürer also kaum lohnen und ist die Entscheidung für die Stufenheck-Version allein eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Beim Zwei-Liter-Benziner DISI handelt es sich um ein souveränen wie angenehmen Motor, der bei Verbrauch und Fahrleistungen allerdings keine Glanzpunkte zu setzen vermag. Seine Start-Stopp-Automatik hilft marginal beim Sparen.

Nicht ganz überzeugen mag der Mazda hinsichtlich Raumökonomie und Fahrwerk. Man sitzt zwar nicht beengt im 3, doch sollte bei 4,60 Meter Länge auch mehr Platz für die Passagiere sein. Und auch das Fahrwerk kann gehobenen Komfortansprüchen kaum gerecht werden, sorgt andererseits aber für ein agiles Fahrverhalten.

Ansonsten bietet Mazda viel Auto und Ausstattung zu einem vergleichsweise günstigen Kurs. So liegt sein Preisvorteil ausstattungsbereinigt gegenüber VW Golf/Jetta bei gut 2.000 Euro. Ansonsten finden sich allerdings wenige Argumente, den 3 einem Golf beziehungsweise Jetta vorzuziehen.

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