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Test: Nissan Note – Quadratisch, praktisch, gut

Die Kastenform ist salonfähig geworden. Als großer Bruder des Renault Modus buhlt der Nissan Note um die Gunst der Käufer. Überzeugen will er vor allem durch Platz. Viel Platz. Gepaart mit dem frischen Design ist er auf den ersten Blick ein optimales Stadt-Familienauto.

Doch kann der Japaner halten, was er verspricht?
Interessant sieht er aus, der Note, mit seinen großen, Micra-ähnlichen Glubschaugen. Noch dazu in auffälligem Rost-Rotbraun, das unseren Testwagen ziert. Mit einer Länge von knapp vier Metern ist er nicht der Größte. Die stämmige Front mit breitem Kühlergrill lässt ihn trotzdem stattlich Auftreten.

Optisch gestreckt

Bullig wirken auch die weit ausgestellten Radkästen. Eine deutliche Lichtkante knapp unterhalb der Fenster zieht den Note in die Länge. Auch der große Radstand (2,60 Meter) und die daraus folgenden, kurzen Überhänge strecken ihn optisch.

Die nach hinten abfallende Dachkante mündet in großen Heckleuchten, die sich wie zwei Klammern vom Dach in die Heckklappe ziehen. Ungewöhnlich, aber dem Note steht’s. Das Heck selbst hingegen ist unspektakulär und, vielleicht gerade deswegen, durchaus gefällig.

Platz ist Trumpf

Doch genug der Äußerlichkeiten. Das Ass ist beim Note nicht im Ärmel, sondern im Innenraum: Platz ohne Ende. In dieser Klasse ist das Raumgefühl unschlagbar. Die 21 Zentimeter, die der Nissan mehr misst als sein baugleicher Bruder Renault Modus, tun dem kleinen Van richtig gut.

Große Fahrer haben kein Problem, die richtige Sitzposition zu finden, auch hinter ihnen kann man noch bequem Platz nehmen. Einziges Manko: Das Lenkrad ist nur in der Höhe verstellbar. Die Fondpassagiere werden sich dagegen vor allem über die enorme Kopffreiheit freuen. Und ist man nur zu zweit unterwegs, kann man die hintere Sitzbank ganz einfach um bis zu 160 Millimeter nach vorne schieben und so für mehr Platz im Kofferraum sorgen.

Praktischer Kofferraum…

Der Zugang zum Gepäckabteil erfolgt durch die große Heckklappe. Durch das Verschieben der Rückbank schluckt der Kofferraum statt 280 Litern schon 437 Liter. Für den Familieneinkauf reicht das aus. Und soll die neue Waschmaschine auch mit, einfach die Sitzbank umklappen. Bis zu 1.332 Liter stehen dann zur Verfügung.

Den Spaß am Bepacken trübt da eher die etwas fummelige Handhabe der Hutablage. Auf Wunsch kann man auch noch einen zweiten, herausnehmbaren Ladeboden auf halber Höhe einziehen. Ob das allerdings so viel Nutzen bringt, ist fraglich. Man kann ja auch ohne doppelten Boden stapeln.

… und viele Ablagen

Der täglich anfallende Kleinkram muss außerdem gar nicht in das finstere Heck verbannt werden. Eine Vielzahl an Ablagen im lichtdurchfluteten Fahrgastraum beherbergt Stifte, Zettel, Stadtpläne, Parktickets und sonstiges Gedöns. Ein zusätzliches Fach an der Außenseite des Handschuhfachs beherbergt, stets griffbereit, beispielsweise eine große Landkarte.

Damit sich Fahrer und Beifahrer rundum wohl fühlen, hat Nissan Wert auf eine simple Bedienlogik gelegt. Alle Schalter, Knöpfe und Hebel sind gut zu erreichen. Ein serienmäßiger Bordcomputer gibt unter anderem Auskunft über Verbrauch und Temperatur. Auch die Rundumsicht ist zufrieden stellend, allerdings stört die breite C-Säule beim Schulterblick.

Motor gut, Getriebe verbesserbar

Doch nach all der Begeisterung über den Innenraum, kommt die Ernüchterung beim Fahren. Unser Testwagen war mit dem 1,6-Liter-Vierzylinder zwar gut motorisiert. 110 PS und 153 Newtonmeter sollten ausreichen, um den nur 1,2 Tonnen leichten Note ordentlich zu bewegen. Täten sie auch, wenn nicht die Vierstufen-Automatik dem Motor in die Quere käme.

Nein, ganz so schlimm ist es nicht. In der Stadt ist man mit dem Top-Aggregat flott unterwegs. Der Note hängt gut am Gas und kommt zügig von der Stelle. Auch die leichtgängige Lenkung macht sich positiv bemerkbar. Anders ist’s dagegen auf der Autobahn.

Hochfrequentes Kreischen

Bis Tempo 120 ist alles im grünen Bereich. Fordert man vom Motor jedoch höhere Geschwindigkeiten, schaltet die hektisch arbeitende Automatik zwar sofort runter, aber: Der Motor läuft anhaltend zwischen 4.500 und 6.500 Umdrehungen. Ausgerechnet dem Bereich, in dem er am lautesten brummt.

Automatik oder ESP

Gute Nerven brauchen Automatik-Käufer auch in den Kurven, denn nur der Handschalter ist mit ESP lieferbar. Und der Note ist wahrlich kein Sportwagen, der hohe Querbeschleunigungen zu schätzen weiß. Zu gern schiebt er über die Vorderräder, doch das ist der Preis für das komfortbetonte Fahrwerk. Gar nicht gefallen mögen dem Nissan auch Seitenwinde, von denen er sich leicht zum Spurwechsel verführen lässt.

Abgesehen von dem mangelnden Stabilitätsprogramm lässt die Top-Ausstattung „tekna“ kaum Wünsche offen. Zu den stets serienmäßigen vier Airbags, Servolenkung, ABS und umklappbaren Rücklehnen gesellen sich so weitere Annehmlichkeiten.

Paketpreis

Da wäre zum einen das Comfort-Paket, bestehend aus Klimaautomatik, Regensensor, Radio mit Sechsfach-CD-Wechsler und Lichtautomatik. Auch das Style-Paket mit 15-Zoll-Alurädern und abgedunkelten Fondscheiben, sowie ein Sicherheitspaket mit Kopfairbags gehört dann zur Standardausstattung.

Alle diese Extrawünsche treiben den Preis aber schnell und heftig in die Höhe. Kostet die Basis noch angenehme 13.690 Euro, hatte unser Testwagen schon einen Wert von 20.490 Euro. Die 850 Euro Aufpreis für das Automatikgetriebe sollten Sie aber sparen und lieber für Metalliclack (400 Euro) und das schlüssellose Zugangsystem (350 Euro) investieren.

Fazit

Der Note trifft den richtigen Ton, wenn es um Alltagsnutzen in der Stadt geht. Auch der Familienausflug zur Verwandtschaft auf dem Land ist durchaus drin. Die dabei abgestaubten Geschenke für die Kleinen finden jedenfalls problemlos Platz. Nur müssen sich Käufer bewusst sein, dass sie ein gemütliches Familienauto erstehen und keinen Sportwagen. Nimmt man von der zu flotten Fahrweise ein wenig Abstand, wird der Note zum guten Kumpel.

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