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Vergleichstest: Mercedes A-Klasse vs. Peugeot 308 – Wie viel Auto gibt’s fürs Geld?

So richtig passen sie nicht zusammen, der neue Peugeot 308 und die etablierte Mercedes A-Klasse. Beide aber sind für knapp über 20.000 Euro zu haben. Der Mercedes in seiner kleinsten Ausführung, der Peugeot gut ausgestattet und mit Turbomotor.

Wir haben das Experiment gewagt und nachgerechnet, wie viel Auto man für sein Geld bekommt. Stellen Sie sich vor, sie dürfen 21.000 Euro für ein Auto ausgeben. Beim Mercedes-Händler bekommen Sie für dieses Geld einen fünftürigen A150, bei Peugeot einen 308 Sport 150, ebenfalls mit fünf Türen. Klingt ähnlich, ist es aber nicht: Bei Mercedes steht die Zahl für den Hubraum, bei Peugeot für die Leistung. Denn der knapp 1,5 Liter große Saugmotor im Benz entwickelt lediglich 95 PS. Diesen stehen im Peugeot 150 PS aus einem 1,6-Liter-Turbo-Aggregat gegenüber.

Mehr Platz im Kleinen

Schauen wir uns die beiden Autos näher an: Die A-Klasse ist ein Raumwunder. Auf nur 3,83 Meter Gesamtlänge bietet sie vier Passagieren ausreichend Platz. Zwar sind der Benz und der Peugeot als Fünfsitzer homologisiert. Doch bei beiden wird es angesichts von nur knapp 1,40 Meter Schulterbreite kuschelig im Fond. Der Franzose misst von vorne bis hinten 4,30 Meter, doch spürbar mehr Platz bietet er seinen Insassen nicht. Auf der Rückbank wirkt er ob der niedrigeren Gesamthöhe (1,49 Meter zu 1,59 Meter) sogar etwas enger. Beide Probanden sind mit einem großen Panorama-Glasdach ausrüstbar. Das vom Benz kann man öffnen und so neben viel Licht auch frische Luft ins Auto lassen.

In Sachen Laderaum muss der größere Peugeot ebenfalls hinter der A-Klasse zurückstecken. Mit 348 Liter Gepäckraum schluckt der Franzose fast einhundert Liter weniger als der Benz (435 Liter). Hier wie da ist die Rückbank ab Werk im Verhältnis 60:40 geteilt und lässt sich jeweils mit einem einfachen Handgriff umklappen. Der Stauraum wächst dann auf 1.201 Liter beim Peugeot beziehungsweise auf 1.370 Liter im Mercedes.

55 PS Unterschied

Mit 150 PS ist der 308 mehr als ausreichend gut motorisiert. Seine 240 Newtonmeter liegen bereits bei 1.400 Touren voll an der Kurbelwelle an und beschleunigen den 1,4 Tonnen schweren Kompakt-Löwen in 8,8 Sekunden auf Tempo 100. Der Mercedes ist mit 12,6 Sekunden deutlich langsamer. Das Ergebnis überrascht nur wenig, greift der etwas leichtere Benz doch nur auf 95 PS und 140 Newtonmeter zurück.

Was die Zahlen eindrucksvoll belegen, bestätigt die erste Ausfahrt: Ohne spürbares Turboloch kommt der Peugeot flott in die Gänge, während die A-Klasse sich merklich zäher in Bewegung setzt. Im Stadtverkehr trumpft der flinke Franzose, da er so manche Ampel noch bei Grün erwischt, während man mit dem Benz erst gar keinen Versuch startet.

Nur fünf Gänge

Auf der Autobahn relativiert sich das Ganze etwas. Zwar ist der Peugeot mit einer Höchstgeschwindigkeit von 213 km/h der A-Klasse deutlich überlegen (maximal 175 km/h), doch schwimmen die zwei Wettbewerber problemlos im Verkehrsfluss mit. Überholmanöver seien bei beiden wohl überlegt, denn auch der stärkere 308 wird in seiner Kraftentfaltung bei höheren Drehzahlen etwas zäh.

Viel Schaltarbeit ist also von Nöten, und so wundert es umso mehr, dass beide Hersteller nur ein manuelles Fünfgang-Getriebe verbauen. Vor allem der Peugeot lässt den sechsten Gang schmerzlich vermissen, zumal in der Ausstattungslinie „Sport“. Abgesehen davon punktet Mercedes in der kategorie Getriebe durch die genauere und leichtgängigere Schaltung gegenüber der etwas schwammigen Box im 308.

