Zum Hauptinhalt springen
AutoScout24 steht Ihnen aktuell aufgrund von Wartungsarbeiten nur eingeschränkt zur Verfügung. Dies betrifft einige Funktionen wie z.B. die Kontaktaufnahme mit Verkäufern, das Einloggen oder das Verwalten Ihrer Fahrzeuge für den Verkauf.

Vergleichstest: Audi A3 Sportback 2.0 TDI vs. Ford Focus 2,0 TDCi – Die Krisentrotzer

Trotz Wirtschaftskrise konnten Audi und Ford den Absatz ihrer Kompaktmodelle steigern - sowohl vom A3 als auch vom Focus wurden im ersten Tertial 2009 in Deutschland jeweils rund 2.000 Einheiten mehr verkauft, als im Vorjahreszeitraum. Wir baten die beiden Krisentrotzer zum Vergleich.

Der Begriff Kompaktmodell bezieht sich bei vielen Herstellern heutzutage vornehmlich auf die Größe und nicht mehr unbedingt auf den Preis, denn für mehr oder weniger gut ausgestattete Fahrzeuge reicht schon in dieser Klasse ein kompaktes Portemonnaie nicht mehr aus - wie unsere Testkandidaten beweisen.

Fast 30.000 Euro

So kommt der viertürige Ford Focus 2.0 TDCi mit 136 PS starkem Selbstzünder auf einen Mindestpreis von 23.100 Euro, und der 140 PS leistende Audi A3 Sportback 2.0 TDI ist nicht unter 25.650 Euro zu kriegen. Stattet man die beiden noch etwas schick aus, nähert man sich hier wie da der Dreißig-Tausender-Grenze. Doch wo ist das Geld besser investiert?

Was die Motoren betrifft, nehmen sich beide nicht viel. Die vier PS, die der Ford weniger hat als der Audi, fallen nicht ins Gewicht und beim Drehmoment liegen beide mit 320 Newtonmetern exakt gleich auf. Obwohl der A3 seine maximale Kraft schon bei 1.750 Touren bereitstellt und Ford-Fahrer bis 2.000 Umdrehungen warten müssen, erledigt der Focus den Standardsprint mit 9,3 Sekunden sogar um eine Drittel-Sekunde schneller als der Ingosltädter. Das mag gut zum Angeben sein, ist in der Praxis aber kaum relevant. Hier fällt das etwas stärker ausgeprägte Turboloch des Kölners sicher stärker ins Gewicht.

Kultivierte Motoren

Seit seinem Facelift Ende 2009 präsentiert sich der kultivierte Selbstzünder im Ford noch laufruhiger als bisher und verschont seine Insassen mit nervigen Dieselgeräuschen. Das tut seit der Modellpflege Mitte 2008 endlich auch der Audi: Damals wurden die rauen, lauteren Pumpe-Düse-Triebwerke durch ruhigere, gleichmäßiger beschleunigende Common-Rail-Motoren ausgetauscht.

Beide Probanden kommen serienmäßig mit einem manuellen Sechs-Gang-Getriebe, das hier wie da exakt arbeitet. Allerdings kommt der Ford nicht ganz an die gewohnte, markentypische Perfektion des Audi-Getriebes ran. Im A3 flutscht der Schalthebel noch leichter durch die gut geführten Gassen, während man im Focus hin und wieder etwas Kraft aufwenden muss.

Sparsamer Audi

Auch beim Verbrauch hat Audi die Nase leicht vorne - wenngleich beide weit entfernt von der Werksangabe sind. Die Hersteller versprechen einen Konsum von 5,5 (Ford) beziehungsweise 5,1 (Audi) Liter Diesel auf 100 Kilometer. Im Schnitt gönnten sich unsere Testwagen allerdings jeweils knapp zwei Liter mehr: der Audi um die sieben, der Ford knapp siebeneinhalb Liter. Wenn sich der Fahrer aber etwas zügelt, erreicht er bei beiden auch die sechs vorm Komma.

