Sie suchen einen Gebrauchten? Unsere Kaufberater sagen Ihnen, worauf Sie bei Ihrem Traumwagen achten müssen.
Venga – das klingt nach Pop, Aufbruchstimmung und sonnigem Süden. Doch eigentlich verkörpert der gleichnamige Kleinwagen-Van von Kia davon wenig bis nichts. Vielmehr empfiehlt er sich als recht kompaktes Auto mit enorm viel Platz und gehobener Variabilität. Wie der Roomster, dessen Name sogar Programm ist. Doch eine Goethe-Weise besagt: Namen sind wie Schall und Rauch. Deshalb soll die harte Vergleichstest-Realität zeigen, was in den Minivans wirklich steckt.
Trotz ihrer Nutzwert-Orientierung sehen beide keineswegs langweilig aus. Der etwas konservativer auftretende Skoda bringt den Betrachter vor allem ob seiner seitlichen Fenstergrafik noch immer ins Grübeln, daran ändert auch das leichte Facelift für das Modelljahr 2011 wenig. Der Venga ist da schon leichter bekömmlich, wirkt peppiger und freundlicher. Während beim Skoda der Vorderbau relativ flach und der hintere Aufbau hoch und kastig ist, wirkt die quasi einteilige Karosserie des Venga mehr wie die eines Kompakten. Und obwohl der Roomster den 4,07 Meter langen Venga um 13 Zentimeter überragt, macht der Tscheche einen zierlicheren Eindruck.
Trotz ihrer recht kompakten Außenmaße ist beiden eines gemein: Platz gibt es satt. Der Kofferraum ist beim Kia 444 Liter groß, sein Kontrahent bietet sechs Liter mehr. Selbstverständlich lassen sich bei beiden die jeweils hinteren Sitzbänke in Längsrichtung verschieben und die Lehnen der Rückbänke umlegen. Beim Skoda funktioniert dies nach Oldschool-Art mit Wickelsitzen, beim Venga verschwinden die Rücksitze ganz einfach und flach mit einer Klappbewegung im Unterboden.
Allerdings sorgt diese Einfach-Handhabung für eine geringere Maximal-Raumausbeute. Baut man beim Skoda nämlich noch die hinteren drei Einzelsitze etwas umständlich aus, passen 1.555 Liter hinten rein, beim Venga sind es maximal nur 1.341 Liter. Seine tiefere Ladekante, zusätzliche kleine Staufächer und praktische Haken und Ösen qualifizieren den Roomster insgesamt zum attraktiveren Auto für Nutzwert-Nerds. Zumal das Ausbauen einzelner Sitze noch die Möglichkeit bietet, den Tschechen zum Vier- oder Drei-Sitzer zu konfigurieren – je nach Gusto.
Dafür haben es beim Kia die Fondpassagiere etwas besser. Während bei der Kopffreiheit beide über jeden Zweifel erhaben sind, kann der Koreaner bei Kniefreiheit und Sitzbankbreite klar punkten. Zudem fehlt beim Kia ein Kardantunnel und bietet somit der mittlere Fondsitzplatz einen vollwertigen Fußraum. Bei beiden Probanden kommen übrigens die Gurte für den Mittelsitz etwas umständlich aus dem Dachhimmel.
Vorne ist bei beiden das Platzangebot tadellos. Im Venga sitzt man auf straffen und gut konturierten Polstern und freut sich über das schicke und moderne Ambiente, das zudem klar gegliedert und funktional ist. Plastikteile in Aluoptik und schwarze Hochglanzflächen sorgen für etwas Nobeloptik, doch letztlich kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier durchweg und leider auch zum Teil kratzempfindliches Hartplastik verbaut wurde. Der zwar recht nüchtern anmutende Arbeitsplatz des Roomster hinterlässt mit Softoberflächen und einer besser wirkenden Verarbeitung einen solideren Eindruck. Alles wirkt noch einen Spur passgenauer, die perfekt anliegenden Sitzbezüge vermitteln den Eindruck, besonders haltbar zu sein.
Ein Highlight beim Venga macht sich erst bemerkbar, wenn man den Rückwärtsgang einlegt. Dann taucht im Innenraum-Rückspiegel nämlich das Farbbild von der Rückfahrkamera auf und vermittelt dem Fahrer einen guten Eindruck vom sonst nur schwer einsehbaren Rückraum. Die Top-Ausstattung Mind bietet diese Kamera serienmäßig. Der von uns getestete Dieselmotor wird allerdings nur bis zur zweithöchsten Ausstattung Spirit kombiniert, bei der die Kamera im sogenannten Sicht-Paket für rund 600 Euro mit weiteren Nettigkeiten extra bestellt werden muss.
