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Vergleichstest: BMW 320d vs. BMW 120d – Hausduell

Sparsam, doch nicht spaßarm – diesen genialen Kompromiss beherrscht BMWs Zweiliter-Diesel wie kaum ein anderer. In vielen Modellen verrichtet der Vierzylinder sein lustvolles wie genügsames Werk. Doch welchen Unterschied macht es, den Selbstzünder im 1er oder 3er zu fahren?

Ein Vergleich zweier Antriebszwillinge in unterschiedlichen Blechkleidern. 1er und 3er sind trotz ihrer ähnlichen Marken-Designsprache zwei sehr ungleiche Erscheinungen. Der Kleine hat den Golfklasse-Look, der Große ist eine klassische Limousine mit coupéhaften Zügen. Trotz 4,24 Meter Länge bietet der 1er nicht ganz das übliche Platzangebot der Kompaktklasse. Das Kofferraum-Volumen wird mit 330 Litern angegeben und ist dank der umlegbaren Rückbank auf 1.150 Liter erweiterbar.

Zwar hat der 3er mit 460 Litern das größere und zudem separate Gepäckabteil, doch bietet er nicht die Variabilität des 1ers. Ansonsten ist das Platzangebot im rund 30 Zentimeter längeren und sieben Zentimeter breiteren Viertürer durchweg besser. Beim 1er können im Fond eigentlich nur zwei Passagiere bei eingeschränkter Knie und Kopffreiheit reisen.

Mehr Komfort im 3er

Neben seiner stilvolleren Form ist der 320d auch sonst der Kultiviertere. Der längere Radstand sorgt für mehr Komfort und auch akustisch ist er dem 1er überlegen. Bei Standgas ist der 177-PS-Diesel im 3er hörbar, sofern nicht die automatische Motorabstellung dem Nageln des Vierzylinders kurzweilig ein Ende setzt. Im Stadtverkehr arbeitet das aufgeladene Triebwerk akustisch bereits dezent im Hintergrund. Bei Autobahnfahrten wird der Vierzylinder vollständig von den anderen Fahrgeräuschen übertönt. Die Wind- und Abrollgeräusche bleiben dabei stets niedrig. Selbst bei 230 km/h – so die offizielle Höchstgeschwindigkeit des 320d – kann man sich noch in normalem Tonfall unterhalten.

Zwar nicht übertrieben laut, aber präsenter ist der Motor im 120d. Dafür ist der 1er mit gleichem Antrieb der bessere Sprinter. Lediglich 7,6 Sekunden braucht er aus dem Stand bis zur 100-km/h-Marke. Der 3er nimmt sich hierfür drei Zehntel mehr Zeit. Beides sind übrigens sehr gute Werte im Vergleich zu den Mitbewerbern anderer Hersteller. Mit seiner Höchstgeschwindigkeit ist der 3er wiederum um zwei km/h schneller als der 1er. Dieser Umstand mag erstaunen, hat der rund 50 Kilo schwerere 320d doch die gleiche Getriebeübersetzung. Doch hierzu später mehr.

Antrittsstärkerer 120d

Wie es sich für BMWs gehört, beeindrucken beide Fahrzeuge mit ihrer bemerkenswert sportlichen Auslegung. Satte Straßenlage, Heckantrieb und direkt abgestimmte Lenkungen sorgen für gehobenes Kurvenspaß-Niveau. Der Einser wirkt eine Spur handlicher, hat einen kleineren Wendekreis und kann dank der besseren Antrittsstärke im sportlichen Kapitel etwas mehr überzeugen. Der kleine Münchener ist die wohl knackigere Fahrmaschine. Andererseits wirkt der 3er keineswegs verfettet. Auch der 320d ist stets fit for fun. Yeah!

Beim Verbrauch überzeugen beide Fahrzeuge darüber hinaus mit Genügsamkeit. Nach Herstellerangaben liegt der durchschnittliche Spritkonsum bei jeweils 4,8 Litern. Je nach Fahrweise kann dieser Wert in der Praxis auf rund sieben Liter steigen. Man kann die Fahrzeuge aber auch sinnig und sparsam bewegen. Auf einer parallel mit beiden Fahrzeugen absolvierten Sparrunde haben wir einen Verbrauchswert beim 320d von 5,5 und beim 120d von 5,7 Litern ermittelt. Apropos Verbrauch: In den Tank des 3er gehen 61 statt der 51 Liter im 1er rein. Entsprechend ermöglicht die komfortablere Reiselimousine auch die größeren Reichweiten – von über 1.000 Kilometer.

The answer is blowing in the wind

Stellt sich allerdings die noch Frage, warum der schwerere 320d mit einer höheren Endgeschwindigkeit und einem etwas geringeren Verbrauch punkten kann? Des Rätsels Lösung liegt vor allem im unterschiedlichen Luftwiderstand. Laut BMW ist der 1er nicht so windschnittig unterwegs wie der 3er, so dass der Gewichtsvorteil des kleineren BMW sich unterm Strich nicht bezahlt macht.

Apropos bezahlt: Stolze 27.700 Euro verlangt BMW für seinen 120d. Für ein Auto der Kompaktklasse eine Menge Geld. Doch sind ähnlich motorisierte Modelle der Baureihen VW Golf oder Audi A3 ähnlich teuer. Wer bei BMW 5.000 Euro mehr auf den Tisch legt, kann den 320d mit nach Hause nehmen. Ausstattungsbereinigt schrumpft der Abstand noch etwas. Beim 3er ist eine Klimaanlage bereits serienmäßig an Bord, die beim 1er rund 1.000 Euro Aufpreis kostet. Einen eindeutigen Sieger kann es in diesen Vergleich wohl nicht geben. Insofern dürfen sich beide BMWs souverän den ersten Platz teilen. Sparsam und zugleich auf hohem Sport- wie Komfort-Niveau sind beide unterwegs. Vielleicht haben Sie eine enge Garage, oder ein strickte Preisgrenze. Vielleicht wollen Sie aber auch ein Auto, das etwas mehr Fahrspaß und eine höhere Variabilität bieten soll. Dann wäre der 120d wohl die bessere Wahl. Doch ansonsten kann der 320d überzeugen. Er bietet mehr Platz, mehr Komfort, mehr Eleganz und eine leicht höhere Geschwindigkeit bei dezent weniger Verbrauch. Der 1er ist keine Verzichtserklärung, doch beim 3er bekommt man mehr Auto.

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