Dynamik gegen Komfort

Leichtgängige Lenkungen finden sich bei beiden wieder. Aber: In der A-Klasse ist sie Mercedes-typisch eher indirekt ausgelegt, gibt dem Fahrer aber ausreichend Gefühl für die Straße. Anders im Peugeot: Die Lenkung ist zwar deutlich direkter, wirkt aber vor allem in der Mittellage nervös. Ein tadelloser Kurvenstrich erfordert im 308 mehr Korrekturarbeit als in der A-Klasse - wenngleich auch die sich nicht für die Kurvenhatz empfiehlt.

Der Peugeot bietet dagegen ein strafferes Fahrwerk und den niedrigeren Aufbau und wirkt somit dynamischer. Doch leidet mitunter der Komfort, denn Querfugen schlagen oft zu den Passagieren durch. Die A-Klasse ist mehr auf Bequemlichkeit getrimmt und neutralisiert solche Unebenheiten besser.

Aber mal ehrlich: In dieser Klasse regiert der Alltag und nicht der Fahrspaß - viel wichtiger ist also das Wohlfühlambiente. Die A-Klasse wirkt schlicht und unverspielt, alles ist an seinem gewohnten Platz und intuitiv bedienbar. Auch Materialwahl und Verarbeitung gehen - wie auch im 308 - in Ordnung. Wünschenswert sind mehr Ablagen für Kleinkram. Die bietet der Peugeot, der mit seinen runden Formen zudem deutlich frischer wirkt. Die Bedienung ist aber nicht zuletzt wegen der kleinen Tasten in der Mittelkonsole schwieriger, auch die Menüführung des aufpreispflichtigen Navigations- und Entertainmentsystems erschließt sich nicht sofort.

Gut ausgestattet?

Damit kommen wir zur Ausstattung: Die A-Klasse ist in der Grundversion „Classic“ mit elektrischen Fensterhebern vorne, elektrisch einstellbaren Außenspiegeln, einer manuellen Klimaanlage, Bedientasten am Lenkrad und der Multifunktionsanzeige im Instrumententräger inklusive Bordcomputer ausgestattet.

Der preislich ebenbürtige Peugeot wird in der dritthöchsten Ausstattungslinie „Sport“ geliefert. Er verfügt gegenüber dem Mercedes zusätzlich über ein CD-Radio, Nebelscheinwerfer, in Wagenfarbe lackierte Türgriffe und Außenspiegel, elektrische Fensterheber hinten, Tempomat, Gepäckraumnetz, Lederlenkrad, Licht- und Regensensor und eine Mittelarmlehne vorn. Die Bezeichnung „Sport“ basiert vor allem auf optischen Elementen wie den weiß hinterlegten Instrumenten, dem Kühlergrill in Alu-Optik, einem Drei-Speichen-Lenkrad und 16-Zoll-Alurädern.

Die Preisliste für Sonderausstattungen ist bei beiden umfangreich. Rüstet man den Mercedes auf Peugeot-Niveau auf, ergibt sich ein Zuschlag auf den Basispreis (20.081 Euro) von 2.150 Euro. Damit übertrifft die A-Klasse den 21.400 Euro teuren Peugeot um gut 800 Euro. Allerdings ist der A150 deutlich sparsamer was den Benzinverbrauch angeht. Mit knapp über sechs Litern ist der Stuttgarter gut zu fahren, der Peugeot braucht laut Datenblatt 7,1 Liter. In der Praxis verbraucht der 308 allerdings gut zwei Liter mehr als der Mercedes. Der deutsche Name kostet: Für 21.000 Euro bekommt man entweder die schwächste und zudem mager ausgestattete Mercedes A-Klasse oder alternativ einen gut bestückten und ausreichend starken Peugeot 308. Fahrdynamiker sollten wegen der stärkeren Leistung und dem strafferen Fahrwerk zum Franzosen greifen. Wem es mehr auf Komfort und Platz ankommt, der ist mit der A-Klasse besser bedient. Das Interieur ist Geschmacksache, die Entscheidung fällt zwischen gediegen-bieder und luftig-frisch.

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