Nur fällt das Zügeln angesichts der sportlichen Auslegung nicht immer leicht, vor allem im Ford. Wieselflink prescht der Focus um die Ecken, lässt sich dank seiner direkten, sportlich straffen Lenkung präzise manövrieren und bleibt auch bei flotter Gangart bestens kontrollierbar. Wer es dennoch übertreibt, wird vom ESP angenehm spät eingebremst.

Mehr Komfort

Zwar legt auch der Audi ein vorbildliches Fahrverhalten an den Tag, doch haben die Ingenieure hier ein wenig mehr Augenmerk auf den Komfort gelegt. So empfiehlt sich der Ingolstädter vor allem auch für die Langstrecke, was nicht heißen soll, dass der Ford umbequem ist: Auch wenn der Focus insgesamt etwas härter federt als der A3, lassen sich mit ihm dennoch lange Strecken zurücklegen, ohne Rückenschmerzen zu bekommen.

Wollen mehr als zwei Personen mit auf die Reise, bekommt aber der Audi den Zuschlag. Auch hier herrscht im Fond keine Ballsaalatmosphäre, doch haben die Hinterbänkler mehr Bein- und Kopffreiheit als im Ford. Außerdem bietet der Ingolstädter nach wie vor das bessere Wohlfühlambiente. Materialien, Qualität, Ergonmie und Bedienbarkeit sind im A3 top. Wenngleich der Ford seit seiner Überarbeitung aufgeholt hat, braucht man zum Beispiel für das neue Touchscreen-Navi noch immer Einarbeitungszeit und manche Einstellmöglichkeit erklärt sich nicht von selbst.

Punkte sammelt der Ford in Sachen Ladekapazität: Er schluckt mit 396 Litern fast 30 Liter Gepäck mehr als der Audi und lässt sich durch Umklappen der Rückbank auf 1.258 Liter erweitern. Im A3 liegt das maximale Ladevolumen bei 1.120 Litern. Der Bayer holt die hier vergebenen Zähler dafür durch seine bessere Übersicht zurück. Das dynamisch gestylte Heck des Focus sieht zwar frischer aus als die konservative Audi-Form, doch bietet diese beim Einparken klare Vorteile.  

Unzählige Extras

Bleibt noch die Ausstattung: Der Zwei-Liter-Diesel fährt im Ford mindestens in der Version Style vor und bringt immer elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn, eine höhen- und weitenverstellbare Lenksäule, Klimaanlage, Bordcomputer und ein Audiosystem mit. Im deutliche teuereren A3 sind zwar die hinteren Fensterheber im Preis inkludiert, dafür lässt sich Audi den Bordcomputer mit 250 Euro gesondert bezahlen.

Generell zeigen beide Hersteller keine Scheu, bei den aufpreispflichtigen Extras kräftig zuzulangen. Vom Sportfahrwerk über Xenon-Kurvenlicht bis zur Standheizung ist alles erhältlich, was früher höheren Fahrzeugklassen vorbehalten war. Audi bietet für den A3 in Verbindung mit dem Navigationssystem sogar einen TV-Empfänger an - für 1.000 Euro.

Fazit

Der Audi A3 ist das Premiumprodukt im Kompaktsegment und macht diesen Anspruch deutlich: In Sachen Qualität kann der Ford dem Ingolstädter nicht ganz das Wasser reichen und auch das Platzangebot ist im Audi besser. Motorentechnisch liegen die beiden durchzugsstarken Selbstzünder dagegen auf dem nahezu gleichen Niveau. Wer allerdings Wert auf sportliches Fahrverhalten legt, ist mit dem Focus besser bedient. Geht es um Dynamik, gilt sein Fahrwerk noch immer als Referenz in der Kompaktklasse.

Wollen Sie jetzt durchstarten?

Alle Artikel

Villa Rothschild Range (8)

Erster Test Alfa Romeo Giulia & Stelvio 2023: Letzte Salbung

Testberichte · Vergleich Tests
Volvo-Cross-Country-Hero

Volvo V70 XC, V60/V90 Cross Country: Drei für alle Fälle

Testberichte · Vergleich Tests
Volvo 850 T5R Hero

Alt gegen neu: Kombi-Duell Volvo 850 T5-R vs. Volvo V60 T8 AWD Polestar Engineered

Testberichte · Vergleich Tests
Mehr anzeigen