Beide Probanden werden von kleinen Spardieselmotoren angetrieben. Im Fall des Venga mobilisiert ein 1,4-Liter-Vier-Zylinder 90 PS, während beim Roomster der mittlerweile nicht mehr bestellbare Drei-Zylinder 1.4 TDI mit 80 PS zum Einsatz kommt. Hinsichtlich Laufkultur und Vortrieb ist keiner der beiden Selbstzünder eine Offenbarung, dafür fährt man im Alltagseinsatz in beiden Fällen keineswegs hoffnungslos hinterher. Nach einer jeweils recht ausgeprägten Anfahrschwäche zeigt der Kia-Motor entsprechend seiner Mehrleistung auch etwas mehr Biss. Beim Standardsprint zieht er sich mit respektablen 13,5 Sekunden aus der Affäre, während der Roomster nur um ein Zehntel über den Herstellerangabe von 14,7 Sekunden lag. Die Höchstgeschwindigkeiten sind mit rund 170 versus 160 km/h auf angemessenem Niveau.
Der recht straff ausgelegte Venga bietet ein bestens austariertes Fahrwerk, wirkt dabei allerdings bisweilen synthetisch steif und auch die Lenkung gibt eine etwas künstliche Rückmeldung. Hier bietet der deutlich komfortablere Roomster das bessere Gesamt-Setup. Zwar wankt der Wagen in Kurven stärker zur Seite, doch hat der Fahrer dabei stets ein sehr gutes Gefühl dafür, was der Roomster als nächstes tun wird und werden die Lenkbefehle nahezu perfekt umgesetzt. Etwas ins Hintertreffen gerät der Skoda beim Bremstest. Auf 15-Zoll-Winterreifen haben wir den Skoda nach 48 Metern zum Stehen gebracht, der auf größer dimensionierten Winter-Pneus fahrende Kia kam gut vier Meter vorher zum Stillstand.
Beim Spritkonsum halten sich beide den Fahrleistungen entsprechend zurück. Die offiziellen Verbrauchswerte sollen jeweils so um fünf Liter liegen, in der Praxis waren es in beiden Fällen gut zwei Liter mehr. Der Venga war mit der 300 Euro teuren Start-Stopp-Automatik ISG (Idle Stop & Go) ausgestattet, die allerdings aufgrund der kalten Witterung während des Testzeitraums selten den Motor automatisch abstellte. Die wenigen Male arbeitete das System zumindest tadellos. Ein Effizienz-Wunder ist der Venga 1.4 CRDi trotz ISG und Sechs-Gang-Getriebe dennoch nicht.
Bei den Anschaffungspreisen bewegen sich beide auf moderatem Niveau. Lag der Roomster als 1.4 TDI mit 80 PS noch bei knapp über 16.000 Euro in der Basisversion, muss man nunmehr für den deutlich attraktiveren 1.6 TDI mit 90 PS mindestens 18.000 Euro hinblättern. Der Venga 1.4 CRDi startet bei 15.750 Euro, in der für diesen Motor verfügbaren Top-Ausstattung Spirit werden maximal 18.800 Euro aufgerufen. Will man den Roomster auf ein ähnliches gutes Ausstattungsniveau wie den Venga Spirit bringen, werden für ihn gut 20.000 Euro fällig. Der Kia kann also auch noch einen bemerkenswerten Preisvorteil für sich geltend machen.
Technische Daten |
Marke und Modell | Kia Venga 1.4 CRDi ISG | Skoda Roomster 1.4 TDi (80 PS)* | |||
Ausstattungsvariante | Spirit | Comfort | |||
Abmessung und Gewicht | |||||
Länge/Breite/Höhe (mm) | 4.068/ 1.765 / 1.600 | 4.205/ 1.684 / 1.607 | |||
Radstand (mm) | 2.615 | 2.617 | |||
Wendekreis (m) | 10,8 | 11 | |||
Leergewicht (kg) | 1.345 | 1.305 | |||
Kofferraum (Liter) | 444 - 1.341 | 450 - 1.760 | |||
Bereifung Testwagen | 205/55 R16 | 195/55 R15 | |||
Motor | |||||
Hubraum (ccm) / Zylinder (Zahl, Bauart) | 1.396 / 4, Reihe | 1.422 / 3, Reihe | |||
Leistung kW (PS) | 66 (90) | 59 (80) | |||
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen | 220 / 1.750 - 2.750 | 195 / 2.200 | |||
Antriebsart | Frontantrieb | Frontantrieb | |||
Getriebeart | manuelles 6-Gang-Getriebe | manuelles 5-Gang-Getriebe | |||
Verbrauch | |||||
Krafstoffart | Diesel | Diesel | |||
Kombiniert laut Werk (l/100km) | 4,5 | 5,1 | |||
CO2-Emissionen (g/km) | 117 | 135 | |||
AS24-Verbrauch (l/100km) | 6,9 | 7 | |||
Fahrleistungen | |||||
Werksangabe 0-100km/h (s) | 14,5 | 14,7 | |||
AS24-Sprint 0-100km/h (s) | 13,5 | 14,8 | |||
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) | 44,2 (Winterreifen) | 48 (Winterreifen) | |||
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 167 | 165 | |||
Preise | |||||
ab (Euro) | 18.835 | 19.230 | |||
Empfohlene Extras | Sicht-Paket mit Rückfahrkamera-Bild im Innenrückspiegel (610 Euro) | Diesel-Partikel-Filter (600 Euro) | |||
*Seit April 2010 ist das getestete Modell nicht mehr bestellbar. | |||||
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