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Vergleichstest: Mitsubishi Grandis 2.4 vs. Mazda 5 2.0 MZR – Von wegen Familienkutschen

Große Familie, großes Problem: Mit mehr als zwei Kindern ist das Fahrzeugangebot gar nicht mehr so üppig. Selbst nüchterne Nutzfahrzeugkäufer müssen feststellen, dass klassische Kleinbusse erschreckend teuer werden können.

Und jene Papis mit Sportfahrergeist fürchten nicht selten, die einstige Freude am Fahren schmerzlich ad acta legen zu müssen. Doch es gibt Alternativen: Moderne Mittelklasse-Vans wie den Mitsubishi Grandis oder den Mazda 5, die versuchen, hohen Alltagsnutzen mit Fahrspaß zu vereinen.
Der Mazda 5 misst in der Länge gut 4,50 Meter, der Grandis ist noch einmal 16 Zentimeter länger. Beide bieten bis zu sieben Personen Platz, wobei es den Grandis auch als Sechssitzer mit zwei gemütlichen Einzelsitzen in der zweiten Reihe gibt. In beiden Vans lässt sich das Fond-Gestühl längs verschieben, woraus hier wie da enorme Kniefreiheit erwächst. Die dritte Sitzreihe bietet jeweils nur zwei bessere Notsitze; Erwachsenen können diese nur für kürzere Strecken zugemutet werden.

Klare Unterschiede gibt es beim Fahrzeugkonzept. Der Mazda 5 ist mit praktischen Schiebetüren (vor allem in engen Parklücken von Vorteil), der Grandis mit herkömmlichen Fondtüren ausgestattet. Was die Flexibilität betrifft, liegt der Mazda ebenfalls leicht vorne. Hier geht der Umbau vom Sieben- zum Fünf- zum Zweisitzer deutlich einfacher als im Mitsubishi. Nur an den jeweiligen Schlaufen ziehen, und schon hat man eine ebene Ladefläche. Beim Grandis verschwindet nur die dritte Sitzreihe komplett im Unterboden, die Sitze der zweiten werden hoch- und nach vorne geklappt, wo sie dann etwas unmotiviert im Weg stehen.

In Sachen Ladevolumen ist der Grandis trotzdem leicht überlegen, denn selbst mit aufgebauter dritter Sitzreihe bleiben noch 320 Liter Stauraum übrig. Wird der Mazda 5 als Bus genutzt, passt hinten im Grunde gar nichts mehr hinein (112 Liter). Maximal nimmt der Mazda mit 1.678 Liter dafür etwas mehr mit als der Mitsubishi (1.545 Liter).

Geschmackssache

Fahrer und Beifahrer sitzen in beiden Fahrzeugen Van-typisch hoch. Die Bedienung wichtiger Elemente wie Radio und Belüftung ist hier wie dort simpel gelöst. Leicht verständliche Drehregler und gut ablesbare Instrumente stellen einen nie vor Probleme. Das Design jedoch könnte verschiedener nicht sein. Im Mazda fühlt man sich an einen Pkw erinnert, im Mitsubishi eher an einen Kleinbus. Was man vorzieht, ist Geschmackssache. Nicht allerdings die Sitzposition. Im Mazda lässt sich das Lenkrad sinnvollerweise auch in der Tiefe verstellen, beim Grandis nur in der Höhe. Störend ist hier auch die halbrund in den Innenraum ragende Mittelkonsole, an der das rechte Knie des Fahrers latent anliegt.

Doch hat man sich einmal mit der etwas ungewöhnlichen Sitzposition im Grandis vertraut gemacht, kann man den Van erstaunlich flott bewegen. Eine genaue Lenkung, ein agiles Fahrwerk und eine Schaltung mit erfreulich kurzem Knauf und Wegen zeichnen auch den Mazda 5 aus. Als träge Familienkutsche braucht sich jedenfalls keiner der Kontrahenten beschimpfen lassen.

Mehr Hubraum, mehr Dampf

Bei den Fahrleistungen hat der schwerere Grandis seine windschlüpfrige Nase leicht vorn. Der Grund ist simpel, er hat den stärkeren Motor. Der im Normalbetrieb sehr leise arbeitende Vierzylinder hat 2,4 Liter Hubraum und 165 PS, die Mitsubishi-typisch hohe Drehzahlen fordern. So sprintet er in exakt zehn Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und läuft 200 km/h Spitze.

Der Mazda 5 wird von einem 2,0-Liter-Vierzylinder mit 145 PS angetrieben. Mit 10,8 Sekunden bis 100 und 196 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der Unterschied nominell nicht groß. Subjektiv fühlt sich der Mazda aber merklich behäbiger an. Die Drehfreude des Motors hält sich in Grenzen, auch klingt er angestrengter. Beim Verbrauch ist der Mazda allerdings im Vorteil. Im Testmittel genehmigte er sich keine zehn Liter, der Mitsubishi gut eineinhalb Liter mehr je 100 Kilometer.

Park or ride

Im Stadtverkehr ist der Mazda 5 der angenehmere Begleiter. Einerseits ist er kommoder gefedert. Und beim Einparken wirkt er nicht halb so riesig wie der nach hinten scheinbar nicht enden wollende Mitsubishi.

Preislich liegen Mazda 5 2.0 MZR und Mitsubishi Grandis 2.4 MIVEC näher beieinander, als der erste Blick in die Preislisten vermuten lässt. Zwar ist der Mazda bereits ab 22.300 Euro erhältlich (inklusive unter anderem sechs Airbags, Stabilitätskontrolle und Radio). Doch erst in der höheren Ausstattungslinie „Top“ (u.a. inkl. CD-Radio, Klimaautomatik und dritter Sitzreihe) ab 24.200 Euro reicht er an die Grundausstattung des Grandis heran. Der kostet mindestens 25.560 Euro, ist aber von Haus aus mit sechs Airbags, ESP, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, CD-Radio, Tempomat und sieben Sitzplätzen versehen.

Fazit

Große Familie, großes Problem. Daran hat sich nichts geändert. Wohl meistern beide Kontrahenten den eingangs beschriebenen Konflikt zwischen hohem Alltagsnutzen und Freude am Fahren. Nun steht man aber vor der Qual der Wahl: Lieber den einfacher zu beladenden und komfortableren Mazda 5 wählen oder doch den etwas größeren und spritzigeren Mitsubishi Grandis? Ausstattungsbereinigt beträgt der Preisunterschied nur einige hundert Euro. Letztlich kann man getrost aus dem Bauch heraus entscheiden, etwa auf Grundlage des Designs. Optisch unterscheiden sich die beiden Vans zum Glück ja erheblich von einander.

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